Zahlen steigen anIHK befürchtet viele Insolvenzen im Rhein-Sieg-Kreis

Lesezeit 2 Minuten
Kino_Symbolbild

Auch in der Kulturwirtschaft haben viele Unternehmen in der Coronavirus-Pandemie Mühe wirtschaftlich zu überleben (Symbolbild). 

Rhein-Sieg-Kreis – Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg sieht auch auf Unternehmen und Privathaushalte in der Region eine steigende Zahl von Insolvenzen zukommen. „Bislang haben die direkten Hilfen wie auch die rechtlichen Regelungen im Insolvenzrecht einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen verhindert“, sagt Regina Rosenstock, Gesamtbereichsleiterin Unternehmensförderung der IHK. „Mit dem Auslaufen der Ausnahmeregelungen Ende April befürchten wir eine Trendwende.“

Privatinsolvenzen haben deutlich zugenommen

Den Zahlen des Statistischen Landesamtes zufolge liege die Zahl der Privatinsolvenzen bereits jetzt um 29 Prozent über den Werten der Vorjahre. Darunter seien wahrscheinlich auch viele Soloselbstständige und Kleinunternehmen in den geschlossenen Branchen, die ohne Perspektive nun die Geschäftstätigkeit einstellen, um den weiteren finanziellen Schaden von sich abzuwenden, denen aber auch häufig der Durchhaltewille verloren gegangen sei.

Nach mehr als einem Jahr der Krise hätten viele Soloselbstständige und Unternehmen ihre privaten Rücklagen für ihren Lebensunterhalt und zur Aufrechterhaltung ihres Betriebs aufgebraucht. Auch die Rücklagen für die private Altersvorsorge seien davon betroffen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Rosenstock: „Viele in den besonders betroffenen Branchen im Gastgewerbe, der Freizeit- und Tourismuswirtschaft und in der Kultur- und Kreativwirtschaft stehen mit dem Rücken zur Wand. Wir fürchten deshalb Geschäftsaufgaben, ohne dass nach einer Nachfolge gesucht wird. Noch ist unklar, in wie vielen Unternehmen ein Wiederanfahren nicht mehr geplant ist.“

Ein Neustart allerdings werde für viele betroffene Unternehmen ohne erforderliche Rücklagen ein Kraftakt. Die IHK fordert deshalb für die betroffenen Unternehmen ergänzende Unterstützung und Förderprogramme zur Finanzierung.

„Trotz der Fördermaßnahmen haben viele Unternehmen nach den mehrfachen Vorbereitungen auf eine Wiederöffnung ihre Rücklagen aufgebraucht und können Waren und Betriebsmittel nicht mehr aus eigener Kraft vorfinanzieren“, sagt Regina Rosenstock. „Mit einer passgenauen Unterstützung sollte diesen Unternehmen ermöglicht werden, den Neustart nach dem Lockdown zu finanzieren.“

Rundschau abonnieren