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Weltweiter TransportSpedition Hefter ist auf Tiertransporte spezialisiert

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Markus Hefter, die dritte Generation im Familienbetrieb , im zurzeit leeren Stall in Spich. Im vorigen Jahr wurde sogar ein Nashorn von Bayern in die Türkei gebracht.

Markus Hefter, die dritte Generation im Familienbetrieb , im zurzeit leeren Stall in Spich. Im vorigen Jahr wurde sogar ein Nashorn von Bayern in die Türkei gebracht.

Troisdorf – Die Frage nach seinem ungewöhnlichsten Tiertransport kann Markus Hefter sofort beantworten: „Ein Nashorn im vorigen Jahr. Das Tier musste von Bayern im Zusammenhang mit einem Artenerhaltungsprogramm in die Türkei gebracht werden.“ Der 27-Jährige ist die dritte Generation im elterlichen Betrieb in Troisdorf-Spich. Das Unternehmen wurde 1959 von Ewald Hefter in Kriegsdorf gegründet. Schwerpunkt damals war der Transport von Nutztieren für Landwirte zu Viehmärkten.

Blauzungenkrankheit als Grund für weniger Betrieb 

Allerdings ist zurzeit auf dem Betriebsgelände in Spich weniger los als sonst. „Wegen der Blauzungenkrankheit ist der Standort hier bis auf weiteres gesperrt“, berichtet der Geschäftsführer Mathias Hefter, der die zweite Generation im Familienbetrieb repräsentiert. Diesmal sind die Hefters auf die Situation vorbereitet. „Bei der BSE-Krise im Jahr 2000 lief hier nichts mehr“, erinnert sich Mathias Hefter. „Da war klar, dass wir eine zweite Betriebsstätte in einem anderen Bundesland brauchen.“ Die ist jetzt in Sachsen an der polnischen Grenze. Ställe für 2000 Rinder gibt es dort.

25 Viehtransporter gehören zum Fuhrpark des Unternehmens, 15 stehen zurzeit auf dem Hof in Spich. Einige sind sogar abgemeldet. „Wegen der Blauzungenkrankheit wird weniger transportiert“, erläutert Mathias Hefter. Und auch die Ställe auf dem Betriebsgelände sind wegen der Krankheit leer. 1994 wurden der Betrieb der Hefters als einzige „EU-Tränke-Station“ in Nordrhein-Westfalen anerkannt.

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1000 Rinder haben in Spich Platz

Rund 1000 Rinder haben in Spich Platz. Die Tiere werden dort vom Arzt untersucht und bekommen danach die Transportpapiere ausgestellt. „Wir gehören in Europa zu den großen Zuchtvieh-Speditionen, für uns ist der artgerechte Tiertransport das Wichtigste“, betont Markus Hefter. Er kümmert sich schon jetzt schwerpunktmäßig in der Spedition um die Disposition, während sein Vater mit dem Ausbau des Standortes in Sachsen beschäftigt ist.

Nach einer Ausbildung zum Mechatroniker folgte für Markus Hefter eine Lehre als Speditionskaufmann bei einer Transportfirma in Köln. „Eine praxisorientierte Ausbildung ist gerade im Speditionsgeschäft wichtig. Als Mechatroniker kennt mein Sohn sich mit Lastwagen aus, als Kaufmann mit dem Speditionsgeschäft“, sagt Mathias Hefter. „Zudem ist er auch ein Jahr im elterlichen Betrieb mit dem Lkw unterwegs gewesen.“

Transporter sind gut ausgestattet

Einige Viehtransporter sind auf dem Weg nach Norddeutschland, dort werden Zuchtrinder für den Export nach Marokko verladen. Aufträge aus den Niederlanden müssen auch abgearbeitet werden. Ein Thema ist für die Hefters wichtig. „Wir haben uns auf den Transport von Zuchtrindern in Drittländer spezialisiert“, berichtet der Geschäftsführer. „Das ist ein wichtiger Weg der Hilfe zur Selbsthilfe. Es verringert die Abhängigkeit von Nahrungsmittelhilfen im Drittland.“ Hefter betont, dass die Tiere zur Milchproduktion genutzt und nicht wie oftmals falsch verstanden zur Schlachtung exportiert würden.

Die Transporter sind entsprechend ausgestattet. Große Tanks sorgen für Frischwasser, auch Futter ist an Bord. Auf dem Weg nach Afrika werden Pausen in speziellen Raststationen gemacht, damit die wertvollen Zuchttiere sich „die Beine vertreten können“.

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