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„Notwendige Cleverness erarbeiten“Das hat der neue Chefcoach mit der U21 des FC vor

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Zimmermann (li.) mit Assistent Kevin McKenna: Nach seiner Entlassung in Jena hospitierte er im Ausland.

Als neuer Trainer der U21 des 1. FC Köln ist es sein Job, den Fußball-Regionalligisten in ruhigere Fahrwasser zu führen. Im Interview spricht Mark Zimmermann über seine Auszeit nach der Entlassung beim Drittligisten Carl-Zeiss Jena und seine Ziele mit den Kölnern.

Herr Zimmermann, wie haben Sie die Zwangspause nach Ihrem Aus in Jena verbracht?

Es war meine erste Entlassung und ich habe schon etwas gebraucht, um mich an den neuen Tagesablauf zu gewöhnen, wenn ich morgens um 8 Uhr keine Trainingseinheit vorbereiten muss. Ich habe in der Zeit bei vielen Vereinen reinschauen dürfen, auch im Ausland hospitiert.

Wie kam der Kontakt zum FC zustande?

Matthias Heidrich hat mich als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums angerufen. Wir haben früher gegeneinander gespielt und ich kannte ihn insbesondere aus seiner Zeit im Nachwuchsbereich von Energie Cottbus.

Was gab letztlich den Ausschlag für den FC?

Es ist eine reizvolle Aufgabe für mich, mit den hier gut ausgebildeten Spielern aus dem Jugendbereich weiterarbeiten zu können. Ähnlich war es schon in Jena, als ich auch mit vielen Jungs aus dem eigenen Nachwuchs gearbeitet habe.

Wie sehen Ihre ersten Eindrücke vom FC und von der Stadt Köln aus?

Ich bin gut aufgenommen worden, die Leute sind sehr herzlich. Und die Jungs geben im Training Gas von der ersten bis zur letzten Minute. Von der Stadt habe ich noch nicht so viel mitbekommen. Ich verbringe die ganzen Tage hier auf dem Gelände, wohne ansonsten noch im Hotel und falle dort abends direkt ins Bett.

Mit welcher Philosophie wollen Sie in der Regionalliga West Fußball spielen lassen?

Wir wollen ein sehr unbequemes Team sein, das aber auch Lust hat, Fußball zu spielen, ohne dabei ins offene Messer zu laufen. Das Tempo sowie die jugendliche Unbekümmertheit und Spielfreude der Jungs wollen wir bewahren und nutzen.

Was ist besonders wichtig im Umgang mit den Spielern, die ihre ersten Schritte im Seniorenfußball gehen?

Man muss Geduld haben, darf die Spieler nicht überfrachten. Mir ist es auch wichtig, sich in gewissen Situationen gut in die Jungs hineinversetzen zu können.

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Nach den ersten Tagen der Saisonvorbereitung: Haben Sie bereits Schwachstellen in Ihrem Kader entdeckt?

In der linken Außenverteidigung haben wir eine Lücke, da Ismail Jakobs und Noah Katterbach bei den Profis trainieren. Aktuell haben wir zwei Probespieler für diese Position im Training zu Gast.

Wie sieht die Aufgabenverteilung mit Ihrem Kaderplaner Manfred Schadt aus?

Manni kennt hier gefühlt jeden Stein in der Gegend. Er ist vor allem in der Spielersichtung und Gegner-Analyse tätig. Er ist auch bei vielen Trainingseinheiten dabei und hilft mit seinem ganz besonderen Blick und seiner Erfahrung von außen.

Die U21 bleibt fast schon traditionell zum Saisonauftakt in den Startblöcken hängen. Wie wollen Sie dies verhindern?

Wir müssen uns die notwendige Cleverness erarbeiten. So nutzt es beispielsweise nichts, schnelle Jungs zu haben und vorne blind anzurennen. Wir wollen auf einem höheren Niveau sein als vor einem Jahr, aber es gibt keine Garantie für eine bessere erste Halbserie.

Wie lauten die Ziele für die neue Saison?

Wir wollen in der Liga der Musik nicht hinterherlaufen und die Jungs an den Seniorenfußball gewöhnen. Da einige Spieler bereits im Vorjahr Erfahrung sammeln konnten, dürfte das in dieser Saison etwas leichter fallen.

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