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TrainingslagerKölner Haie verpassen Titel beim Vinschgau-Cup

Lesezeit 3 Minuten
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John Matsumoto (10) mit den Haien beim Spiel gegen HC Bozen im August.

Latsch – Die Kölner Haie haben den Sieg beim Vinschgau-Cup verpasst. Nach einem überzeugenden 4:0 gegen den Schweizer Spitzenklub HC Lugano am Samstag verloren die Haie am Sonntagabend das Finale in Latsch/Südtirol gegen den Lokalmatador HC Bozen mit 2:5. Am Ende des Trainingslagers ging dem KEC ein wenig die Kraft aus.

„Wir haben zwei Tage hintereinander gespielt, das haben die Jungs gemerkt“, meinte Kölns Trainer Mike Stewart. So nahmen die Haie zwar nicht den Pokal für den Turniersieger, aber dennoch einige positive Dinge mit auf die Heimreise ins Rheinland. „Vier Powerplay-Tore sind gut, auch unser Unterzahlspiel fand ich verbessert“, sagte Stewart, der sich zudem über zwei gute Torhüterleistungen von Gustaf Wesslau und Hannibal Weitzmann freuen konnte. „Das Torwart-Duo wird eine große Rolle bei uns spielen. Gustaf ist unsere klare Nummer eins, aber er kann nicht alle 52 Hauptrundenspiele machen. Hannibal hat einen Schritt gemacht, er hat mein Vertrauen“, stellte der 47-Jährige klar.

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Die paar Dutzend nach Südtirol mitgereisten KEC-Fans bekamen am Wochenende zwei unterschiedliche Partien zu sehen. Am Samstag hatten spritzige und giftige Haie durch die beiden Powerplay-Treffer von Sebastian Uvira (15.) und Kevin Gagné (25.) sowie die Tore von Jason Akeson (12.) und Jon Matsumoto (31.) schon nach gut 30 Minuten den 4:0-Endstand gegen den HC Lugano herausgeschossen. Während dessen Trainer Sami Kapanen angesichts der vielen defensiven Nachlässigkeiten seiner Mannschaft immer wieder den Kopf schüttelte und seinem Ärger lautstark Luft machte, konnte Stewart die Partie vergleichsweise entspannt verfolgen. Zwar arbeiteten sich die Schweizer in der zweiten Spielhälfte dank ihres enormen Tempos im Angriff noch die eine oder andere hochkarätige Torchance heraus, doch hinter der guten Abwehr der Kölner machte ein noch etwas besserer Wesslau alle Chancen des siebenmaligen Meisters zunichte.

Im Finale bot sich den Zuschauern ein anderes Bild: Mit der geradlinigen und aggressiven Spielweise der Bozener, die am Freitag den ERC Ingolstadt mit 4:1 bezwungen hatten, taten sich die etwas müde wirkenden Haie schwer. Zwar gingen sie durch Frederik Tiffels' Überzahltor nach einer Traumkombination über Ben Hanowski und Matsumoto früh in Führung (3.), doch der Lokalmatador glich ebenfalls mit einem Mann mehr auf dem Eis zum 1:1 aus (9.). Im zweiten Durchgang dominierte das Team des ehemaligen KEC-Trainers Clayton Beddoes: Luca Frigo (31.) und Daniel Glira (37.) ließen die Heimfans unter den 400 Zuschauern noch zweimal jubeln. Schlimmeres verhinderte Weitzmann im Kölner Kasten. „Beim zweiten Tor springt die Scheibe etwas unglücklich für uns, beim dritten ist es eine Unaufmerksamkeit in unserer Zone“, analysierte Stewart, der sich ansonsten mit dem Mitteldrittel durchaus einverstanden zeigte.

Akesons Powerplay-Treffer zum 2:3 kurz vor der zweiten Pause (39.) ließ die Haie noch einmal hoffen, doch alle Offensivbemühungen im Schlussdrittel fruchteten nicht mehr. Im Gegenteil: Mit zwei Befreiungsschlägen erzielten Kevin Spinozzi und Domenic Alberga das vierte und fünfte Bozener Tor, als Weitzmann zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis gegangen war (58./60.). „Die Empty-Net-Tore nehme ich auf meine Kappe. Ich wollte unbedingt gewinnen“, sagte Stewart.„Uns hat heute ein bisschen die Energie gefehlt, am Samstag hatten wir Power und Zug zum Tor“, bilanzierte Alexander Oblinger. „Aber wir sind auf dem richtigen Weg. Dass in der Vorbereitung noch nicht alles klappt, ist klar – und das ist auch gut so. Wir haben eine gute Mannschaft, es macht Riesenspaß derzeit.“ Statistik: Haie – Lugano 4:0 (2:0, 2:0, 0:0) Köln: Wesslau – Zerressen, Kindl; Mo. Müller, D. Tiffels; Ugbekile, Gagné – Uvira, Matsumoto, Dumont; F. Tiffels, Genoway, Akeson; Hanowski, Pfohl, Bast; Köhler, Sill, Oblinger; Palka. Tore: 1:0 Akeson (12.), 2:0 Uvira (15.), 3:0 Gagné (25.), 4:0 Matsumoto (31.). - Schiedsrichter: Kohlmüller/Schütz. - Strafminuten: Köln 10/Lugano 8.

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