„Habt ihr noch einen Spieler für uns?“Viktoria Köln sucht weiter nach Verstärkung

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Pavel Dotchev dpa

Pavel Dotchev

Köln – Einen Versuch war es wert, dachte sich Pavel Dotchev. Als die Verantwortlichen beider Clubs nach dem 1:1 (1:1) im Test zwischen Viktoria Köln und der KAS Eupen in lockerer Runde beisammenstanden, ergriff der Fußballlehrer des Drittligisten die Initiative. „Habt ihr vielleicht noch einen Spieler für uns?“, fragte Dotchev schmunzelnd. Josep Colomer, Sportdirektor des belgischen Erstligisten, konnte jedoch nicht helfen.

Auch wenn Dotchevs Vorstoß sicherlich nicht ganz ernst gemeint war, veranschaulichte er doch das Problem, in dem der Aufsteiger zwei Wochen vor dem Meisterschaftsauftakt bei Hansa Rostock steckt.

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Die Umsetzung potenter Verstärkung für den Offensivbereich gestaltet sich holprig. „Es gibt zwar genügend Spieler auf dem Markt, aber wir sind sehr wählerisch. Wenn wir etwas machen, dann müssen wir davon zu 100 Prozent überzeugt sein“, erklärte Dotchev die sich in die Länge ziehende Personalsuche. Dass nach den Trennungen von den Kreativköpfen Christian Derflinger und Timm Golley unbedingt noch etwas gemacht werden muss, war trotz des Achtungserfolgs auch gegen den letztjährigen Tabellenzwölften der Jupiler League unverkennbar.

Viktoria Köln lässt wenig zu

Die Rechtsrheinischen ließen den Ball auf dem neu verlegten Naturrasen am Pohlstadtsweg in Neubrück zwar selbst unter Drucksituationen wesentlich flüssiger laufen als noch beim Remis gegen den Bonner SC. In der gefährlichen Zone entstand allerdings erneut kaum Wirkung. „Im letzten Drittel waren wir zu blass. Das ist noch nicht das Vermögen an Durchsetzung, das ich mir vorstelle“, sagte Dotchev. In den übrigen Bereichen durfte der Bulgare zufrieden sein. 

Die Viktoria ließ hinten nur wenig zu, baute gefällig auf und befreite sich mit flotten Ballstafetten aus dem Anlaufen des Gegners. Auch das eigene, temporäre Pressen funktionierte ordentlich. So spielte sich das Geschehen nach der Führung der Belgier durch einen strittigen Foulelfmeter (13.) und dem Ausgleich durch Mike Wunderlich per Freistoß (30.) weitgehend zwischen den Strafräumen ab. „Wir haben sehr kontrolliert gespielt“, lobte Dotchev die sachliche Vorstellung seines Teams, dem auch in Zukunft Patrick Koronkiewicz angehören wird. Der zuletzt auf der Kippe stehende Rechtsaußen darf nach einer engagierten Vorbereitung bleiben.

Am Ende der Woche folgen die letzten Tests

André Dej, dessen gebrochene Nase am Mittwoch gerichtet wird, Albert Bunjaku, Kai Klefisch, Jan-Niklas Funke (alle Magen-Darm-Virus), Bernard Kyere (Bänderanriss), Moritz Fritz (Probleme mit dem Spann) und Sascha Eichmeier (Sehnenprobleme) fehlten gegen Eupen.

Pavel Dotchev nutzte seinen verkleinerten Kader, um die aufgebotene Startelf um den sicheren Neuzugang Daniel Mesenhöler im Tor erstmals eine Stunde lang durchspielen zu lassen. In den beiden finalen Tests am Freitag (17 Uhr) in Billerbeck gegen den niederländischen Ehrendivisionär Heracles Almelo sowie am Samstag (14 Uhr, Heimspielort noch offen) gegen Regionalliga-Aufsteiger FC Schalke 04 II dürfte sich die erste Elf dann endgültig herauskristallisieren.

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