BundesligaFC verliert 1:2 gegen Hoffenheim in Nachspielzeit

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Umkämpft: Kölns Jorge Mere im Kopfballduell mit Hoffenheims Jürgen Locadia

Köln – Alles andere als wie ein Abstiegskandidat hat sich der 1. FC Köln nach drei Pflichtspielniederlagen in Folge präsentiert. Dennoch reichte es trotz Führung und aufopferungsvollem Kampf nicht. Durch ein Elfmetertor in der siebten Minute der Nachspielzeit gewannen die Hoffenheimer mit 2:1. Es war ihr sechster Pflichtspielsieg in Folge.

Für die Kölner sollte es das Spiel der Wende nach drei Niederlagen sein. Trainer Achim Beierlorzer sollte durch ein positives Ergebnis vor dem drohenden Rauswurf bewahrt werden. Ob dies dennoch gelang, müssen nun die Sportliche Leitung und der Vorstand entscheiden. Die Mannschaft zeigte jedenfalls eine sehr engagierte Leistung.

Überraschungen beim 1. FC Köln

Der FC-Trainer überraschte zunächst taktisch und personell. In der Abwehr bot er eine Dreier- beziehungsweise Fünfer-Kette auf. Im Angriff setzte er auf eine Doppelspitze mit Simon Terodde und Jhon Cordoba. Zudem brachte er mit dem 20-jährigen Ismail Jakobs als Linksverteidiger den nächsten Bundesliga-Debütanten.

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Die aktuell angespannte Stimmung bei den Gastgebern brachten viele Anhänger auf der Südtribüne zum Ausdruck, indem sie skandierten: „Wir haben die Schnauze voll.“ Wenig später wurden zahlreiche Banner entrollt. Auf ihnen wurde die Geschäftsführung angegriffen. „Ihr seid nicht FC, ihr seid spürbar anders“ wurde der FC-Slogan umgewidmet. Weiter waren Schlagwörter wie „Machtspiele“ und „Kader katastrophal zusammengestellt“ zu lesen.

Als nach knapp zehn Minuten der FC zum ersten Torschuss der Partie kam, der Versuch von Simon Terodde aber geblockt wurde, ging es endlich nur noch um den Fußball. Dabei gefielen die Gastgeber durch ihre starke Defensivarbeit. Sie machten die Räume für die Hoffenheimer so eng, dass die kaum Anspielstationen fanden.

Köln stark zu Beginn der Partie

Zudem attackierten die Kölner früh und versuchten immer wieder über die Flügel anzugreifen. Dennoch hätte Sebastian Rudy die Gäste mit der einzig ernsthaften Möglichkeit in Führung bringen müssen. In der 28. Minute kam er im Strafraum frei zum Schuss. Doch der Ball ging weit vorbei. Wie man es besser macht, zeigte Jhon Cordoba etwas später auf der Gegenseite. Ein von Kingsley Ehizibue eingeleiteter Angriff über die rechte Seite setzte Louis Schaub per Querpass fort.

Aus etwa 18 Metern in zentraler Position zog der Stürmer ab. Der leicht abgefälschte Flachschuss rutschte Oliver Baumann über die Finger und zum Führungstreffer in die Maschen. Es war im 27. Bundesligaspiel von Jhon Cordoba für den 1. FC Köln der erste Erstligatreffer. Vor seinem Wechsel im Sommer 2017 hatte er zehn Mal für Mainz 05 eingenetzt. Für den FC traf er in der Vorsaison 20 Mal in der 2. Bundesliga. Mit „Cordoba“-Gesängen feierten die Fans den so lange glücklosen Torjäger.

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Danach machten es die Kölner besser als beispielsweise in Mainz, wo sie sich nach einer Führung zurückgezogen hatten. Diesmal spielten sie weiter nach vorne, ohne allerdings eine weitere gute Möglichkeit zu erreichen. Aber sie blieben mit ihrem körperbetonten Spiel eklig für die Hoffenheimer. Die kamen überhaupt nicht mit der kampfbetonten Gangart des FC zurecht. Dafür nahmen sie ein Geschenk der Hausherren an.

Hoffenheim wurde stärker – Elfmeter besiegelt Niederlage

Nach einem Fehlpass von Ellyes Skhiri im Mittelfeld wurde Sargis Adamyan bedient, der aus dem Lauf heraus volley zum 1:1 (48.) einschoss. In der Vorsaison hatte der noch für Achim Beierlorzer in Regensburg gespielt. In der Bundesliga machte er vor vier Wochen auf sich aufmerksam, als er beide Treffer zum 2:1-Sieg der Hoffenheimer in München erzielte.

Spätestens ab der 65. Minute zollten die Kölner ihrem enorm intensiven Laufspiel der ersten Halbzeit Tribut. Immer schwerer taten sich einige Spieler, mit ihren Gegenspielern vor allem in der Rückwärtsbewegung mitzuhalten. Zudem hielten die Gäste den Druck hoch. So wurde es für die FC-Akteure zu einer Angelegenheit des Willens und des Kampfes. Und dann kam die siebte Minute der Nachspielzeit. Locadia verwandelte einen Elfmeter zum 2:1-Siegtreffer für die TSG. Zuvor hatte Dominick Drexler hatte beim Versuch, den Ball aus dem Strafraum zu schießen, Adamyan Gegner von den Beinen geholt. Schiedsrichter Robert Kampka wurde vom Video-Assistenten informiert, sah sich das Videobild an und entschied folgerichtig auf Strafstoß. Köln: Horn; Bornauw (83. Schindler), Meré, Czichos; Ehizibue, Jakobs; Skhiri (70. Verstraete), Hector; Schaub (78. Drexler); Terodde, Cordoba. – Hoffenheinm: Baumann; Posch, Vogt, Hübner; Kadrabek, Grillitsch, Skov, Rudy, Rupp (46. Adamyan); Bebou (74. Stafylidis), Locadia. – SR: Dr. Kampka (Mainz). – Tore: 1:0 Cordoba (34.), 1:1 Adamyan (48.) 1:2 Locadia (90.+7). – Zuschauer: 49.100. – Gelbe Karten: Czichos, Bornauw, Hector – Skov, Rudy, Locadia.

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