Analyse zur FC-NiederlageAm großen Einsatz müssen sich die Spieler messen lassen

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FC Spieler

Die Spieler vom 1. FC Köln konnten sich für ihre gute Leistung nicht belohnen.

  • Nach der Niederlage gegen die Meisterschaftsanwärter aus Dortmund befanden sich die FC-Spieler in einem Wechselbad der Gefühle.
  • Wo liegen die aktuellen Probleme im Spiel? Was läuft schon gut? Wie tun sich die Neuen und wie geht es nun weiter?
  • Eine Analyse zum Negativtrend zum Beginn der Saison.

Köln – Alles investiert, die Leistung gegenüber dem Saisonauftakt gesteigert, am Ende aber wieder auf der Verliererseite. So setzt sich der befürchtete Negativtrend beim 1. FC Köln fort. Dabei hielt der Aufsteiger das Spiel gegen den Meisterschafts-Mitanwärter bis in die Schlussminuten offen, bevor aus dem zwischenzeitlichen 1:1 und der Hoffnung auf den ersten Punktgewinn ein 1:3 wurde.

Hier hapert’s noch

Mit zunehmender Spielzeit ließen Kraft und Konzentration nach, beim Einen mehr, beim Anderen weniger. Schon zur Halbzeit hatte Armin Veh Bedenken geäußert, ob die Mannschaft angesichts ihrer hohen Investition so bis zum Ende dagegenhalten könne. So gestand Anthony Modeste, der neben eigenen Offensivaktionen vor allem das Dortmunder Aufbauspiel störte: „Siebzig, achtzig Minuten lang haben wir es gut gemacht. Dann fehlte etwas die Kraft.“ Fatale Auswirkungen hatte das vor allem, als Kingsley Ehizibue in der 86. Minute nicht auf den heranstürmenden Hakimi achtete, der zum 1:2 einköpfte. „Das war mein Fehler“, gestand der Rechtsverteidiger.

Schmerzhafter Ausfall

Bereits in der 54. Minute verlor der FC mit Jhon Cordoba einen wichtigen Spieler. Der Stürmer hatte immer wieder für Gefahr vor dem BVB-Tor gesorgt, den Ball abgesichert und die FC-Defensive mit seinen Gegenstößen entlastet. Dann traf ihn ein gegnerischer Tritt im Oberschenkel. Eine Muskelverletzung war die Folge. Die ist so schwerwiegend, dass der Kolumbianer für die Partie in Freiburg ausfällt. Da dann eine Länderspielpause folgt, könnte er eventuell beim Derby gegen Gladbach (14. September) wieder fit sein.

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Das war schon gut

Mit einem enormen läuferischen und kämpferischen Aufwand verstand es der FC vor der Pause, die Dortmunder kaum vor das Tor von Timo Horn kommen zu lassen. So füllte der Schlussmann seine beschäftigungslose Zeit zeitweilig mit Gymnastikübungen aus. Aggressiv wurden die Dortmunder oft schon in ihrer Hälfte attackiert und beim Spielaufbau gestört, so dass sie immer wieder quer und zurück spielen mussten, statt steil nach vorne. Besser als zuvor in Wolfsburg wurde diesmal über die Flügel angegriffen.

So spielten die Neuen

Alle fünf Neuverpflichtungen durften von Beginn an ran. Kingsley Schindler zeigte eine mäßige Leistung, kam in 73 Spielminuten auf nur 21 Ballkontakte und fünf angekommene Pässe (von 13 gespielten). Kingsley Ehizibue sorgte wieder für viel Druck über rechts, verschuldete aber durch seine Unaufmerksamkeit das 1:2. Einer seiner Sprints war mit 35,18 km/h der zweitschnellste dieses Jahres in der Bundesliga (hinter Herthas Ex-Kölner Lukas Klünter/35,40). Weil wir bei Höchstwerten sind: Ellyes Skhiri spulte 12,77 Kilometer ab und leistete dabei sowohl gute defensive wie offensive Dienste im Mittelfeld. Hinter ihm agierte Birger Verstraete sehr aufmerksam und gefiel durch seine Eckbälle, wovon einer Drexlers 1:0 einleitete. Sebastiaan Bornauw agierte in der Innenverteidigung mit teils enormem körperlichen Einsatz einige Male risikoreich, aber letztlich erfolgreich.

Maßstab für Freiburg

„Das Ergebnis allein hat noch nie für mich gezählt. Wichtig ist die Art und Weise, wie man auftritt. Das hat mir gegen Dortmund gefallen. Man hat gesehen, dass die Spieler verstanden haben, was der Trainer will. Sie arbeiten gut zusammen. So müssen wir weitermachen“, fand Armin Veh. Torschütze Dominick Drexler lag mit seiner Einschätzung richtig, dass er und seine Kollegen sich gegen Dortmund im Vergleich zum Saisonstart in Wolfsburg verbessert hätten.

Seine Forderung für das samstägliche Gastspiel in Freiburg lautet nun: „Wir haben gegen die Dortmunder alles in die Waagschale geworfen. Das muss unser Maßstab auch für die nächsten Spiele sein.“ Damit ergänzte der Offensivspieler, der das Gefühl nach seinem Treffer „atemberaubend“ nannte, die Sichtweise von Trainer Achim Beierlorzer: „Wir haben gesehen, was mit unserer Spielweise möglich ist. Wir werden beharrlich an uns weiterarbeiten. Dann bin ich überzeugt, dass wir uns die Punkte erspielen und verdienen, die für unser Ziel ausreichen."

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