1. FC KölnAbsagen von Stöger und Dardai – Wer folgt auf Markus Anfang?

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Armin Veh

Armin Veh, Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln.

  • Nach einer Negativserie hat der 1. FC Köln Trainer Markus Anfang entlassen.
  • Während Armin Veh begründet, warum die Entscheidung trotz einer komfortablen Tabellenführung nötig war, laufen Spekulationen über den möglichen Nachfolger.
  • Wir ordnen ein, welche Nachfolger realistisch infrage kommen – und welche nicht.

Köln – Drei Jahre betrug die Laufzeit seines Vertrages, doch nach 300 Tagen kam das frühzeitige Ende für Markus Anfang beim 1. FC Köln. In der Nacht nach der 1:2-Pleite gegen Darmstadt, der achten Saisonniederlage und der vierten vor eigenem Publikum, zogen die Verantwortlichen des Fußball-Zweitligisten unter der Federführung von Armin Veh den Schlussstrich.

An diesem Montag übernimmt André Pawlak (48) als Interimstrainer bis zum letzten Spieltag. Unterstützt wird der bisherige U21-Trainer vom erfahrenen Manfred Schmid. Wer den FC in der kommenden Saison betreut, ist unklar.

Peter Stöger (54) schloss eine Rückkehr ebenso aus wie Pal Dardai einen Wechsel von Berlin nach Köln. Der wie Dardai nach dieser Bundesligasaison freiwerdende Bruno Labbadia (53) soll keine Mehrheit in den FC-Gremien besitzen.

David Wagner passt ins Profil

Der Name Dieter Hecking (54) ist ebenso spekulativ wie die der entlassenen André Breitenreiter (45) und Markus Weinzierl (43). Eher in das Anforderungsprofil passen würden der Ex-Dortmunder David Wagner (47), der beim FC Huddersfield für Furore gesorgt hatte, sowie Achim Beierlorzer (51), der bei Jahn Regensburg gute Arbeit verrichtet.

Dies gelang Markus Anfang trotz komfortabler Tabellenführung in Köln nicht. Obwohl ihm die personell beste Mannschaft der 2. Bundesliga zur Verfügung stand, gelang es ihm nicht, Kontinuität ins Spiel zu bringen. Drei Mal gab es Negativserien mit erheblichen Rückschlägen, die jüngste während der letzten vier Spiele, die nicht gewonnen wurden.

Armin Veh begründet die Entlassung

Entsprechend begründete Veh die Entlassung: „Nach intensiver Aufarbeitung der letzten Spiele haben wir uns dazu entschieden, die Zusammenarbeit mit Markus und seinem Team zu beenden. Trotz der nach wie vor guten Ausgangslage gab es einen negativen Trend. In dieser Phase der Saison war es notwendig, etwas zu verändern, um unser Ziel nicht in Gefahr zu bringen.“

Eigentlich sollte am Freitagabend mit einem Sieg gegen Darmstadt eine mögliche Aufstiegsfeier am Sonntag eingeleitet werden, doch nach dem 1:2 gab es nicht nur heftige Pfiffe im Stadion, sondern auch wütende „Anfang-raus“-Rufe. Bereits bei der anschließenden Pressekonferenz machte der 44-Jährige einen geknickten Eindruckte, war ihm doch bewusst, was die Uhr geschlagen hatte.

Entlassungsmodalitäten am Samstagmorgen vorbereitet

Mit belegter Stimme klagte er: „Das alles tut dem Umfeld, den Spielern und mir richtig weh. Selbst ein Unentschieden wäre eine Niederlage für uns gewesen. Es tut brutal weh, wenn man 27 Torschüsse hat, aber nur einmal trifft. Das muss man erst einmal sacken lassen.“

Das von ihm für den Samstagvormittag angesetzte Training wurde am frühen Morgen vom Sportchef gestrichen, stattdessen die Entlassungsmodalitäten vorbereitet. So soll Anfang ein Jahressalär, das auf 700 000 Euro geschätzt wird, als Abfindung zustehen. Vor einem Jahr war eine ähnlich hohe Summe als Abfindung an seinen Ex-Verein Holstein Kiel gezahlt worden, um ihn aus dem Vertrag herauszubekommen.

„Mein Kölner Herz trägt Trauer“

„Mein Kölner Herz trägt Trauer, denn mein klares Ziel war es, gemeinsam mit dem FC aufzusteigen. Die Mannschaft wird es in den letzten drei Saisonspielen auf jeden Fall über die Ziellinie schaffen, denn die Ausgangssituation ist nach wie vor gut“, ließ Anfang durch den Verein mitteilen. Er müsse die für ihn schmerzliche Entscheidung akzeptieren.

Die war am Samstagabend offiziell gemacht worden. Im Verlauf des Tages hatten sich die Geschäftsführer Veh und Alexander Wehrle mit dem Präsidium sowie Aufsichtsratschef Lionel Souque beraten. Gemeinsam sah man sich den 3:0-Sieg der U21–Mannschaft gegen Wiedenbrück an, die letztmals in dieser Saison von André Pawlak betreut wurde.

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An diesem Montagvormittag nimmt er zusammen mit Manfred Schmid die Vorbereitung auf das Gastspiel am kommenden Montag in Fürth auf. Mit einem Sieg könnte dort die vorzeitige Bundesligarückkehr vollzogen werden.

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