Spielerkarussel dreht sichMarkus Anfang will beim 1. FC Köln eigenen Stil einbringen

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Nicht runter, sondern rauf: Die Geste von Markus Anfang beschreibt seinen Auftrag in Köln.

Köln – Als der 2:0-Sieg von Mainz 05 gegen den SC Freiburg protokolliert war, mussten auch die letzten verzweifelten Optimisten den Tatsachen ins Auge schauen. Neun Punkte Rückstand und nur noch vier Spiele: Der sechste Abstieg des 1. FC Köln aus der Fußball-Bundesliga wird bald traurige Gewissheit sein. Der Geißblock-Club reagierte am Tag danach trotzig und verkündete um 15 Uhr, was alle, die es interessiert, seit einer Woche wissen. Markus Anfang wird zur kommenden Saison neuer FC-Trainer.

Der 43-jährige Fußballlehrer wechselt zum 1. Juli mit seinem langjährigen Co-Trainer Tom Cichon von Zweitligist Holstein Kiel nach Köln. Beide haben einen Dreijahresvertrag unterschrieben. „Markus Anfang ist ein Trainer, der einer Mannschaft erkennbar eine Handschrift mit auf den Weg geben kann. Das hat er in Kiel bereits unter Beweis gestellt. Gerade in der Rückrunde hat er gezeigt, dass er auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich arbeiten kann und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt“, versah FC-Geschäftsführer Armin Veh mit den üblichen Vorschusslorbeeren.

„Vernünftige und faire Lösung“

„Wir sind froh, dass wir mit Holstein Kiel eine vernünftige und faire Lösung erzielt haben“, ergänzte Veh. Damit dürfte der Manager gemeint haben, dass er sich mit den Kielern über eine Ablösesumme für Anfang geeinigt hat, die bei rund einer Million Euro liegen soll, obwohl Anfang im Falle eines Aufstiegs mit den Kielern in die Bundesliga sogar ablösefrei hätte wechseln können. Aktuell liegt Anfang mit seinem Team in der 2. Liga auf Relegationsrang drei.

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Der neue FC-Coach und Nachfolger des letztlich glücklosen Stefan Ruthenbeck freut sich natürlich auf den neuen Job: „Ich bin Kölner. Mir muss also niemand erklären, was es bedeutet, für diesen großartigen Traditionsverein mit diesen Fans zu arbeiten. Unabhängig von der Liga.“ Gegen so einen Club wie den FC hat ein Zweitliga-Aufsteiger weder finanziell noch vom sportlichen Reiz her eine echte Chance, selbst wenn die Störche kommende Saison eine Etage über den Kölnern spielen.

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Dafür will Anfang noch sorgen. „Die Reise von Holstein Kiel ist nicht zu Ende. Ich werde alles tun, um diese Saison bestmöglich abzuschließen. Ich bin sehr dankbar, ein Teil dieser besonderen Geschichte zu sein.“ Eine Geschichte, deren Ende Geschäftsführer Ralf Becker hat kommen sehen: „Schon im Winter mussten wir uns mit der Situation auseinandersetzen, dass Teile des Teams bei anderen Vereinen in den Fokus gerückt sind“, erklärte der Holstein-Manager. „Es war klar, dass wir uns im Hinblick auf die neue Saison unabhängig von der Ligazugehörigkeit mit Veränderungen auseinandersetzen müssen.“

Mit Anfangs Verpflichtung und dem Mainzer Sieg dürfte sich das Spielerkarussell beim FC noch schneller drehen.

Der Wechsel von Dominique Heintz zum FC Schalke ist nur noch Formsache. Nach Medienberichten wird auch Jonas Hector den Club verlassen. Für den Fall eines FC-Abstiegs soll sich der Nationalspieler mit Borussia Dortmund einig sein. Die „Bild“ brachte am Dienstag zudem die Wechsel von Rechtsverteidiger Lukas Klünter und Transfer-Flop Jhon Cordoba zu Hertha BSC Berlin ins Gespräch.

Auf der anderen Seite werden neben Louis Schaub (Rapid Wien) nun auch Kevin Stöger (VfL Bochum) und Benno Schmitz (RB Leipzig) als Neuzugänge bei den Geißböcken hoch gehandelt. Der 23-Jährige Schmitz ist Rechtsverteidiger. Der Österreicher Stöger (96 Zweitligaspiele) spielt im offensiven Mittelfeld. Der Vertrag des 24-Jährigen in Bochum läuft zum 1. Juli aus.

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