Kommentar zum Bahnhof TroisdorfZäune sind keine Lösung, Vorbeugung ist es schon

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Großer Warnhinweis am Bahnhof Troisdorf

Wer einmal einen Lichtbogen erlebt hat, weiß, welch ungeheuren Kräfte dabei freigesetzt werden. Nur selten überleben Opfer die Überspannung. Wer einmal dabei gewesen ist, wird diese schrecklichen Bilder nie wieder vergessen. Und doch klettern Kinder und Jugendliche immer wieder auf Güterwaggons, kommen zu nah an die Oberleitung.

Es ist wohl eine Mischung aus Abenteuerlust, Rebellentum und Unwissenheit. Die Faszination Bahn kennen vermutlich die meisten kleinen Jungs im Alter von acht bis 88 Jahren. Wer hat nicht schon mal davon geträumt, wie ein „Hobo“, ein Wanderarbeiter, auf einem Waggon zu sitzen und in eine ungewisse, aber bestimmt spannende Zukunft zu reisen. Das bisschen Strom da oben, das kann mir doch nichts anhaben.

Kinder müssen besser informiert werden

Das „bisschen Strom“ aber ist eine reale Lebensgefahr, nur Zentimeter machen den Unterschied zwischen Leben und Tod aus. Es ist elementar, darüber zu informieren, Kindern und Jugendlichen diese fundamentalen Kenntnisse der Physik zu vermitteln. Sie sind so elementar wie die Wirkung des Hausstroms. Kein Kind fasst in die Steckdose. Dabei sind es da mal gerade 220 bis 230 Volt, bei der Bahn dagegen 15.000 Volt.

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Zäune sind keine Lösung, dafür ist das Streckennetz schlichtweg zu lang. Schließlich werden ja auch die Autobahnen nicht abgesperrt.

An Brennpunkten und Hochgeschwindigkeitsstrecken mag das sinnvoll sein, an Orten wie dem alten Troisdorfer Güterbahnhof ist das keine Option. Außerdem sind solche Hindernisse doch nur eine zusätzliche Herausforderung und werden schnell überwunden – ein Gefahrenpunkt mehr.

Also muss Prävention her. Hört sich vielleicht altbacken und überholt an, ist aber das probate Mittel. Die Hindernisse müssen in den Kopf, sagt eine Sicherheitskraft der Deutschen Bahn. Recht hat sie, und das funktioniert nur mit Einsicht, und sei es mit Schockvideos. 

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