„Hauptsache spielen!“FC-Profi Marcel Risse über seine neue Rolle als Rechtsaußen

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Marcel Risse

Marcel Risse.

Köln – Am bislang letzten FC-Aufstieg vor fünf Jahren war Marcel Risse als neunfacher Torschütze beteiligt. Nun haben sich seine Aufgaben als Rechtsaußen verändert. Auch darüber sprach er mit Joachim Schmidt.

Herr Risse, sehen Sie sich als Rechtsverteidiger oder Rechtsaußen?

Hauptsache spielen! (lacht)

Sind Ihnen eigene Offensivaktionen lieber oder Defensivaktionen?

Lieber sind mir Offensivaktionen.

Haben Sie die „Kicker“-Rangliste „Außenbahn defensiv“ gesehen?

Ich habe sie geschickt bekommen.

Da stehen Sie zwischen Douglas Santos vom HSV und ihrem Kollegen Jonas Hector auf Platz zwei. Er links, sie rechts in der Nationalmannschaft?

(lacht) Langsam, langsam, wir sind in der 2. Liga. Das muss man realistisch einschätzen.

Wie war die Hinrunde für Sie im Rückblick?

In der Sommervorbereitung standen die Sterne für mich nicht so gut, viele Einsatzminuten zu sammeln.

Warum?

Das war so ein Gefühl. Aufgrund der Ausfälle von Matze und Benno (Matthias Lehmann und Benno Schmitz/Anm. d. Red.) kam ich dann hinten rechts zum Einsatz. Die Punkteausbeute war gut und ich sammelte meine Spielminuten.

Dann kam die Systemumstellung, und Sie rückten als Rechtsverteidiger weiter vor, ins Mittelfeld.

Das kam mir entgegen. Denn ich bin ja immer noch ein offensiv denkender Fußballspieler (lacht). Selbst auf der Position Rechtsaußen versuche ich das Spiel immer nach vorne zu öffnen. Das ist in mir drin.

Wie stellt sich Ihre Position jetzt dar?

Man hat viel zu belaufen, steht aber etwas weiter vorn als bei einer Viererabwehr.

In der bislang letzten Aufstiegssaison erzielten Sie neun Tore. Jetzt sind es bisher zwei. Haben Sie sich ein paar Tore für die Rückrunde aufgespart?

Das kann man nicht vergleichen. Damals habe ich eine völlig andere Position gespielt. Wenn wir am Saisonende das Gleiche erreichen wie 2014, ist es mir völlig egal, wie viele Tore ich schieße. Das Ziel ist ganz klar der Aufstieg, und dafür gilt es alles zu tun.

Was die Vorlagen anbelangt, liegen Sie schon vor dem Wert aus der Spielzeit 2013/14. Damals bereiteten sie vier Treffer vor, bisher bereits fünf. Hängt das mit der Doppelspitze zusammen?

Ja, wir müssen die beiden mit Vorlagen füttern. In der aktuellen Formation spiele ich noch weiter außen, da komme ich weniger zu Torabschlüssen. Der Fokus liegt darauf, dass wir die beiden Stürmer bedienen. Selbst wenn mal eine Flanke nicht so gut kommt, sind die beiden in der Lage, eine Torchance zu kreieren. Es geht darum, die Bälle nicht blind reinzuhauen, aber wir versuchen schon, aus dem Halbraum zu flanken.

Besteht bei so viel Offensive die Gefahr, in einen Rausch zu stürmen?

Ich glaube, da sind wir erfahrenen Spieler – ich zähle mich da jetzt einfach mal dazu (lächelt) gefordert, das Spiel zu lenken und nicht jeden Ball willkürlich nach vorn zu spielen. Wir wollen die Kontrolle behalten.

Lieber Marcel oder Cello, wie die Kollegen Sie rufen?

Lieber Cello. In der Jugend wurde ich Marcello gerufen, weil wir noch einen Marcel hatten. Irgendwann blieb es dann bei Cello.

Ich möchte auch auf das Musikinstrument, bekannt auch als Bassgeige, hinaus. Sind Sie musikalisch?

Zunächst einmal verbinde ich mit Cello und Musik das Lied „Cello“ von Udo Lindenberg. Und was meine eigene Musikalität anbelangt: Da ist überhaupt nichts! (lacht herzhaft)

Das Cello wurde im Vorjahr von Experten zum Musikinstrument des Jahres in Deutschland gewählt. Es gilt als sehr hochwertiges, weil arbeitsintensiv zu bauendes Instrument.

(lacht) Ich habe keins zu Hause stehen.

Was müsste passieren, dass der Spieler Cello der Spieler der Saison 2018/19 beim FC wird?

Das ist keinesfalls wichtig. Wichtig ist, dass wir unser Ziel erreichen, dass wir aufsteigen. 

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