Römerkanal-Wanderweg„Zwölf Apostel“ und ein Pate aus Tirol

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STOTZHEIM – Dieser Pate für den Römerkanal-Wanderweg ist genehmigt. Pünktlich, als Prof. Klaus Grewe die Urkunde – auf Lebenszeit, versteht sich – an Konrad Beikircher überreichte, gab auch Petrus sein Okay. Die Sonne lugte hervor und strahlte über dem „Festplatz“ an der Hardtburg.

Dabei hatten sich die Initiatoren der Neugestaltung des Wanderwegs, der gestern in einer launigen Feierstunde offiziell eröffnet wurde, viele Gedanken gemacht, wem man die Patenschaft andienen könne. Derjenige müsse in Köln auf der römischen Wasserleitung geboren, am Grünen Pütz getauft und selbstverständlich waschechter Rheinländer sein. Grewe gab zu, dass die Kriterien unmöglich zu erfüllen waren. Fündig wurde man schließlich in Südtirol: Von dort stammt Kabarettist Beikircher, der aber längst überzeugter Rheinländer ist.

Genauso wie Grewe, der in seine Moderation höchst unterhaltsame „Römerkanal-Anekdoten“ einfließen ließ, erntete Beikircher mit seiner Paten-Rede, bei der auch ein mit Schmackes vorgetragenes „römisches Heidewitzka“ nicht fehlen durfte, zahlreiche Lacher. Überhaupt sollte es gestern nicht ganz bierernst zugehen. Wenn schon der römische Legionär, in dessen Kostüm der Urfter Felizius Poth geschlüpft war, gerne mit den Gästen scherzte und unablässig betonte, sein Schwert sei überhaupt nicht scharf, schlugen auch die Festredner gerne einen lockeren Ton an.

Allen voran Grewe: Die Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie die Vertreter zahlreicher Verbände begrüßte er kurzweilig „im Block“ – und die Bürgermeister der Anrainer-Kommunen des Wanderwegs hatten kein Problem, als „zwölf Apostel“ bezeichnet und zur Unterzeichnung der Römerkanal-Charta (siehe unten) auf eine Wiese gebeten zu werden.Neben Grewe, den Naturparken Nordeifel und Rheinland sowie dem Eifelverein waren – vor allem in der Finanzierung – auch die NRW-Stiftung und das Land NRW maßgeblich an der Neugestaltung beteiligt. Für die Stiftung erklärte Prof. Wolfgang Schumacher die Bedeutung des Projekts.

Da die Stiftung weitgehend aus Mitteln der Rubbellos-Lotterie finanziert wird und auch entlang des Wanderwegs noch manch ein interessantes Projekt auf seine Realisierung wartet (etwa das Tosbecken bei Lessenich, das Grewe und Co. gerne wieder ausgraben und zugänglich machen würden), forderte Schumacher die Besucher auf, zu „rubbeln, was das Zeug hält“. Und Landes-Umweltminister Johannes Remmel betonte gestern, dass die Regionen ihre Schätze polieren und darstellen sollen – durch den Römerkanal-Wanderweg sei dies geschehen und damit „strahlt die Region ins Land“.

Dass auch die Kölnische Rundschau gerne ihren Beitrag leistet, wenn ein Wanderweg wie der entlang der drittlängsten Wasserleitung im gesamten einstigen römischen Imperium (nach Karthago und Istanbul) neu gestaltet wird, betonte Herausgeber Helmut Heinen, der Initiatoren wie Wanderern gleichermaßen wünschte, dass die Instandhaltung lange Bestand haben möge.Dafür Sorge zu tragen haben nun auch der Pate und die zwölf Apostel.

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