Kölner Haie3:4 Niederlage gegen Straubing Tigers – dennoch gute Stimmung

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Trainer Mike Stewart.

Köln – Oben unterm Hallendach war die Stimmung prächtig. 500 Anhänger der Straubing Tigers waren am Sonntag in aller Frühe per Sonderzug ins Rheinland gereist, um das Überraschungsteam der bisherigen Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bei den Kölner Haien zu unterstützen. Die fröhlichen Fans aus Niederbayern sangen, tanzten und feierten – und waren im Gegensatz zu allen anderen unter den 12.559 Zuschauern in der Lanxess Arena auch nach Spielende bester Laune. Mike Stewart ließ sich von der 3:4 (0:1, 1:2, 2:0, 0:1)-Niederlage in der Verlängerung jedoch nicht allzu sehr herunterziehen: „Wir haben gezeigt, dass wir uns zurückkämpfen können und sind auf dem richtigen Weg“, erklärte der Haie-Coach, dessen Team zuvor dreimal in Serie gewonnen hatte.

Vor dem Spiel hatte sich bei den Kölnern zunächst noch Erleichterung breit gemacht. Der Zusammenprall mit einem Gegenspieler, der Sebastian Uvira am Freitag bei der denkwürdigen Aufholjagd zum 5:4-Erfolg in Schwenningen aus der Partie genommen hatte, hatte bei dem Angreifer keine schwereren Schäden hinterlassen. Uvira konnte deshalb schon gegen Straubing wieder mitwirken. Das Duell der formstarken Mannschaften verlief jedoch zunächst ohne die ganz großen Aktionen.

Haie im ersten Drittel zu ungenau

Beide Teams arbeiteten konzentriert, weshalb sich das Geschehen vorwiegend zwischen den beiden Toren abspielte. Selbst in ihren beiden Überzahlspielen im ersten Drittel taten sich die zu ungenauen Haie schwer. Mehr als ein Pfostenschuss von Frederik Tiffels (5.) sprang deshalb nicht heraus. Wie man eine Überzahl richtig ausspielt, demonstrierte dann der Tabellenzweite, der zugleich das beste Powerplay-Team der Liga stellt, eine Minute vor der ersten Sirene. Kevin Gagné hatte gerade einmal 28 Sekunden auf der Strafbank Platz genommen, als Antoine Laganière unbedrängt zum 0:1 nachstocherte.

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Der kalten Dusche kurz vor der ersten Pause folgte eine zweite direkt nach Wiederbeginn. Und erneut war der KEC schlecht sortiert: Der im Slot völlig frei stehende Michael Connolly stellte nach 23 Sekunden auf 0:2 für die effizienten Tigers. Die Haie ließen zunächst ein weiteres Überzahlspiel verstreichen, ehe ihnen im vierten Powerplay-Versuch durch Colby Genoways Direktabnahme endlich ein Treffer gelang (27.). Straubing tauchte zwar nicht allzu oft vor Hannibal Weitzmann im Kölner Gehäuse auf. Aber wenn, dann wurde die treffsicherste Offensive der DEL brandgefährlich. Einem Schuss ans Lattenkreuz von Mitchell Heard (29.) folgte das 1:3 durch Chasen Balisy nach einer Zwei-auf-Eins-Situation (33.).

Kölner bewiesen Comeback-Qualitäten

Doch die Kölner bewiesen wie schon im Schwarzwald Comeback-Qualitäten. Das dritte Drittel war erst zwei Minuten alt, als Dominik Tiffels mit einem Schlagschuss  von der blauen Linie den erneuten Anschluss herstellte. Das schnelle Tor verlieh den Haien Auftrieb – und als Jason Bast die Scheibe in der 49. Minute unter den Querbalken hämmerte, war die Partie wieder komplett offen. Hannibal Weitzmann sicherte bei einem Straubinger Unterzahlkonter mit einer Glanztat gegen Sandro Schönberger (54.) den Gang in die Verlängerung, in der die Tigers dann das glücklichere Ende für sich verbuchten. Nach starkem Spielzug vollstreckte Balisy am langen Pfosten zum Siegtor der Gäste. Dennoch nahm Dominik Tiffels wie sein Coach das Positive mit: „Es ist gut, dass wir zurückgekommen sind. Das zeigt, dass wir Moral in der Mannschaft haben“, sagte der Verteidiger.

Köln: Weitzmann; Gagné, Aronson; Ugbekile, Kindl; Zerressen, D. Tiffels; Hanowski, Bast, Akeson; Uvira, Genoway, Köhler; Ma. Müller, Matsumoto, F. Tiffels; Dumont, Sill, Oblinger. – SR.: Kohlmüller/Koharski. – Zuschauer: 12559. – Tore: 0:1 Laganière (18:58/PP1), 0:2 Connolly (20:23), 1:2 Genoway (26:23/Matsumoto, Hanowski/PP1), 1:3 Balisy (32:34), 2:3 D. Tiffels (41:34/Matsumoto, F. Tiffels), 3:3 Bast (48:02/Hanowski, Akeson), 3:4 Balisy (63:45).  – Strafminuten: Köln 4; Straubing 12.

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