Die Bahn in Innsbruck/Igls ist im unteren Teil neu gebaut. Doch die Genehmigung bleibt aus. Das Sturz-Risiko ist zu hoch. Das finden auch die Rodler.
WintersportEiskanal Igls zu gefährlich? Auch Rodler kritisieren

Der Eiskanal ist im unteren Abschnitt neu gebaut worden, doch das Sturzrisiko ist zu hoch. (Archivbild)
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Die Kritik an der umgebauten Bob- und Rodelbahn in Innsbruck/Igls reißt nicht ab. Nachdem die Bob- und Skeleton-Athleten bereits vor einer Woche das Sturz- und Verletzungsrisiko als zu hoch eingestuft hatten, zogen am Freitag die Rodler nach.
Der frühere Weltmeister Jonas Müller aus Österreich beendete nach nur einer Fahrt die Tests. Somit ist die Zulassung des für 30 Millionen Euro umgebauten unteren Bahnabschnittes mehr als ungewiss und die Austragung der geplanten Weltcups vom 28. bis 30. November im Bob und Skeleton sowie Rodeln am 6. und 7. Dezember fraglich.
Der österreichische Verband ÖRV entschied nach einer schmerzhaften Fahrt von Müller, dass die Kurven 13 und 14 auch nach erfolgten Adaptierungsmaßnahmen zu gefährlich sind und man an der weiteren Homologierung der Bahn nicht teilnehmen wird.
Die Zulassung für den Weltcupauftakt Anfang Dezember liegt beim Bahnbetreiber und dem Internationalen Rodel-Verband FIL. Sollte diese nicht für die gesamte Bahn erteilt werden, ist eine Durchführung auf verkürzter Strecke eine Option.
Wettkampffahrten wären „unverantwortlich“
„Wir hatten angeführt von Rene Friedl ein erfahrenes fünfköpfiges Trainerteam an der Bahn, um die Situation bestmöglich einschätzen zu können. Das Feedback aus Igls war leider nicht gut. Wir werden unsere Sportler nicht einem derart hohen Verletzungsrisiko aussetzen, das wäre unverantwortlich“, sagte ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler.
Präsident Markus Prock, einst Dauerrivale von Georg Hackl, betonte: „Unsere Befürchtungen sind leider wahr geworden, es ist ein Desaster für den Sport und die Region. Es wurde viel Geld in die Hand genommen, um die Bahn zu sanieren, jetzt ist sie für uns nicht befahrbar. Es wird jetzt einen wohl gröberen Eingriff brauchen, das wirft natürlich viele Fragen auf, zumal es um sehr hohe Investitionen geht.“
Sollten im Zuge der Causa tatsächlich größere Umbauten an der Anlage nötig werden, droht ein Rechtsstreit um die Kosten zwischen dem Auftraggeber und Bahnbetreiber Olympiaworld und dem deutschen Generalplaner. (dpa)
