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„Vollamateure“Wahl des neuen Mitgliederrats sorgt für Zoff beim 1. FC Köln

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armin veh alexander wehrle imago

Armin Veh und Alexander Wehrle.

Köln – Es sind nicht einmal mehr zwei Wochen bis zur nächsten Mitgliederversammlung des 1. FC Köln. Am 10. Oktober sind die Mitglieder unter anderem dazu aufgerufen in der LanxessArena einen neuen Mitgliederrat zu wählen. Eine Wahl,  die im Vorfeld mächtig Staub aufwirbelt. 41 Kandidaten stehen für das 15-köpfige Gremium zur Wahl – so groß war das Interesse noch nie. Derzeit ist der Rat mit nur 14 Mitgliedern nicht einmal voll besetzt. Hintergrund dürften die Vorstandswahlen 2019 sein.

Kritiker unter den FC-Mitgliedern sind der Meinung, dass der aktuelle Vorstand mit dem nächstes Jahr wohl scheidenden Präsidenten Werner Spinner und seinen Vize-Präsidenten Markus Ritterbach und Toni Schumacher am 10. Oktober möglichst viele eigene Gefolgsleute in den Mitgliederrat bringen möchte.

Dafür versuche der Vorstand so viele Mitglieder wie möglich dazu zu bewegen, zur Versammlung zu kommen – auch mit dem Versprechen, dass es für jedes erscheinende Mitglied wie schon 2017 einen FC-Hoodie gibt. „Unser Vorstand hat nicht sein Vorschlagsrecht wahrgenommen, fünf Personen an den Regeln  vorbei zu nominieren“, begegnete FC-Medienchef Tobias Kaufmann dem Vorwurf.

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Armin Veh geht Mandatsträger direkt an

Am Dienstag goss nun FC-Sportchef Armin Veh Öl ins Feuer, in dem er unmittelbar nach dem 2:1-Heimsieg der Geißböcke gegen Ingolstadt Mandatsträger des aktuellen Mitgliederrates  überraschend scharf anging. Anlass war der vor dem Spiel öffentlich gemachte Eintritt von Jörg Jakobs in den Aufsichtsrat der KGaA. Als Konsequenz aus dem Bundesliga-Abstieg und seinen Umständen soll Jakobs den nötigen Fußball-Sachverstand in den Aufsichtsrat einbringen. „Ich finde, Jörg Jakobs kennt das Metier, er kennt die Bundesliga, er kennt den FC. Es kann nur von Vorteil sein, wenn jemand wie er im Aufsichtsrat sitzt, der Ahnung von Fußball hat“,  begrüßte Veh Jakobs Wahl.

Dann packte er die verbale Keule aus: „Wir haben schon genügend Leute im Mitgliederrat sitzen, die Vollamateure sind und meinen, den Verein übernehmen zu können. Da ist mir jemand lieber, der Ahnung hat und im Aufsichtsrat sitzt.“ Dann wurde der 57-Jährige, der in seinem Kerngeschäft als Sportmanager eigentlich keine Berührungspunkte mit dem Mitgliederrat hat, gegenüber dem Vorsitzenden des Mitgliederrates Stefan Müller-Römer persönlich: „Der mit dem Doppelnamen ist unerträglich.“

Der Rechtsanwalt wolle den Verein mit Hilfe einer beantragten Satzungsänderung „übernehmen“, um in alle operativen Entscheidungen des Clubs  eingebunden zu werden. „Der verbale Angriff von Herrn Veh als KGaA-Angestellter gegen den Mitgliederrat irritieren uns. Wir sind keine Amateure, sondern gestandene Leute, die mit beiden Beinen im Leben stehen. Wir wünschen uns einen respektvolleren Umgang“, erklärte Honyeon Kim für den Mitgliederrat.

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