Kölner HaieStatistik gegen die Top-4-Teams spricht „eine deutliche Sprache“

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Kölner Haie gegen Mannheim

Kölns Felix Schütz (rechts) im Zweikampf mit Mannheims Brendan Mikkelson

Köln – Peter Draisaitl hatte keine Argumente gegen die Statistik. Die nackten Zahlen lassen auch wenig Interpretationsspielraum zu, denn die bisherige Bilanz der Kölner Haie gegen die Top-4-Teams der Deutschen Eishockey Liga spricht laut KEC-Trainer „eine deutliche Sprache“. Elf Mal haben sich Draisaitls Spieler gegen Mannheim, Düsseldorf, München und Augsburg schon versucht. Zehn Mal sind sie dabei als Verlierer vom Eis gegangen. Deshalb ist Platz fünf aktuell das höchste der Gefühle für die Kölner, deren Attacke auf die Spitze nach der 1:5-Heimschlappe am Dienstag gegen die Adler Mannheim und der dritten Niederlage in Folge gestoppt ist.

Peter Draisaitl hat allerdings auch immer eine eigene Sicht auf die Dinge. Als er am Dienstag die Frage zu beantworten hatte, ob die negative Bilanz gegen die Spitzenclubs bedeutet, dass die Haie kein DEL-Topteam seien, antwortete der Coach: „Das kann jeder für sich interpretieren.“ Genauer hingeschaut, stecken in den elf Duellen tatsächlich mehr als nur zehn Niederlagen. München benötigte für zwei seiner drei Siege gegen die Haie Verlängerung und Penaltyschießen. Gegen Düsseldorf und Augsburg nahmen die Kölner zweimal einen Punkt mit. Dazu kommen je zwei Erfolge gegen die hoch gehandelten Nürnberger und Berliner.

Nur dicht dran: Diese Aussage traf auch auf die dritte Begegnung dieser Saison mit den Mannheimern zu. „Das war mit das Beste, was ich von meiner Mannschaft in diesem Jahr gesehen habe“, adelte Peter Draisaitl sein Team für die couragierte Leistung im ersten Drittel. Die Haie schnürten den Tabellenführer zeitweise in dessen Drittel ein und hatten gute Chancen heraus. Die Tore aber erzielten die Gäste. „Wir waren das bessere Team, kriegen aber wieder die Gegentore“, haderte Stürmer Fabio Pfohl.

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Die zwei Seiten des Problems

Das aktuelle Problem der Kölner umfasst zwei elementare Seiten. Vorne treffen sie zu selten und hinten lassen sie zu viele rein. 5:15-Tore lautet die Bilanz aus den jüngsten drei Partien. „Jede Scheibe, die in Richtung unseres Tores kommt, ist ein Problem. Das macht die Jungs fertig, wenn sie immer zurückliegen. Wir müssen diese Blutung stoppen“, erklärte Draisaitl. Einen Ansatz zur Kritik fand er auch: „Von unseren Stürmern muss mehr kommen. Entweder sie treffen öfter oder sie arbeiten besser nach hinten. „Das ist etwas Wahres dran“, stimmte Angreifer Frederik Tiffels seinem Trainer zu. Der Nationalspieler sah aber einen weiteren Grund für die jüngste Pleitenserie: „Wir müssen unser Spiel einfacher halten, kaltschnäuziger sein und die Konzentration über 60 Minuten halten.“ Ein guter Plan gegen Teams wie die Adler, die jede Unachtsamkeit der Kölner sofort und gnadenlos bestraften. Für Fabio Pfohl ist das allerdings nicht die ganze Wahrheit: „Wenn wir 0:2 oder höher zurückliegen, ist das kein Grund aufzugeben und das System zu verlassen. Wir müssen die Mentalität haben, solche Spiele drehen zu wollen.“

Die nächste Gelegenheit dazu gibt es vielleicht schon am Freitag bei den Nürnberg Ice Tigers. Die Franken sind zwar eine der großen Enttäuschungen in dieser Saison, befinden sich aber mit drei Siegen in Folge im Aufschwung. Peter Draisaitl hofft dabei auf die Rückkehr von Ben Hanowski. Spätestens am Sonntag (14 Uhr, Lanxess Arena) im Heimspiel gegen Krefeld soll der Stürmer wieder spielen.

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