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Wegen BrexitJedes zehnte Unternehmen der IHK hat Wurzeln im Ausland

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Brexit Flaggen EU

Zwischen 2016 und 2019 ist die Zahl der Unternehmen aus Großbritannien um 60 Prozent gewachsen. Treibende Kraft dafür ist der Brexit. 

Rhein-Sieg-Kreis – Fast jedes zehnte IHK-Mitgliedsunternehmen im Rhein-Sieg-Kreis und in der Stadt Bonn wird von einem ausländischen Staatsangehörigen betrieben oder hat mehrheitlich ausländisches Gesellschaftskapital.

Konkret: 5440 der 55 258 Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg sind ausländischer Herkunft. Seit dem Jahr 2016 ist die Zahl dieser Unternehmen um elf Prozent gestiegen. 849 sind aktuell im Handelsregister eingetragen, in 4591 Fällen handelt es sich um Kleingewerbetreibende. Die ausländischen Firmen des Kammerbezirks stammen aus 135 Ländern. Neben Bonn ist Troisdorf ein Standort mit hohem Anteil dieser Unternehmen.

USA an der Spitze

Bei den im Handelsregister eingetragenen Unternehmen stammen die meisten aus den USA (90). Es folgen die Schweiz (88), Großbritannien (77) und die Niederlande (70). Die größten Gruppen unter den Kleingewerbetreibenden stellen Polen (651) vor Türken (632), Italienern (309) und Rumänen (300). Die Anzahl der Unternehmen aus Greater China (China mit Taiwan und Hongkong) verzeichnete zwischen 2013 und 2019 mit einem Plus von 266 Prozent das stärkste Wachstum in der Region. Beachtlich, aber durchaus nicht verwunderlich ist zudem die wachsende Zahl der Unternehmen aus Großbritannien, die zwischen 2013 und 2016 um elf Prozent zulegte und zwischen 2016 und 2019 dann um kräftige 60 Prozent. Treibende Kraft dafür ist der Brexit.

„Britische Unternehmen suchen Alternativen, um auf dem EU-Markt ohne Grenzabfertigung und Grenzkontrollen weiter aktiv sein zu können“, erläuterte der IHK-Außenwirtschaftsexperte Armin Heider. 2013 waren die Niederlande und Österreich noch viel präsenter als Unternehmen aus Großbritannien, das inzwischen an dritter Stelle bei den ausländischen Unternehmen mit Eintragung im Handelsregister steht. Auf der anderen Seite ist die Anzahl anderer EU-Unternehmen nur wenig gewachsen oder sogar zurückgegangen.

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In der Bundesstadt Bonn sind zudem auffallend viele iranische Unternehmen vertreten – die meisten schon seit Jahrzehnten. Sie kamen unmittelbar nach der Islamischen Revolution in Teheran, als viele die Heimat verließen und von Bonn seinerzeit als Bundeshauptstadt eine besondere Anziehungskraft ausging.

Die Zahlen entstammen der IHK-Broschüre „Ausländische Unternehmen in Bonn/Rhein-Sieg“, die Mitte Januar veröffentlicht wurde.

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