Wanderungen und Spaziergänge im SiebengebirgeIm Uhrzeigersinn durchs Land

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In Rauschendorf beeindruckt die Donatuskapelle.

In Rauschendorf beeindruckt die Donatuskapelle.

Rhein-Sieg-Kreis – Keine Veranstaltungen, Kinos geschlossen, sonstige Attraktionen dicht, und dann noch die Kontaktsperre. Damit an Rhein und Sieg niemandem zuhause die Decke auf den Kopf fällt, empfehlen wir, die Wanderwege der Region zu zweit zu erkunden – im Uhrzeigersinn, um Begegnungen zu minimieren. Zwei Routen stellen wir heute vor: den Streuobstweg in Hennef und die Kapellenschleife 1 im Siebengebirge.

Streuobstweg

Vor gerade einmal zwei Jahren eröffnet, ist der Streuobstweg rund um die Hennefer Orte Löbach, Darscheid und Lückert einer der jüngsten der inzwischen 20 Erlebniswege am 200 Kilometer zählenden Natursteig Sieg. Erste Ideen zu dem 6,3 Kilometer langen Familienwanderweg, für den zwei bis zweieinhalb Stunden veranschlagt werden, gab es schon vor neun Jahren. Damals hatten die Streuobstfreunde Eichholzer Höhen den Gedanken, die bäuerlich geprägte Kulturlandschaft zu zeigen. Dass Lückert im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zum Golddorf gekürt wurde, gab dem Projekt richtig Schwung.

Startpunkt des Rundweges kann zum Beispiel der Wanderparkplatz Scheffenstraße bei Lückert sein. Die Route, die von moderatem Auf und Ab geprägt ist, führt durch eine Bilderbuchlandschaft, in der zum Osterfest der Frühling zum Zuge kommt. Die Bäume lassen schon erahnen, dass dort in wenigen Monaten Äpfel der unterschiedlichsten Sorten wachsen werden. Im Herbst werden dort Rheinischer Winterrambur, Schafsschnauze und Danziger Kantapfel geerntet. Aus diesen alten Sorten wird auch vor Ort schon einmal frischer Saft gepresst.

Auf der Rundtour gibt es für kleine und große Wanderer eine Menge zu entdecken. Quelltöpfe sind zu sehen, kleine Bäche und natürlich das für die ländliche Gegend typische Streuobst, das der Runde ihren Namen gegeben hat. Mit etwas Glück zeigen sich auf den Wiesen Kaltblüter und Schafe der umliegenden Bauernhöfe. Nahe den Dörfern liegen zudem zahlreiche Nutzgärten, die jedoch als Privatbesitz nicht betreten werden dürfen. Zurück am Wanderparkplatz sind 100 Höhenmeter überwunden.

Kapellenschleife 1

Etwas mehr als doppelt so lang wie der Streuobstweg bei Hennef ist im Siebengebirge die Kapellenschleife 1. Mit einer Wanderkarte oder dem Smartphone als Navigator lässt sich der Rundweg aber leicht südlich von Vinxel und Stieldorf abkürzen. Allerdings verpasst, wer die kürzere Strecke wählt, reizvolle Abschnitte der auf etwa drei Stunden und 40 Minuten angesetzten Runde. Ein Ausgangspunkt für die 13,5-Kilometer-Wanderung kann der Parkplatz bei Haus Schlesien in der Weilbergstraße sein.

Die drei Kapellenschleifen sind Teile des 40 Kilometer langen Kapellenweges durch das Pleiser Hügelland, der zwölf Kapellen miteinander verbindet. Die erste Schleife ist nach Auskunft der Experten die moderateste mit sanften An- und Abstiegen. Von der Nikolauskapelle in Heisterbacherrott geht es über die Kasseler Heide nach Vinxel zur Kapelle Mariae Heimsuchung, weiter zur Donatuskapelle. Weite Felder säumen die Route, Obstplantagen werden durchquert. Von der Kasseler Heide gibt es beeindruckende Ausblicke zum Oelberg, nach Rauschendorf und nach Rott mit seiner markanten Kirche.

Weitere schöne Ausblicke bieten sich den Wanderern wenige Kilometer später. Über die Felder hinweg schweift der Blick bis zum Michaelsberg in Siegburg. In der anderen Richtung sticht die Stieldorfer Kirche ins Auge, und wer dann noch ins Gebirge schaut, kann die sieben Berge sehen, die dem Land den Namen geben.

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naturregion-sieg.de

www.siebengebirge.com

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