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Entscheidung ist gefallen1. FC Köln trennt sich von Trainer Achim Beierlorzer

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Laut Medienberichten ist Beierlorzers Abschied beschlossene Sache.

Köln – Die Entscheidung über die Zukunft von Achim Beierlorzer als Trainer des 1. FC Köln ist gefallen. Frank Aehlig, Leiter Lizenzbereich und derzeit Sportlicher Leiter des Clubs, sagte nach Gesprächen mit Mannschaftskapitän Jonas Hector, mit dem Trainerteam sowie Besprechungen mit den Vereantwortlichen des Vereins am Samstagmittag dazu: „Ich bedauere es, dass wir uns zu diesem Schritt gezwungen sehen, denn wir schätzen Achim Beierlorzer sehr. Jedoch ist der erhoffte sportliche Erfolg bisher ausgeblieben und es ist unsere Aufgabe, alles dafür zu tun, dass der FC seine Ziele erreicht.“

Man habe daher die Entlassung des 51-Jährigen seitens des Vorstands und von Geschäftsführer Alexander Wehrle sowie in Abstimmung mit dem Gemeinsamen Ausschuss getroffen. „Wir arbeiten ab sofort daran, einen neuen Cheftrainer für den FC zu finden, der mit unserem Team einen Neustart und die sportliche Wende schafft. Bis dahin ist die Mannschaft bei André Pawlak und Manfred Schmid gut aufgehoben“, sagte Frank Aehlig weiter. Es war auch keine Trennung im Bösen. Es sei Entwicklung wichtig zu betonen, dass Achim Beierlorzer „ein hoch kompetenter Trainer ist und mit seiner offenen, kommunikativen Art sowohl intern als auch nach außen bis zuletzt ein Sympathieträger war. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute.“

Labbadia will nicht „Feuerwehrmann” spielen

Der Franke, der zuvor zwei Jahre lang erfolgreich Jahn Regensburg betreut hatte, erklärte: „Ich bedauere, dass ich den FC in diesen vier Monaten nicht zum gewünschten sportlichen Erfolg führen konnte. Ich habe mich in diesem tollen Verein zu jeder Zeit wohl gefühlt. In einem guten Arbeitsumfeld konnte ich mit der Mannschaft zu jedem Zeitpunkt konstruktiv zusammenarbeiten. Für den Rest der Saison wünsche ich der Mannschaft und dem Verein das nötige Quäntchen Glück und den erhofften Erfolg.“ So schnell wie von ihm hat sich der Verein in seiner gut 71-jährigen Geschichte noch nie von einem zum Saisonstart im Sommer verpflichteten Trainer getrennt. Die diesbezüglich kürzeste Amtszeit erlebte zuvor Uwe Rapolder, der am 18. Dezember 2005 nach zwölf Niederlagen entlassen wurde.

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Die Trainer des 1. FC Köln seit 2005

Achim Beierlorzer (01.07.2019 bis) 09.11.2019

André Pawlak (27.04.2019 bis 30.06.2019)

Markus Anfang (01.07.2018 bis 27.04.2018)

Stefan Ruthenbeck (03.12.2017 bis 30.06.2018)

Peter Stöger (01.07.2013 bis 02.12.2017)

Holger Stanislawski (01.07.2012 bis 30.06.2013)

Frank Schaefer (13.04.2012 bis 30.06.2012)

Stale Solbakken ( 01.07.2011 bis 12.04.2012)

Volker Finke (27.04.2011 bis 30.06.2011)

Frank Schaefer (25.10.2010 bis 26.04.2011)

Zvonimir Soldo (01.07.2009 bis 24.10.2010)

Christoph Daum (27.11.2006 bis 31.05.2009)

Holger Gehrke (10.11.2006 bis 26.11.2006)

Hanspeter Latour (03.01.2006 bis 09.11.2006)

Uwe Rapolder (01.07.2005 bis 18.12.2005) 

(dpa)

Achim Beierlorzer hatte in den letzten Tagen wiederholt eingestanden, dass ein Trainer auch an den gewonnenen Punkten gemessen würde. „Und da haben wir in unserer eigenen Rechnung mit sieben Punkten sechs zu wenig“, gab er vor dem mit 1:2 verlorenen Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim zu. Als potenzieller Nachfolger von ihm war in der jüngsten Vergangenheit Bruno Labbadia ins Gespräch gebracht worden. Der hatte erst den Hamburger SV gerettet – bevor der Verein im Vorjahr dann doch erstmals abgestiegen war – und dann den VfL Wolfsburg in der Bundesliga gehalten und anschließend in den Europapokal geführt. Jetzt aber hat er nach Informationen dieser Zeitung dem FC abgesagt. Der einstige „Feuerwehrmann“ mag demnach keinen Brand löschen, sondern wartet auf eine Aufgabe mit besserer sportlicher Perspektive.

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Bevor der neue Trainer installiert wird, soll beim 1. FC Köln aber die Position des Geschäftsführers Sport nach dem Abgang von Armin Veh neu besetzt werden. Zwar solle dies zeitnah erfolgen, wie Sportdirektor Frank Aehlig bestätigte. Doch kann sich das auch noch einige Tage hin ziehen. So lange werden André Pawlak und Manfred Schmid jene Spieler betreuen, die während der Länderspielpause nicht zu Auswahlmannschaften eingeladen sind. Denkbar wäre sogar, dass sie den FC auch noch beim Auswärtsspiel am 23. November in Leipzig betreuen.

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