Polizei befürchtet KrawalleDiese Auswirkungen hat der Polizeieinsatz beim Derby

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Symbolbild

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Köln – Als „Risikospiel“ hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) das Aufeinandertreffen zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach an diesem Samstag eingestuft. Der hohe Sicherheitsaufwand hat bereits Tradition. Wir geben die wichtigsten Antworten zu den Auswirkungen des Polizeieinsatzes.

Ist mit Gewalttaten zu rechnen?

Eher ja. „Wir gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt“, sagt Polizei-Einsatzleiter Klaus Rüschenschmidt. In den vergangenen Jahren waren Fan-Gruppierungen beider Vereine mehrfach aneinandergeraten. Im Stadion kam es zu Diebstählen von Fan-Bannern, ebenso verzeichnete die Polizei mehrfach Überfälle und Gewaltdelikte, die sich auf der An- und Abreise zu anderen Bundesligaspielen ereignet haben.

Wie viele gewaltaffine Fans werden erwartet?

Aus Mönchengladbach werden laut Polizei 400 problematische Fans anreisen, 500 werden auf Kölner Seite erwartet. „Konkrete Hinweise auf Auseinandersetzungen gibt es aber nicht“, betont Rüschenschmidt. Die Gladbacher Ultra-Gruppierung „Sottocultura“ hat auf Flyern folgenden Aufruf gestartet: „Derby – Samstag 10.00 Uhr – Schillerplatz – Alle in Schwarz“. Die Polizei spricht von einer „besonderen Gefahrenlage“. Im Vorfeld haben die Beamten 38 Bereichsbetretungsverbote gegen Fußball-Rowdies ausgesprochen – betroffen sind 25 Fans aus Köln und 13 vom Niederrhein.

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Welche Taktik verfolgt die Polizei?

Ein Großaufgebot soll sicherstellen, dass es rund um das Bundesliga-Spiel friedlich bleibt. Die Landespolizei wird mit 1500 Beamten auflaufen (zehn Hundertschaften, eine Beweissicherungseinheit und eine Festnahmeeinheit), hinzu kommen 300 Beamte der Bundespolizei. „Unsere Aufgabe wir es sein, Gewalttätern konsequent Grenzen aufzuzeigen“, sagt Miriam Brauns, stellvertretende Polizeipräsidentin in Köln. Die Polizei wolle dafür sorgen, dass Familien mit Kindern sorgenfrei ins Stadion gehen können. Vorsorglich werden vier Wasserwerfer bereitgestellt.

Auch an anderen Bahnhöfen und in der Innenstadt will die Polizei Präsenz zeigen und kündigt „intensive Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen“ an.

Wie verläuft die Anreise der Gästefans?

Mindestens 5000 Fans aus Mönchengladbach werden in Köln erwartet, etwa 1000 werden mit dem Zug anreisen. Ein Sonderzug mit Gästefans wird um 12.17 Uhr am Bahnhof Ehrenfeld ankommen. Auf jedem Bahnhof zwischen Mönchengladbach und Köln wird die Bundespolizei Beamte positionieren, um Angriffe auf den Zug zu verhindern. Auch im Zug werden Beamte mitfahren.

Wo kommt es zu Verkehrsbehinderungen?

Mit Staus muss vor allem auf dem Ehrenfeldgürtel und auf der Aachener Straße gerechnet werden. Die Gladbacher Fans werden gegen 12.30 Uhr mit vier Sonderzügen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) ohne Zwischenstopp zum Stadion gebracht. Eskortiert werden die Bahnen von Mannschaftswagen der Polizei. Hierfür wird die linke Spur der Aachener Straße zwischen Gürtel und Stadion komplett gesperrt.

Gibt es am Stadion besondere Vorkehrungen?

Etwa 700 Ordner sollen für die Zugangskontrolle eingesetzt werden, deutlich mehr als sonst. Rund um das Stadion wird auf jegliche Aufbauten und Stände verzichtet, zudem ist eine strenge Sektorentrennung geplant, damit sich Gladbacher und Kölner nicht zu nah kommen. Außerdem wird das Ordnungsamt der Stadt Präsenz zeigen, um gegen Schwarzmarkthändler vorzugehen, die Tickets zu überteuertem Preis anbieten.

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