Kommentar zur U17-MeisterschaftDem FC fehlt die Durchlässigkeit in den Profi-Bereich

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Der 1. FC Köln ist wieder Deutscher B-Junioren-Meister.

  • Die Nachwuchsspieler des 1. FC Köln sind nach dem Sieg in Dortmund Deutsche B-Junioren-Meister.
  • Doch die gut auf den Profibereich vorbereiteten Talente verlassen den FC Jahr für Jahr.
  • Ein Kommentar.

Köln – Der 1. FC Köln ist wieder Deutscher B-Junioren-Meister. Einen Titel, den der Nachwuchs zuletzt 2011 feiern durfte. Bei allem berechtigten Jubel über den großartigen Triumph des Teams von Trainer Martin Heck an diesem 16. Juni 2019 ist es die Meisterschaft von vor acht Jahren, die Fragen aufwirft.

Fragen nach der Nachhaltigkeit, denn aus der Mannschaft von 2011 hat nur ein Spieler den Durchbruch beim FC geschafft. Es war Yannick Gerhardt und der spielt mittlerweile seit zwei Jahren in Wolfsburg. Selbst einem gestandenen Bundesligaprofi wie Mitchell Weiser wurde der Weg in Köln verbaut.

Nachwuchsarbeit beim FC Köln ist sehr gut

Die Nachwuchsabteilung des FC leistet aktuell herausragende Arbeit. Trotz der eingeschränkten Möglichkeiten im Trainingszentrum am altehrwürdigen Geißbockheim ist es gelungen, die U17 zum Titel zu führen. Zudem hat die U19 das Halbfinale nur um Haaresbreite verpasst. Erfolge, die sich nur durch hervorragendes Scouting, exzellente Trainerarbeit und eine gute Führung aus dem Nachwuchsleistungszentrum heraus erklären lassen.

Der FC-Nachwuchs wirkt in allen Jahrgängen als Team und nachhaltig. Die geschlossene Mannschaftsleistung der U17 in Dortmund ist ein guter Indikator für diese Arbeit. Nur mit ihr war der Erfolg über den hohen Favoriten überhaupt möglich.

1. FC Köln sollte ins Risiko gehen

Es fehlt allein die Durchlässigkeit in den Profibereich. Jahr für Jahr verlassen die gut auf den Profibereich vorbereiteten Talente den FC. Stattdessen werden von außerhalb auch durchschnittliche Spieler für viel Geld verpflichtet, die ein Aufrücken und die Entwicklung der im eigenen Verein ausgebildeten Spieler blockieren.

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Die Nachwuchsabteilung dürfte deshalb reichlich und völlig zurecht Frust schieben. Es ist an der Zeit, den jungen Spielern mehr Vertrauen zu schenken und ins Risiko zu gehen, um weitere Timo Horns, Jonas Hectors oder Salih Özcans hervorzubringen. Mehr Durchlässigkeit fördert die in- und externe Identifikation mit dem FC und spart Geld. Zur nachhaltigen Teamarbeit müssen künftig auch die Profis beitragen.

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