Sportchef des 1. FC Köln im InterviewArmin Veh übers Rauchen und seinen Hund Balou

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Kurze Pause hinterm Geißbockheim: Armin Veh im Grüngürtel hinter dem Trainingsgelände – auf Wunsch ohne Zigarette.

Kurze Pause hinterm Geißbockheim: Armin Veh im Grüngürtel hinter dem Trainingsgelände – auf Wunsch ohne Zigarette.

Köln – Herr Veh, hier liegt ein Päckchen Marlboro auf dem Tisch. Sie sind Raucher?

Das sind nicht meine... (lacht)

Das glauben wir jetzt nicht.

In der Tat, das Rauchen ist ein Laster, wenn man es so nennen möchte. Für die Kids bin ich da kein Vorbild. Aber ich rauche nicht rund um den Sport. Das mache ich nicht.

Das haben andere nicht so eng gesehen. Peter Neururer qualmte als Trainer, auch von Klaus Toppmöller oder Jogi Löw gibt es Bilder mit Fluppe. Rauchen Sie dann im Büro?

Ich bin ja der Chef hier... Aber nein. Wenn, dann gehe ich raus.

Und quatschen draußen mit den anderen Rauchern?

Die „Aussätzigen“ treffen sich halt…

Sind auch Spieler dabei?

Das wäre ja noch schöner. Selbst wenn ich wüsste, dass einer raucht, dürfte er nicht mit mir rauchen.

Haben Sie mal versucht aufzuhören?

Nie. Ich habe auch die Marke nie gewechselt. Der Witz ist ja, ich habe bis 18 gar nicht geraucht. Ich habe erst angefangen, als ich Fußballprofi in Gladbach geworden bin. Bestimmt 80 Prozent der Fußballer rauchten damals. Man darf das ja heute eigentlich gar nicht mehr erzählen. Das gibt es inzwischen nicht mehr – ist auch gut so.

Sie wohnen in Müngersdorf. Ihr Haus sollte in Stadionnähe sein, aber Sie möchten auch Ihre Ruhe haben. Ist das Haus so?

Ja, schon. Ich habe es auch für meinen Hund ausgesucht, damit er gut spazieren gehen kann. Meistens ist meine Frau mit ihm unterwegs, denn ich habe im Moment nicht so viel Zeit, ich muss ja arbeiten. Das ist bei uns so: Der eine ist für den Hund zuständig, der andere dafür, dass der Hund etwas zu essen kriegt.

Er hält die Familie also ganz schön auf Trab. Was haben Sie für einen Hund?

Balou ist es gewohnt, stundenlang draußen zu sein. Er ist ein Flat Coated Retriever, eineinhalb Jahre alt. Flat Coated sind wie Golden Retriever, nur agiler. Das sind verspielte Jungs, bis zu ihrem Lebensende. Da hat man immer Spaß.

Und seine Vorgänger?

Ich hatte schon immer Hunde, schon als Kind. Balou ist mein vierter eigener Hund. Mein letzter Hund ist schon mit sieben Jahren gestorben. Das war schrecklich für mich, er war wie ein bester Freund. Es kam so überraschend. Eigentlich war er kerngesund und dann wurde plötzlich Krebs festgestellt. Ich habe nicht verstanden, warum das passiert ist. Als er gestorben war, wollte ich 14 Tage nicht mehr in mein Haus.

Was ist für Sie das Besondere an Hunden? Freund, Begleiter, Spielkamerad?

Alles. Und er freut sich immer so, wenn ich nach Hause komme. Wer tut das schon?

Trainieren Sie Ihren Hund auch? Hört er auf Sie?

Alle unsere Hunde haben mit meiner Frau eine Hundeschule besucht. Balou ist relativ groß, er ist zwar vom Wesen lieb. Aber wenn andere Menschen joggen und er läuft auf sie zu, dann wissen die das ja nicht. Da muss der Hund folgen. Ich selbst war nie mit einem Hund in der Hundeschule. Wenn ich pfeife, dann kommt er sofort.

Nicht schlecht. Gibt es dazu einen Geheimtipp?

Nein, das mache ich intuitiv.

Nach welchen Kriterien haben Sie Ihren Hund ausgesucht?

Ich habe mir beim Züchter Mutter und Vater angeschaut: Wie leben die Hunde und wie wachsen sie auf? Ich wollte wissen, wo Balou herkommt, das ist mir wichtig.

Ein Hund aus dem Tierheim kam nicht infrage?

Das Problem ist, dass ich alle mitnehmen möchte. Es ist super, dass es Tierheime gibt, die sich kümmern. Trotzdem finde ich sie traurig. Deshalb habe ich immer Gagen für Fernsehauftritte an Tierheime gespendet. Vielleicht kaufe ich später einen Bauernhof, dann könnte ich ein paar Hunde haben. Aber wo fange ich an, wo höre ich auf? Vielleicht habe ich dann vier Hunde, aber im Tierheim sind immer noch welche.

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