„Etwas Großes schaffen“Beierlorzer zeigt sich vor FC-Spiel gegen Mainz ambitioniert

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Achim Beierlorzer (l), neuer Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln, und Geschäftsführer Armin Veh geben sich nach einer Pressekonferenz die Hand.

Köln – Die Bundesliga-Karriere von Achim Beierlorzer ist gerade mal acht Spiele alt. Der 51-jährige Franke ist also noch so etwas wie ein Novize im Geschäft. Aber einer, der sich traut und als Angestellter des 1. FC Köln das große Ganze über die Zukunft des Chefs stellt. „Wir haben eine schwere Woche mit drei wichtigen Auswärtsspielen vor uns. Es tut mir leid, und Armin wird mir das  verzeihen. Aber es interessiert mich nicht.“ Eine ebenso selbstbewusste wie  sachliche Antwort auf die Frage, wie  der Trainer zu den Spekulationen um den Verbleib von Sportchef Armin Veh beim FC steht.

Die Antwort sagt viel aus über die Position, die Beierlorzer in seiner kurzen Amtszeit bei den Kölnern eingenommen hat. Der Mann kümmert sich gewissenhaft um die ihm aufgetragenen Aufgaben und sagt trotzdem seine Meinung: „Es geht darum, die Mannschaft am  Laufen zu halten.  Wir wollen die kleine Pflanze, die aus dem Remis gegen Schalke und dem Sieg gegen Paderborn gewachsen ist, richtig zum Blühen bringen. Das  interessiert mich“, erklärt der Coach.

FC will „kleine Serie starten“

Nachvollziehbar, denn mit der Partie am Freitag beim FSV Mainz 05 (20.30 Uhr/DAZN) beginnt für die Geißböcke eine Englische Woche, in der  sie „etwas Großes“ schaffen können. Nach Mainz geht es im DFB-Pokals zum 1. FC Saarbrücken, dann folgt das  Derby in Düsseldorf. „Wir haben gesagt, dass wir eine kleine Serie starten wollen“, erinnert Beierlorzer.

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Fast der gesamte Kader wieder einsatzfähig

Vor dem Spiel in Mainz steht Trainer Achim Beierlorzer,  Stand Mittwoch, fast der gesamte Kader zur Verfügung. Dominick Drexler ist wieder topfit und die Sperre von Jorge Meré abgelaufen. Auch Florian Kainz ist trotz einer schmerzhaften Knochenhautentzüdung an der Ferse und einer Trainingspause am Mittwoch einsatzbereit. Noch nicht wieder im Teamtraining ist Birger Verstraete. (sam)

Die taumelnden und auf Rang 17 abgestürzten Mainzer sehen wie eine gute Gelegenheit aus, aus den vier Zählern fünf oder sieben werden zu lassen. „Mainz hat  eine seit Jahren etablierte Bundesligamannschaft. Sie sind spielstark  – eigentlich, denn sie können es momentan noch nicht ganz so umsetzen“, beschreibt  Beierlorzer den Gegner.

Beierlorzer wird Startelf wohl beibehalten

Der FC-Trainer sagt aber auch, dass die Mainzer Stärken und die Tatsache, dass es sich um ein Auswärtsspiel für die Kölner handelt, unerheblich seien: „Wir wollen unser Spiel durchbringen“, vertraut er lieber den Stärken seines Teams. Stärken, die  nach den taktischen und personellen Umstellungen vor dem Schalke-Spiel immer mehr zum Tragen kommen.  Es darf davon ausgegangen werden, dass Beierlorzer zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf aufbieten wird: „Es ist gut, wenn ein Trainer auf das gleiche Personal zurückgreifen kann und es stimmig ist. Momentan passt vieles.“

Das gilt auch für die Teamchemie, trotz des  Konkurrenzkampfes. Immerhin hat Beierlorzer es  gut moderiert, dass Führungsspieler wie Anthony Modeste oder Marco Höger draußen sitzen. Noch ein Indiz für die Geradlinigkeit des Trainers: „Es gibt aktuell keine Befindlichkeiten im Team. Jeder weiß um seine Position. Alle müssen 100 Prozent abliefern. Nur dieser Weg geht, denn es geht um das große Ganze“, sagt Beierlorzer und erklärt: „Wenn alle erfolgreich sind, ist es auch jeder Einzelne.“ So einfach ist das.

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Nachhaltiges Verständnis setzt ein

Offensichtlich ist der Prozess beim FC mit neuem Trainer und neuen Spielern an einem Punkt, an  dem nachhaltiges Verständnis  eingesetzt hat. Das Beispiel Laufbereitschaft belegt diese These: „Wir haben es angemahnt,  trainiert, taktisch umgestellt und andere Spieler gebracht.  Wir haben  begriffen, dass diese Laufbereitschaft für die Bundesliga die Grundlage ist“, erläutert Beierlorzer und gibt ein Beispiel: „Inzwischen verteidigen alle. Die Stürmer gehen mit zurück und  helfen. Das ist ein ganz  wichtiger Punkt, sich nicht nur auf die anderen zu verlassen, sondern mitzumachen.“

Um diese Dinge hat sich der Trainer des 1. FC Köln gekümmert und Lösungen für die auftauchenden Probleme gefunden. Darauf fokussiert sich Achim Beierlorzer und wird es auch tun, wenn eine Entscheidung  über die Zukunft von Armin Veh  gefallen ist.  Wobei davon auszugehen ist, dass Beierlorzer gerne weiter mit Veh arbeiten würde: „Ich werde gleich mit Armin sprechen. Nicht, dass er das in den falschen Hals kriegt, dass mich das nicht mit seinem Vertrag aktuell nicht interessiert“, verabschiedete er sich am Mittwoch lachend von der Pressekonferenz im Geißbockheim.

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