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Abschied von Matthias LehmannEx-Kapitän letztmals in Müngersdorf

Lesezeit 4 Minuten
Matthias Lehmann dpa

Kölns Matthias Lehmann (r) und Frederik Sörensen kommen am Geißbockheim in Köln zu Training. (Archiv)

Köln – Eine große Freude einerseits dürfte sich am Sonntag bei André Pawlak mit Wehmut andererseits überschneiden. Freude, weil er erstmals die FC-Profis im heimischen Stadion betreuen und anschließend die Meisterehrung miterleben darf. Wehmut, weil er die Mannschaft in der Bundesliga nicht mehr trainieren wird, sondern zu seiner U21 zurückkehrt.

Nachdem die Bild-Zeitung am Donnerstag öffentlich gemacht hatte, dass Achim Beierlorzer, Trainer des sonntäglichen Gegners Jahn Regensburg, gegen Zahlung einer Ablösesumme in Höhe von 700.000 Euro ab kommender Saison Trainer des 1. FC Köln wird, nahm André Pawlak am Freitag erstmals dazu Stellung. „Da wissen Sie mehr als ich“, meinte er zu einem Journalisten, „wenn er kommt, ist das eine neue Info für mich. Ich kann dazu nichts sagen. Ich weiß wirklich nichts. Und es interessiert mich im Moment auch gar nicht.“

Pawlak will das „Highlight seiner Trainerlaufbahn“ genießen

Er habe für die nächsten beiden Jahre einen Vertrag als Trainer der U21 des FC. Alles andere sei Spekulation und interessiere ihn nicht. Allerdings hatte der 48-Jährige in einem Interview des aktuellen Club-Magazins Geißbock-Echo wiederholt, dass er sich durchaus vorstellen könne, die Profis in der Bundesliga zu trainieren. „Der Fokus liegt jetzt auf den beiden verbleibenden Saisonspielen, und dann werden wir sehen“, sagte André Pawlak. Nach dem letzten Spieltag solle es Gespräche geben.

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Auch wenn dem Fußballlehrer bewusst ist, dass er wieder ins zweite Glied muss, will er diesen Sonntag genießen. „Das wird für mich das absolute Highlight meiner Trainerlaufbahn, im Heimspiel die Meisterschaft zu feiern“, gab er einen Einblick in seine Gefühlswelt. Nur um seine Stimme habe er ein wenig Angst, meinte er lächelnd. Denn angesichts der Lautstärke im Stadion müsse er wohl kräftig Brüllen, um während des Spiels bei seinen Spielern Gehör zu finden.

Nach dem Feiern hieß es Ausschwitzen

Mit denen trainierte er am Freitag erst das zweite Mal in dieser Woche. Denn nach dem 4:0-Erfolg am Montagabend in Fürth durften die Zweitliga-Meister am Dienstag und Mittwoch feiern. Das taten sie so ausgiebig, dass sie bei der Einheit am Donnerstag „ein bisschen was ausschwitzen mussten“, wie ihr Trainer meinte.

Doch bereits tags darauf sei schon wieder mehr Spannung in der Trainingseinheit gewesen. Man sei bereits auf das Spiel gegen Regensburg fokussiert und wolle alles daransetzen, den nächsten Sieg einzufahren. Zumal vor eigenem Publikum, dem man noch etwas schuldig sei. Denn zuletzt, so André Pawlak, habe es ein paar Heimspiele gegeben, „die nicht so schön waren“. Zudem sei es wichtig, mit einer guten Stimmung in die anschließende Meisterfeier zu gehen, „statt mit einem blöden Ergebnis da zu stehen“.

Matthias Lehmann vielleicht zum letzten Mal im FC-Trikot

Die notwendigen Treffer für ein gutes Ergebnis der Gastgeber soll vor allem Simon Terodde erzielen, darin sind sich die FC-Profis einig. Obwohl er bereits 28 Saisontreffer auf seinem Konto hat, fehlen ihm noch vier für einen besonderen Streich. Mit dann 121 Zweitliga-Treffern würde er mit Rekordhalter Sven Demandt gleichziehen. Deshalb wollen die Kollegen vor allem ihn mit Vorlagen bedienen.

Für einen dieser Mitspieler wird es der letzte Auftritt als FC-Profi im Rheinenergie-Stadion sein. Matthias Lehmann bekommt nach sieben Jahren im Trikot mit dem Geißbock seinen Vertrag nicht verlängert. Deshalb dürfte der langjährige Mannschaftskapitän, der in dieser Saison oft verletzt war (Achillessehnen-Probleme), zumindest in der Schlussphase eingewechselt werden. Er könne zwar nichts versprechen, weil das sportliche Abschneiden im Vordergrund stehe, aber der bald 36-Jährige habe es verdient, noch einmal in Müngersdorf aufzuspielen, meinte André Pawlak.

Ob auch Anthony Modeste zum Einsatz kommt, war am Freitag noch ungewiss. Die Trainingseinheit konnte er zwar im vollen Umfang bestreiten, doch müsse abgewartet werden, wie seine Muskulatur darauf reagiere. Sollte es keine Komplikationen geben, stehe er im Kader, so der Trainer.

Voraussichtliche Aufstellungen

Köln: T.Horn; Schmitz, Meré, Czichos, Hector; Höger; Schaub, Drexler, Kainz; Cordoba, Terodde.

Regensburg: Weis; Saller, Nachreiner, Correia, Förenbach; Geipl, Thalhammer; Stolze, Adamyan; Al Ghaddioui, Grüttner.

Schiedrichter: Dr. Kampka (Mainz).

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