Rheinenergiestadion KölnSo könnte das neue Stadion aussehen

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So könnte das neue Rheinenergie-Stadion nach einem Ausbau aussehen.

Köln-Müngersdorf – Mit der Rückkehr des 1. FC Köln in die Fußball-Bundesliga erhalten auch die Stadion-Ausbaupläne neue Nahrung. Am Mittwoch ist im Aufsichtsrat der Sportstätten GmbH eine zweite Machbarkeitsstudie vorgestellt worden, am Donnerstag veröffentlichten die Sportstätten eine erste Visualisierung des Stadions. Die Kosten werden auf mindestens 215 Millionen Euro geschätzt. Wir erklären die wichtigsten Auswirkungen.

Wie soll das vergrößerte Stadion aussehen?

Der 1. FC Köln und die Sportstätten GmbH haben den Ausbau des Rheinenergiestadions auf eine Kapazität von 75 000 Zuschauern untersuchen lassen. Die Machbarkeitsstudie wurde durchgeführt vom Hamburger Architekturbüro gmp, das auch schon das aktuelle Stadion geplant hat.

Visualisierungen geben die Verantwortlichen nicht frei, im Aufsichtsrat heißt es, das neue Stadion wirke wie „der große Bruder“ des jetzigen Baus. Wie die Rundschau erfuhr soll der Oberrang um knapp zehn Meter erhöht werden, auch ein Dach (Kosten: rund 60 Millionen Euro) ist geplant. Auf der West-Tribüne ist eine zweite Logen-Ebene vorgesehen. Die Charakteristik, hervorgerufen durch die vier Pylone, bleibe bestehen.

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Welche Eingriffe in die Natur sind erforderlich?

Das Stadion wächst nach allen vier Seiten. Auf der Ost- und Westseite müsste für die Erweiterung jeweils eine Baumreihe der Allee gefällt werden. Geprüft werden soll aber auch, ob eine Versetzung der Bäume möglich ist. Das Stadion würde näher an die benachbarte Ost- und Westkampfbahn rücken.

Wie wird die Realisierbarkeit bewertet?

Der Stadionbetreiber, die Sportstätten GmbH, teilt mit, laut Studie sei der Stadionausbau „technisch grundsätzlich machbar“. „Aus Sicht des Aufsichtsrats bestehen nach der planungsrechtlichen Sondierung erhebliche Herausforderungen, wie planungs- und umweltrechtliche Fragestellungen, auf die nun Antworten gefunden werden müssen“, heißt es in einer Mitteilung.

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Der architektonische Entwurf sei deutlich „ansprechender“ als noch bei der ersten Machbarkeitsstudie. Hier waren vom Architektenbüro Albert Speer & Partner drei Ausbau-Varianten untersucht worden. Ein Ausbau für 75 000 Zuschauer war in dieser Untersuchung mit rund 157 Millionen Euro beziffert worden. 

Wie beurteilt die Politik die neuen Kenntnisse?

Noch ungeklärt ist bislang, wer einen Ausbau bezahlen soll. Stadt oder FC oder beide. „Das Thema ist komplex. Wir warten darauf, dass der FC die Studie in seinen Gremien präsentiert und dann seine Vorstellungen äußert“, sagt Dr. Martin Schoser (CDU), Vorsitzender des Aufsichtsrats. Die Stadt allein könne einen Ausbau nicht übernehmen. Peter Kron (SPD) lobt die Optik des neuen Stadionentwurfs, „allerdings wird es schwierig, die Hürden von Landschaftsschutz und Verkehr zu überwinden“, sagt er.

„Den Eingriff in den Baumbestand bewerten wir als schwierig, die Stadt hat gerade erst den Klimanotstand ausgerufen“, meint Elisabeth Thelen (Grüne). Auch Ulrich Breite (FDP) ist skeptisch: „Wir wollen keinen Luftschlösssern nachgehen und bevorzugen die Realität. Die Eingriffe in die Umwelt müssen mit Vorsicht bedacht werden“, mahnt er. 

Wie beurteilt der 1. FC Köln die Studie?

„Stadionausbau grundsätzlich möglich“ lautet die Botschaft einer Mitteilung, die der FC am Mittwoch veröffentlicht hat. „Das ist für ein Ergebnis, das zumindest Mut macht“, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle. Es müsse gemeinsam geprüft werden, wie ein solches Projekt finanziert wird. 

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