Stadtsportverband Troisdorf besorgt„Viele Klubs kämpfen ums Überleben“

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Gesperrter_Sportplatz

In der Coronavirus-Pandemie sind überall im Kreis Sportanlagen wie hier in Hennef gesperrt. Dirk-Ulrich Lauer vom Stadtsportverband Troisdorf fordert hier ein Umdenken der Politik. 

Troisdorf – Dirk-Ulrich Lauer, Vorsitzender des Stadtsportverbands Troisdorf, ist durch die jüngsten Zahlen bezüglich des Mitgliederschwundes bei Sportvereinen alarmiert. Herr Lauer, geht es dem organisierten Sport wirklich so schlecht?

Dirk-Ulrich Lauer: Ja, Corona hat auch den Sport in Deutschland gewissermaßen infiziert. Man könnte sagen: Viele Sportvereine sind positiv auf das Virus getestet und kämpfen nun ums Überleben. Der Rückgang an Mitgliedern liegt bundesweit bereits bei über einer Million. Das ist besorgniserregend.

Wie sieht es in Troisdorf aus?

Im Rhein-Sieg-Kreis liegt der Mitgliederschwund bei über vier Prozent, in Troisdorf bei über acht. Das ist ein Verlust von über 1000 Mitgliedern. Einige Vereine sind weniger hart betroffen, andere jedoch massiv – besonders diejenigen, die auf Hallen angewiesen sind. Hier gibt es aktuell keine wirkliche Perspektive. Warum einige Outdoor-Sportarten zuletzt nicht stattfinden konnten, ist mir allerdings ein Rätsel. Denn Abstände sind in vielen Sportarten überhaupt kein Problem.

Was tut der Stadtsportverband Troisdorf, um dem entgegenzuwirken?

Wir appellieren an die Politik, mit Sinn und Verstand den Sport möglich zu machen. Wir haben genügend Möglichkeiten, die Ansteckungsgefahr gegen Null gehen zu lassen. Sportliche Menschen haben übrigens in der Regel ein besser funktionierendes Immunsystem, was bei der Bekämpfung eines Virus von Vorteil ist.

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Und darüber hinaus?

Wir müssen überlegen, wie es den Vereinen möglich sein wird, die verlorenen Mitglieder wiederzugewinnen. Der Stadtsportverband Troisdorf möchte den Klubs zusammen mit der Stadt im Anschluss an die Pandemie ein Angebot machen. Im Rahmen von Veranstaltungen mitten in der Stadt sollen die Klubs Möglichkeiten haben sich zu präsentieren. Die Vereine müssen wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit kommen.

Öffentliche Veranstaltungen sind aber vorerst ebenso wenig möglich wie Sport vor Publikum. Was kann man also jetzt schon tun?

Wann eine zentrale Publikumsveranstaltung wieder stattfinden kann, weiß keiner. Bis dahin können aber die ersten Vorbereitungen laufen – um eine schnelle Umsetzung zu ermöglichen, wenn die Pandemie vorbei ist. Das Ehrenamt ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Sport ist dabei ein enorm großer Player, der durch viele Ehrenamtliche zahlreiche Aufgaben wahrnimmt, die ansonsten teuer bezahlt werden müssten.

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