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1. FC KölnTestspiel gegen Viktoria Köln erfüllte seinen Zweck

Lesezeit 3 Minuten
Beierlorzer dpa (1)

Kölns Trainer Achim Beierlorzer.

Köln – Testspielen in Länderspielpausen haftet sehr oft der Makel der Bedeutungslosigkeit an. Als Bewährungschance für die so genannte „zweite Reihe“ deklariert, müssen Trainer nach den Spielen meist den Mantel der Diplomatie über das unsortierte Gekicke der Enttäuschten ausbreiten. Es gibt aber Ausnahmen.

So wie das 6:0 (4:0) des 1. FC Köln beim Stadtrivalen FC Viktoria Köln. Das von den Geißböcken über 90 Minuten intensiv und energisch geführte Spiel vor immerhin 4748 Zuschauern im Sportpark Höhenberg war ein Fortsetzung von Leistung und Stimmung beim so wichtigen 1:1 auf Schalke am vergangenen Samstag.

Nur eine Chance für Viktoria Köln

„Die Mannschaft hat in der ersten Hälfte ganz klar gezeigt, dass sie die Zweikämpfe gewinnen und schnell nach vorne spielen wollte. Wir hatten viel Ballbesitz und waren sehr stabil“, lobte Achim Beierlorzer. Der FC-Trainer hatte bis auf Jan Thielmann und Ismail Jakobs nur arrivierte Profis in die Startelf gestellt. In der Pause wechselte er dann insgesamt sieben Mal und brachte vier Nachwuchskräfte aus der U21 und U19. Nach vorne ging zwar außer der beiden tollen Tore von Simon Terodde nicht mehr ganz so viel, defensiv ließ der FC gegen die enttäuschende Viktoria aber über 90 Minuten nur eine Chance zu. „Es war genau das, was wir diese Woche wollten“, freute sich Beierlorzer trotz der abwesenden Nationalspieler und der angeschlagenen Jonas Hector, Dominick Drexler, Birger Verstraete und Marcel Risse über den Ertrag aus dem Training.

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Im Fahrtenbuch eines jeden Spielers stehen nach den bisherigen Einheiten der Länderspielpause 17 Kilometer Laufarbeit. „Wenn wir uns für die nächsten Spiele präparieren wollen brauchen wir das. Dann müssen wir investieren. Wir dürfen keine Spiele verlieren und dabei weniger laufen“ erklärte Beierlorzer und fügte an: „Es war für mich wichtig, weil wir Widerstand leisten müssen gegen alles, was kommt, so auch gegen Ermüdung.“

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Abgesehen von der hohen Bereitschaft aller seiner Spieler durfte sich der 51-Jährige auch über individuelle Auftritte freuen. Rechtsverteidiger Benno Schmitz nutzte seine Raum für tolle Flankenläufe und bereitete zwei Tore vor. Innenverteidiger Lasse Sobiech und Mittelfeldakteuer Niklas Hauptmann (beide wie Vincent Koziello noch ohne Bundesliga-Spielminute in dieser Saison) zeigten höchstes Engagement. Und alle drei Stürmer trafen - neben Terodde in der zweiten auch Anthony Modeste und Jhon Cordoba in der ersten Hälfte: „Tore tun jedem gut. Auch wie sie die Tore gemacht haben war klasse“, lobte Achim Beierlorzer. Alleine Koziello, der als einziger neben Torwart Thomas Kessler 90 Minuten ran durfte und Jorge Meré zeigten neben Licht auch Schatten.

Ob sich einer der „Reservisten“ nun näher an die Startelf für das Heimspiel gegen den SC Paderborn geschoben hat, bleibt abzuwarten. „Am besten ist es, wenn es mir unheimlich schwer fällt, am Spieltag die ersten Elf auszuwählen und den Kader zu bestimmen, weil alle Top-Leistungen abrufen“, hofft Achim Beierlorzer auf die Qual der Wahl: „Diese Spiele sind unheimlich wichtig für jeden Einzelnen, der hinten dran steht.“

Der Test gegen die Viktoria erfüllte also seinen Zweck. Vielleicht sogar noch etwas mehr. Denn neben dem Invest jedes Einzelnen unterstrich die Partie gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte der Dritten Liga, dass es im Innenverhältnis der Mannschaft aktuell nur das Problem gibt, dass jeder aus dem Kader auch in der ersten Elf stehen möchte.

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