Youngster beim KECLucas Dumont hat sich bei den Haien festgebissen

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Lucas Dumont beim Spiel gegen Schwenningen

Köln – Lucas Dumont hat am Donnerstag mal wieder etwas länger auf dem Eis gestanden. Seine Mitspieler waren nach Trainingsende längst unter der Dusche verschwunden, da war der 21-Jährige noch damit beschäftigt, die Pucks wieder einzusammeln. Als einer der jüngsten Spieler der Kölner Haie gehören ungeliebte Aufgaben wie diese zu den Pflichten des Youngsters.

Die Hierarchie der Mannschaft gibt das so vor. Aus sportlicher Sicht hingegen hat sich Dumont im Ranking des KEC bereits hochgearbeitet. Mit fünf Toren und zwei Vorlagen zählt der Flügelstürmer zu den positiven Erscheinungen eines bislang eher weniger überzeugenden Kölner Teams, das in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) derzeit nur den siebten Tabellenplatz belegt. Das Eigengewächs der Haie ist selbst ein wenig überrascht darüber, wie gut es für ihn in dieser Saison läuft.

„Ehrlich gesagt hätte ich das so nicht erwartet, aber es freut mich natürlich sehr“, sagt Dumont, der in allen drei Partien nach der Länderspielpause gegen Augsburg (6:1), in Mannheim (3:5) und gegen Düsseldorf (2:3 nach Verlängerung) ein Tor erzielte. Seine persönlichen Vorhaben waren ursprünglich niedriger angesiedelt. „Meine eigentlichen Ziele lauteten, mich festzuspielen, mit der Zeit einen Stammplatz zu finden und Vertrauen vom Trainer zu bekommen“, erzählt Lucas Dumont. All das hat der gebürtige Schwabe und Sohn französischer Eltern, der vor ein paar Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat, nach 20 Spieltagen bereits erreicht.

Bei den Haien festgebissen

Obwohl der Rechtsschütze mit einer Förderlizenz ausgestattet ist, sind Einsätze für den Kölner Kooperationspartner Löwen Frankfurt in der DEL 2 kein Thema mehr. Dumont hat sich bei den Haien festgebissen und ist von Trainer Peter Draisaitl als Belohnung für seine guten Leistungen unlängst von der vierten in die dritte Angriffsreihe befördert worden. „Lucas macht einen sehr guten Job und wirklich Spaß. Er ist in der Lage, Dinge in beeindruckender Konsequenz auf das Eis zu transportieren, verfügt über eine taktische Reife und einen guten Schuss“, lobt Draisaitl. Nur mit der Scheibe am Schläger könne er noch etwas ruhiger werden. Aber das kann ja noch werden. Denn Lucas Dumont, der im Oktober 2017 sein erstes DEL-Spiel für den KEC absolvierte, ist fest gewillt, weiter hart an sich zu arbeiten: „Ich versuche, immer besser zu werden.

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Dazu gehört auch, nach dem Eistraining Extra-Einheiten im Kraftraum einzulegen.“ Wille und Ehrgeiz waren es auch, die ihm seinen ersten Profivertrag bei den Kölnern einbrachten; weniger seine eher durchschnittlichen Scorerzahlen im Trikot der Junghaie, zu denen er im Alter von 17 Jahren von seinem Heimatclub SG Bietigheim-Bissingen gewechselt war. Lucas Dumont ist das beste Beispiel dafür, dass bei den Haien der eigene Nachwuchs wieder die Chance zum Aufstieg in den Profikader bekommen und die Durchlässigkeit verbessert soll. Ganz so, wie es früher einmal üblich war, in den vergangenen Jahren aber kaum noch vorgekommen ist. Nun lebt Dumont seinen Traum. „Ich wollte von klein auf Eishockeyprofi werden“, sagt er. Das Einsammeln der Pucks nach Trainingsende nimmt er dafür gerne in Kauf.

Die nächsten Spiele

Die Verletztenmisere bei den Kölner Haien hält an. Nun hat es Moritz Müller erwischt. Der Kapitän fällt wegen einer Fußprellung, die ihn bereits an einem Einsatz bei der jüngsten 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen die Düsseldorfer EG gehindert hatte, für drei bis vier Wochen aus. Als Ersatz rückt am Freitag (19.30 Uhr) bei den Iserlohn Roosters sowie am Sonntag (17 Uhr, Lanxess Arena) gegen Serienmeister Red Bull München der zuletzt im Sturm aufgebotene Allrounder Austin Madaisky wieder in die Verteidigung. Madaiskys Platz in der Offensive nimmt Förderlizenzspieler Mick Köhler ein.

Nach der Trennung von Rob Daum tritt Iserlohn gegen den KEC erstmals mit dem bisherigen Assistenten Jamie Bartmann als neuem Chefcoach an. „Wir wissen nicht, welche Auswirkungen dieser Wechsel auf das System der Roosters hat“, sagt der Kölner Trainer Peter Draisaitl. Neben Moritz Müller müssen die Haie auch auf die Angreifer Steve Pinizzotto, Frederik Tiffels und Marcel Müller verzichten. (cto)

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