Von Michael Jackson bis RembrandtAuf diese Ausstellungen kann sich NRW 2019 freuen

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Der „King of Pop“: Michael Jackson

Nordrhein-Westfalen – Das Programm der Kunstmuseen in Nordrhein-Westfalen im kommenden Jahr reicht von aktueller Kunst des chinesischen Dissidenten Ai Weiwei bis zur Ausstellung vor Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag. Um Megastar Michael Jackson dreht sich eine Kunstschau in der Bonner Bundeskunsthalle. Denn der schillernde „King of Pop“ hat auch andere Größen wie Andy Warhol inspiriert.

Mit Werken von William Turner präsentiert das LWL-Museum in Münster in großem Umfang einen Klassiker der schönen Bilder. In Köln geht es um Rembrandt und sein bewegtes Künstlerleben. Dabei steht ein Gemälde im Mittelpunkt, das erst einmal ins Ausland verliehen wurde.

King of Pop

„Michael Jackson: On the Wall“ zeigt den Superstar in mehr als 70 Kunstwerken unter anderem von Andy Warhol, Paul McCarthy und Isa Genzken. Keine Gestalt aus dem Kulturbereich sei in den vergangenen 50 Jahren öfter in Kunstwerken verewigt worden als Michael Jackson, meint Rein Wolfs, Intendant der Bundeskunsthalle. Mit Blick auf die Ambivalenz des 2009 gestorbenen Jackson spielen auch Fragen nach Geschlechterdiskussion, Sexualität und kultureller Identität mit. Jackson wäre heute 60 Jahre alt. Die Ausstellung wurde von der National Gallery in London entwickelt und mit der Bundeskunsthalle organisiert. (22.3.-14.7.) 

Ai Weiwei

Der chinesische Dissident und Künstler zeigt seine bislang größte Ausstellung in Deutschland in der Kunstsammlung NRW. Die riesigen Installationen des 61-Jährigen füllen beide Häuser in Düsseldorf. Fast 800 Quadratmeter werden etwa für die Installation „Sunflower-Seeds“ benötigt mit 100 Millionen handgefertigten und individuell bemalten Sonnenblumenkernen aus Porzellan. Eine andere, nahezu transparente Skulptur aus Bambus und Sisal misst mehr als 17 Meter. Sie zeigt Figuren in einem Schlauchboot, eine Szene wie bei der Flucht über das Mittelmeer. Politisches Engagement und künstlerische Arbeit hängen bei Ai Weiwei zusammen. (18.5.-1.9.)

DDR-Kunst

30 Jahre nach dem Fall der Mauer präsentiert der Kunstpalast in Düsseldorf Werke aus der DDR. Gezeigt werden Arbeiten von offiziell akzeptierten sowie alternativen Künstlern. Bernhard Heisig, Werner Tübke und A.R. Penck sind dabei. Die in der DDR entstanden Kunstwerke sind nach dem Eindruck der Ausstellungsmacher in den alten Bundesländern fast unbekannt. „Utopie und Untergang. Kunst in der DDR“ soll das ändern. Es ist die erste Ausstellung darüber in einem westdeutschen Kunstmuseum. (5.9.–26.1.2020) 

William Turner

Hundert Werke des bildgewaltigen Meisters der Landschaftsmalerei kommen ins LWL-Museum nach Münster. Ein Schwerpunkt der Arbeiten des reisefreudigen Briten (1775-1851) sind Motive aus den Alpen und Seebilder, für die Turner berühmt ist. Ölgemälde und Aquarelle werden gezeigt. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Tate London und war zuvor im Kunstmuseum Luzern. Münster ergänzt die Schau mit weiteren Bildern. (8.11.-26.1.2020) 

Edvard Munch

Der norwegische Maler (1863-1944) bekommt eine große Schau in der Kunstsammlung NRW. Ein ungewöhnlicher Blick ist garantiert: Denn der Schriftsteller Karl Ove Knausgård kuratiert die Schau über seinen Landsmann. 130 Gemälde und Papierarbeiten aus dem Archiv und Depot des Munch-Museums in Oslo werden gezeigt. Die Kunstsammlung verspricht eine „nie zuvor gesehene Perspektive“ auf den wohl bekanntesten skandinavischen Maler. Sein berühmtestes Bild, „Der Schrei“, ist in Düsseldorf nicht dabei. (12.10.-1.3.2020) 

Rembrandt 

Dessen 350. Todestag ist Anlass für die Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum. „Wer „Inside Rembrandt“ besucht, der lernt ein altes Genie von einer neuen Seite kennen“, verspricht das Kölner Museum. Im Zentrum der rund 100 Exponate steht das prachtvolle Gemälde „Der Gelehrte im Studierzimmer“ aus dem Jahr 1634. Die Prager Nationalgalerie verleiht das Bild erst zum zweiten Mal ins Ausland. Die Schau taucht ein in die Welt des Niederländers (1606-1669) und erzählt „von einem dramatischen Künstlerleben zwischen Tragödie und Komödie“. Auch Arbeiten seiner Schüler und Zeitgenossen werden gezeigt. (1.11.-1.3.2020)

Museum Folkwang

Das Verhältnis Mensch und Maschine untersucht die Herbstausstellung des Museums Folkwang in Essen. In der Kunstschau „Der montierte Mensch“ spiegelt sich eine Entwicklung von 150 Jahren. Das reicht von der industriellen Revolution bis ins heutige digitale Zeitalter und zeigt die Sichtweisen der Künstler. Etwa einen muskulösen Maschinisten von Fernand Léger von 1920 oder Fotokunst mit einsamen Menschen im Maschinenpark. Gezeigt werden Arbeiten von Otto Dix, Marcel Duchamp, Rebecca Horn und anderen. (8.11. - 15.3.2020)

Beethoven

Sein 250. Geburtstag am 17. Dezember 2020 wird in seiner Vaterstadt Bonn im Vorgriff gefeiert. Die Bundeskunsthalle blickt in der interdisziplinären Ausstellung auf „Beethoven: Welt.Bürger.Musik“. Der Fokus auf sein Leben, Werk und seine Weltsicht sollen auch verdeutlichen, wie sehr der politisch denkende Komponist seiner Zeit voraus war. An Hörstationen erklingt dazu die Musik von Ludwig van Beethoven. Seine Arbeitsweise wird anhand von Schlüsselwerken vorgestellt.  (dpa)

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