Oliver MüllerKölner Haie trennen sich von ihrem Geschäftsführer

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Ehemaliger Haie-Geschäftsführer Oliver Müller.

Köln – Frank Gotthardt scheut die Öffentlichkeit. Als es sich der Hauptgesellschafter der Kölner Haie vor gut einem Jahr nicht nehmen ließ, seinen neuen Geschäftsführer Oliver Müller persönlich vorzustellen, war das ein ganz besonderer Moment. Nach sieben Jahren bei den Haien zeigte sich der millionenschwere Unternehmer aus Koblenz zum ersten Mal im Rampenlicht. Als wäre diese Ehre nicht genug für den neuen starken Mann auf der Geschäftsstelle, stattete Gotthardt Müller noch mit einem unbefristeten Vertrag aus. Mehr Vorschusslorbeeren und Vertrauen geht eigentlich nicht. Am Donnerstag aber hatte der Haie-Boss genug von seinen eigenen Überzeugungen. Nach einem letzten persönlichen Gespräch einigten sich beide Seiten auf eine ebenso überraschende wie sofortige Trennung. Im Einvernehmen versteht sich.

„Wir haben in den vergangenen Wochen festgestellt, dass die Vorstellungen über Ausrichtung und Inhalt beim KEC an entscheidenden Stellen nicht deckungsgleich waren“, erklärte sich Müller via Pressemitteilung des Clubs. Eine Aussage, die deutlich daran fühlen lässt, dass der gebürtige Schwenninger seine Arbeit nicht wertgeschätzt sah und es keinen Konsens bezüglich künftiger Projekte gab. Eine weitere Zusammenarbeit ergab keinen Sinn mehr.

Müller hatte es vom ersten Moment nicht leicht auf der Geschäftsstelle. Schnell war von schlechter Stimmung die Rede, weil der Schwarzwälder kompromisslos interne Prozesse aushebelte und seine Art der Führung nicht bei allen gut ankam. Auf diesem Weg entließ der KEC mit Simone Akin die Leiterin Finanzen und Organisation. Die Leiterin Ticketing zog von sich aus die Reißleinen.

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Neuer Geschäftsführer Mitte Juni

In Müllers Amtszeit fällt die erfolgreiche Bewerbung für das Winter Game 2019 im Rheinenergiestadion gegen die Düsseldorfer EG sowie der Deal mit der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL, dass die Edmonton Oilers mit dem deutschen Star und Kölner Leon Draisaitl im Oktober in der LanxessArena gegen die Haie spielen.

Zudem konnte Müller die Verträge mit den Großsponsoren Toyota, Rheinenergie und ETL verlängern. Mit „Sportwetten“ angelte er sich einen neuen Partner. In einem Interview mit der Rundschau gab Müller Ende April an, dass das Jahresergebnis der GmbH um „30 Prozent“ besser ausfallen würden als im Vorjahr. Auf der anderen Seite standen atmosphärische Störungen mit kleinen und mittleren Sponsoren, deren Verträge gekündigt wurden. Aufgrund mangelnder Kommunikation bei der Änderung der Dauerkartenpakte gab es auch Ärger mit den Fans.

Oliver Müller war der zweite Geschäftsführer, der neben Peter Schönberger seinen Hut nehmen musste. 

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Bezüglich der Nachfolge von Müller befindet sich der KEC nach eigener Aussage aktuell in Gesprächen und wird voraussichtlich bis Mitte Juni eine neue Geschäftsführung bekannt geben. Nach Informationen der Rundschau ist eine Entscheidung bereits gefallen. Demnach wird der neue Geschäftsführer schon zum 1. Juli übernehmen. Eine Rückkehr von Eichin wird es definitiv nicht geben.

Interimsmäßig bestellten die Haie am Donnerstag mit Torsten Pfennig den Direktor Finanzen und Organisation zum Geschäftsführer. Der Nachfolger von Simone Akin ist selbst erst seit einem guten halben Jahr beim KEC.

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