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TroisdorfVolkshochschule und Stadbibliothek kriegen neue Standorte

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City Center

In das City-Center soll die Troisdorfer Stadtbibliothek umziehen, die bislang ihren Sitz im Forum hatte.

Troisdorf – Neue Standorte für die Stadtbibliothek und die Volkshochschule im Forum an der Kölner Straße hat in den vergangenen Wochen und Monaten die Stadt Troisdorf gesucht – und gefunden: Die Bibliothek wird in das City-Center in der Fußgängerzone ziehen, die Volkshochschule in eine Immobilie an der Christian-Esch-Straße in Sieglar. Beide Mietverträge gelten „für mindestens fünf Jahre“, wie Rathaussprecherin Bettina Plugge nach einer gemeinsamen Sitzung von Kulturausschuss und Hauptausschuss bestätigte.

Wie berichtet, hatte die Stadt im Februar die Mietverträge für die im Forum genutzten Flächen gekündigt, um einer drohenden automatischen Verlängerung zuvor zu kommen. Unklar ist nämlich bis heute, ob mit H&M ein wichtiger Ankermieter auch in Zukunft dort vertreten sein wird. Zudem haben die Eigentümer der Immobilie angekündigt, mit einer Millioneninvestition das Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Rede ist von einer Kombination aus Event und Einkaufen.

Möglichst zentral und am besten noch zu Fuß erreichbar sollte der neue Standort der Bücherei sein – darin waren sich die Kommunalpolitiker schon vor Karneval einig. Keine Überraschung ist daher die Entscheidung für das City-Center, wo im Erdgeschoss und der ersten Etage rund 1100 Quadratmeter gemietet werden. Hier waren zuvor unter anderem eine Apotheke, ein Schlecker-Markt, aber auch ein Notariat und ein Restaurant untergebracht.

Option auf neues Bürogebäude

Eine Mehrheit im Ausschuss, der aufgrund der Corona-Krise in Stellvertretung des Stadtrats tagte und entscheidungsbefugt war, sprach sich für die Befristung der Mietverträge aus. Angesichts des Konzepts für die Bibliothek, das derzeit erarbeitet wird, sah die Grüne Spitzenkandidatin Angelika Blauen das City-Center „erst einmal als Übergangslösung“. Auch von der „architektonisch reizvollen“ Idee, mit der Bibliothek in der Kirche Maria Königin den Stadtteil West zu beleben – es wird erwartet für den Fall, dass sich die katholische Kirche und das Bistum über kurz oder lang von der Immobilie trennen werden –, mochten sich die Grünen ebenso wenig schon verabschieden wie Leo Müller (Regenbogenpiraten). 

Die CDU stehe der Idee ebenfalls offen gegenüber, sagte deren Fraktionsvorsitzender Alexander Biber, der dafür aber „einen Zeithorizont von vier bis zehn Jahren“ sieht. Mit geringem Investitionsaufwand solle daher nun die Bibliothek im City Center installiert werden. In der gewonnenen Zeit könnte das Konzept entwickelt werden „und dann sehen wir, was wir brauchen“. Die SPD lehnte eine Befristung ab. „Weil wir das City-Center für den geeignetsten Standort halten“, wie Fraktionsvorsitzender Harald Schliekert sagte. Fußläufig und ebenerdig habe der Kulturausschuss als Kriterien ausgegeben – und diese seien an keinem anderen in Frage kommenden Ort gegeben.

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Die Vertreter der SPD stimmten auch gegen den gewählten Standort der Volkshochschule in Sieglar. Die Sozialdemokraten sorgen sich um sinkende Nutzerzahlen. „Die meisten Kunden kommen aus dem Zentrum“, sagte Schliekert. Für die werde der Weg nun erheblich weiter. Dagegen lobte Alexander Biber, der Vorsitzende der VHS-Zweckverbandsversammlung, die zentrale Lage zwischen Troisdorf und Niederkassel. Eine Übergangslösung soll unter Umständen auch diese Immobilie in Sieglar sein, die, so Biber, bei Besichtigungen in der vergangenen Woche auch der Favorit der VHS-Leiterin Ute Quaasdorf gewesen sei.

Erste Wahl und auch nicht für immer vom Tisch bleibe aber das noch zu errichtende Bürogebäude gegenüber dem Rathaus. Eine Option, die ebenfalls in einigen Jahren ziehen könnte. „Die Stadtverwaltung braucht da Flächen“, sagte Biber. Möglicherweise aber nicht mehr in der Zukunft, wenn sich die Arbeitswelt gewandelt habe.

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