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TroisdorfGelände von alter Sprengstofffabrik Orica soll bebaut werden

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Kronenforst_(8)

Der Sprengstoff-Hersteller Orica schloss im September 2008 seine Niederlassung in Troisdorf.

Troisdorf – Die Frage war zu erwarten. „Ist da sozialer Wohnungsbau geplant?“, wollte Sven Schlesinger von der Fraktion Die Linke wissen. Für eine Antwort aber sei es noch viel zu früh, gab der Technische Beigeordnete Walter Schaaf Auskunft. „Wir stehen am Anfang des Verfahrens.“ Der Stadtentwicklungsausschuss befasste sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem ehemaligen Firmengelände des Sprengmittelherstellers Orica an der Kronenstraße und der Carl-Diem-Straße. Und ob da Wohnungen oder nur Gewerbe entstehen, ist derzeit noch völlig offen.

Als der australische Konzern im September 2008 seine Niederlassung in Troisdorf schloss, ging damit die lange Geschichte der Sprengstoffindustrie in der Stadt zu Ende. Seither lagen die Flächen brach und standen die Gebäude leer, informierte die Verwaltung in der Sitzungsvorlage. Nun aber hat die M.P.E. GmbH & Co. KG, Eigentümer der Fläche, einen Antrag gestellt, ein Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Insgesamt geht es um 5,5 Hektar Grund.

Eine Halle bleibt

Auf der südlichen Ecke, etwa 1,9 Hektar Land nördlich der Kronenstraße und westlich der Carl-Diem-Straße, sollen bis auf eine Halle alle alten Gebäude verschwinden.

Zwei Varianten für eine spätere Nutzung haben die Eigentümer plannen lassen: Die eine sieht die Schaffung eines neuen Wohnquartiers vor, von 215 möglichen Wohnungen ist die Rede. Die andere geht von einer gewerblichen Entwicklung dieser Fläche aus, eine genaue Aufteilung wollen die Investoren je nach Nachfrage im Anschluss an das Bebauungsplanverfahren festlegen. Es werde aber sichergestellt, dass die Anwohner keine Beeinträchtigungen durch Lärm erfahren, teilte die Verwaltung mit.

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Seine Fraktion spreche sich eindeutig für eine reine Gewerbefläche aus, sagte für die FDP Dietmar Scholtes. Schließlich weise der überarbeitete Regionalplan aus, dass in Troisdorf bis zum Jahr 2040 etwa 65 Prozent der Bedarfsflächen für Wohnen, aber nur 23 Prozent für Gewerbe zur Verfügung stünden. Auch die Troisdorfer Wirtschaftsförderer, so Scholtes, klagten, dass größere zusammenhängende Gewerbeflächen fehlten. Auch die CDU sei „in der Tendenz“ eher für Gewerbeflächen an dieser Stelle, sagte Fraktionsmitglied Ivo Hurnik. Zunächst einmal solle nun der Einstieg in ein Bebauungsplanverfahren erfolgen. Das gilt auch für das nördlich angrenzende Gebiet mit 3,9 Hektar Fläche. Dort aber sollen reine Gewerbeflächen neu geordnet werden.

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