1. FC KölnMit starker Defensive zum Sieg gegen Mönchengladbach

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Trainer Stefan Ruthenbeck vom 1. FC Köln 

Köln – Daumendrücken für den 1. FC Köln. Das gilt nicht nur für die große Masse der Anhänger des Geißbock-Clubs, das gilt auch für zwei Ehemalige aus der FC-Familie. Wobei beide mittlerweile gegnerischen Clubs angehören. Deshalb haben beide bei dem jeweils eigenen Duell mit dem FC Probleme mit der Sympathieverteilung.

Auf Peter Stöger trifft das erst am 21. Spieltag zu, wenn er mit Borussia Dortmund nach Köln kommt. Jetzt aber gestand er: "Wenn mein Fokus mal nicht auf dem BVB liegt, in ruhigen fünf Minuten, werde ich mit Auge und Herz immer auch auf den FC schauen. Ich hoffe, dass sie es schaffen. Das wäre richtig cool."

Lob für Ex-Trainer Stöger

Mit diesen Aussagen konfrontiert, meinte sein Nachfolger als Cheftrainer des 1. FC Köln, Stefan Ruthenbeck: "Es hilft mir in meiner Arbeit nicht, ist aber trotzdem schön zu hören. Es ist angenehm, Trainerkollegen zu haben, die mit uns halten." Gerade Peter Stöger habe "viel gute Arbeit beim FC geleistet, sei erfolgreich gewesen. Das freut mich schon ein bisschen, klar".

Ein anderer, der von 1980 bis 1983 74 Bundesligaspiele für den FC bestritt, drückt seinem Ex-Club ebenfalls die Daumen, aber erst nach dem sonntäglichen Derby der Kölner gegen Mönchengladbach (15.30 Uhr/Sky). Denn Rainer Bonhof, vor seiner Zeit in Köln acht Jahre lang in Mönchengladbach aktiv, ist mittlerweile seit 2009 Vize-Präsident der Borussia. "Köln würde mir fehlen", sagte der Weltmeister von 1974. "Die brauchen jetzt einen richtigen Schub, einen Mega-Lauf. Sie müssen eine Rückrunde auf Champions-League-Niveau spielen. Und da hat das erste Spiel gegen uns natürlich eine riesige Bedeutung als Wegweiser. Aber leider haben wir unsere eigenen Ziele im Kopf - die Punkte wollen wir also unbedingt mit nach Hause nehmen."

Bonhof macht Hoffnung

Zur Aufmunterung der FC-Anhänger verwies Bonhof auf eine ähnliche Situation der Borussia vor sieben Jahren. Damals startete man mit zehn Punkten in die Rückrunde, gewann unter Lucien Favre 26 Zähler hinzu, erreichte die Relegation und schaffte dort den Klassenerhalt.

Zunächst aber steht das Derby an, und das geht natürlich über den normalen Rahmen eines Bundesligaspiels hinaus. Für Ruthenbeck ist es "etwas ganz Besonderes. Wenn ich vor dem Spiel den Innenraum betrete, werde ich Gänsehaut haben". Dabei kenne er Derbys aus eigener Erfahrung, habe als Trainer der SpVgg. Greuther Fürth gegen den 1. FC Nürnberg das älteste und häufigste Derby Deutschlands, das Frankenderby, erlebt. Seit 1904 wurde es bereits 263 Mal ausgetragen.

Dagegen stehen sich der FC und die Borussia am Sonntag erst zum 121. Mal gegenüber, zum 88. Mal in der Bundesliga. Die Vorteile liegen klar bei der Gladbachern, die 56 Mal (48 Mal in der Bundesliga) gewannen und 42 Mal (23) verloren bei 22 (16) Unentschieden.

Defensive soll es richten

Damit der FC zum 24. Mal in der Bundesliga gewinnt, setzt Ruthenbeck vor allem auf seine Defensive. Die Borussia sei eine spielstarke Mannschaft, "die in der Spieleröffnung tolle Ideen hat, sehr effektiv ist. Deshalb legen wir den Fokus auf gutes Verteidigen". Aus Sicht des FC-Trainers besitze man mit Timo Horn einen guten Torhüter und davor eine überdurchschnittliche Viererkette. Und nach vorne könne man Nadelstiche setzen. Mit Neuzugang Simon Terodde besitze man einen Mittelstürmer, der sowohl den Gegner im Spielaufbau stören als auch Ideen ins eigene Offensivspiel einbringen könne.

"Da muss sich Gladbach schon ein bisschen was einfallen lassen, um unseren Abwehrriegel zu durchbrechen", sagte Stefan Ruthenbeck und hofft, nicht wie beim 0:1 im Hinspiel zu verlieren.

Voraussichtliche Aufstellungen: Köln: T. Horn; Sörensen, Meré, Heintz, Hector; Lehmann; Klünter, Höger, Özcan, Jojic; Terodde. - Gladbach: Sommer; Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt; Kramer, Zakaria; Hazard, Grifo; Stindl, Raffael. - SR: Zwayer (Berlin).

Tageskassen offen

Auch zwei Tage vor dem Anpfiff des Derbys sind immer noch Karten für Heim-Fans zu haben, während der Gästeblock mit annähernd 5000 Zuschauern ausverkauft ist.

Weil auch am Freitag noch mehr als 600 Karten nicht verkauft worden waren, werden am Sonntag die Kassenhäuschen für die Ost- und Westtribüne geöffnet sein. Ein Vorgang, den es bei dem Duell zwischen dem FC und der Gladbacher Borussia seit vielen Jahren nicht mehr gab. (JoS)

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