1. FC KölnBeierlorzer wird am Montag als neuer Trainer bekannt gegeben

Lesezeit 4 Minuten
Beierlorzer

Achim Beierlorzer, Trainer von Regensburg, soll neuer Trainer beim FC werden.

Köln – Zu einem Spiegelbild der Kölner Unzulänglichkeiten in dieser Saison wurde die letzte Heimvorstellung des Zweitliga-Meisters. Ein uninspirierter Auftritt, ein kurioses Eigentor, eine Rote Karte gegen den besten Kölner dieser Saison – das mussten die FC-Fans beim 3:5 (0:3) über sich ergehen lassen.

Sie taten es weitgehend mit Gleichmut. Der Aufstieg, eine Aufholjagd ohne Happy End sowie die Aussicht auf fast 5500 gestiftete Liter Freibier nach der Partie übertünchten es. Achim Beierlorzer, noch Regensburgs Trainer und künftig beim FC in diesem Amt, gab währenddessen eine prima Visitenkarte ab. Sein Kollege André Pawlak muss derweil am letzten Spieltag nächsten Sonntag in Magdeburg gleich auf drei Stammkräfte verzichten. Neben dem Rot-gesperrten Jhon Cordoba dürfen auch Jorge Meré und Dominick Drexler nach der jeweils fünften Verwarnung nicht mitwirken.

An diesem Montag wird Beierlorzers Verpflichtung als künftiger FC-Trainer vom Club bekannt gegeben. Dazu mochte er sich am Sonntag nicht äußern. Doch meinte er auf die Frage, wie die Mannschaft für die Bundesliga aufgestellt sei: „Da muss nicht viel gemacht werden. Punktuell sollte es Verstärkungen geben – und dann mit Vollgas voraus.“ 

Matthias Lehmann verabschiedet 

Vor der Partie war Matthias Lehmann nach sieben Jahren beim FC offiziell verabschiedet worden. Der 35-Jährige bekam feuchte Augen, als er die Glückwünsche entgegen nahm. Auf einem Plakat hieß es zudem: „Danke, Matze! FC-Europapokalkapitän“.

Das könnte Sie auch interessieren:

Und den wohl schönsten Gruß zeigte ein Banner während der ersten Halbzeit: „Selten gesehene Loyalität – Danke Matze!“ Zur zweiten Halbzeit wurde Matthias Lehmann dann eingewechselt, streifte zum 188. Mal das FC-Trikot in einem Pflichtspiel über. Eine Entschädigung für so manche Enttäuschung im heimischen Stadion hatte André Pawlak den FC-Fans versprochen. Offensiv und erfolgreich wollte man sich vor der Meisterehrung präsentieren. Doch der Schuss ging in der siebten Minute nach hinten los.

Eigentor von Rafael Czichos

Nach einer Ecke von Andreas Geipl köpfte Rafael Czichos am kurzen Pfosten unmittelbar neben Timo Horn stehend den Ball ins eigene Tor. Die Zuschauer, Kölner wie Regensburger, waren gleichermaßen überrascht, so dass es kaum eine Reaktion auf den Treffer für die Gäste gab. Danach taten sich die Gastgeber zehn Minuten lang schwer, den Rhythmus wiederzufinden.

So bestimmten die Regensburger zeitweise das Geschehen. Die erste nennenswerte Ausgleichs-Chance ergab sich für Louis Schaub (16.). Doch sein Lupfer flog neben dem rechten Torwinkel vorbei.

Hatte Timo Horn beim Gegentreffer seines Abwehrkollegen unglücklich ausgesehen, so zeigte er in der 20. Minute eine starke Parade. Wiederum nach einer Ecke kam Sargis Adamyan zum Abschluss aus zwei Metern, doch der Schlussmann wehrte den Ball auf der Linie mit einem Reflex ab.

Jhon Cordoba sieht Rot – Aufholjagd ohne Happy End

Damit war das 0:2 aber nur aufgeschoben. In der 34. Minute traf Adamyan dann doch. Zunächst hatte Sebastian Stolze an den rechten Pfosten geschossen, den Abpraller verwehrte dann sein Kollege. Die FC-Fans auf der Südtribüne nahmen es mit Sarkasmus. Sie sangen „Nie mehr Zweite Liga“ und stimmten das Europapokal-Lied an.

Unmittelbar vor der Pause kam es dann noch heftiger. Nach einem Foul von Hamadi Al Ghaddioui an Jhon Cordoba trat der zurück und sah Rot. Obwohl die Aktion außerhalb des Spielfelds stattfand, gab es auch noch einen Strafstoß gegen Köln, da die Szene sich aus dem Spiel heraus fortgesetzt hatte. Al Ghaddioui traf schließlich zum 0:3 aus Kölner Sicht. Das Scheibenschießen setzte sich auch nach dem Wechsel fort.

Zunächst verkürzte Jonas Hector nach einer Ecke per Kopf (65.), dann stellte Sargis Adamyan (68.) den alten Abstand beim 1:4 wieder her. Kurz danach war Jonas Hector (73.) wieder dran, bevor der eingewechselte Anthony Modeste (76.) auf 3:4 verkürzte. Für das Ende sorgte Jonas Föhrenbach in der 90. Minute. Als Timo Horn mit nach vorne gegangen war, hatte der bei einem Konter freie Bahn. Köln: T.Horn; Schmitz, Meré, Czichos, Hector; Höger (46. Lehmann); Risse (46. Terodde), Schaub, Drexler, Kainz (68. Modeste); Cordoba. – Regensburg: Pentke; Saller, Nachreiner, Sörensen, Föhrenbach; Geipl (66. Freis), Thalhammer; Stolze (52. Fein), Adamyan (87. Nietfeld); Al Ghaddioui, Grüttner. – SR: Dr. Kampka (Mainz). – Tore: 0:1 Czichos (7., Eigentor), 0:2 Adamyan (34.), 0:3 Al Ghaddioui (45.+3, Foulelfmeter), 1:3 Hector (65.), 1:4 Adamyan (68.), 2:4 Hector (73.). – Zuschauer: 50.000. – Rote Karte: Cordoba (45.+3, Tätlichkeit). – Gelbe Karten: Höger, Hector, Meré, Modeste, Drexler – Al Ghaddioui, Grüttner.

Rundschau abonnieren