AbstiegsduellTelekom Baskets gewinnen Zitterpartie in Gießen

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Geno Lawrence glänzte wieder als Stratege im Bonner Spiel, er kam auf elf Assists.

Geno Lawrence glänzte wieder als Stratege im Bonner Spiel, er kam auf elf Assists.

Gießen/Bonn – War das der seit Wochen heiß ersehnte Befreiungsschlag? Die Telekom Baskets landeten jedenfalls am Samstagabend im Abstiegskampf einen eminent wichtigen Zittersieg, als sie beim Tabellenvierzehnten Gießen mit 88:85 (16:20, 24:18, 20:17, 28:30) triumphierten und damit im achten Anlauf den ersten Auswärtserfolg dieser Bundesligasaison schafften.

Jetzt zwei Punkte Vorsprung auf Schlusslicht MBC

Die Bonner (6:24-Punkte) rücken damit näher an Gießen (8:20) heran und haben jetzt zwei Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Mitteldeutscher BC (4:28), das gegen Göttingen 84:90 unterlag. Der Bonner Erfolg dürfte auch einiges von dem Druck nehmen, unter dem Trainer Thomas Päch angesichts der Negativserie in der Bundesliga stand. Allerdings folgen jetzt bei Spitzenreiter München und dem Tabellenfünften Crailsheim zwei schwere Auswärtsspiele.

Die Baskets, die neben den verletzten T.J. DiLeo und Martin Breunig auch auf Trey McKinney-Jones als siebtem Ausländer verzichten mussten, kamen gut ins Spiel. Geno Lawrence führte sein Team mit guten Pässen zu einer 12:5-Führung (5.), am Ende hatte er elf Assists auf dem Konto. Dabei ließen die Gäste bei freien Korblegern und Fehlwürfen an der Freiwurflinie sogar noch weitere leichte Chancen fahrlässig aus. Als Lawrence dann seine erste Pause erhielt, kam es direkt zu einem Bruch im Bonner Spiel. Vor allem offensiv klappte minutenlang wenig, so dass Gießen die Partie mit einem 15:4-Lauf drehte und nach dem ersten Abschnitt 20:16 in Front lag.

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Alec Brown mit 22 Punkten Topscorer der Baskets

Es war im zweiten Viertel vor allem Alec Brown mit zehn Punkten und Joshiko Saibou mit sieben Zählern zu verdanken, dass die Baskets direkt kontern und zur Pause wieder einen kleinen Vorsprung erkämpfen konnten (40:38). Brown war am Ende auch Topscorer mit 22 Punkten.

Auch nach dem Seitenwechsel konnte sich kein Team entscheidend absetzen. Erst hatten die Gastgeber Vorteile und gingen 52:48 in Front, dann konnten sich die Bonner endlich auch mal Distanzschüsse im richtigen Moment verwandeln: Ben Simons und Bennie Lischka mit der Schlusssirene des dritten Viertels schossen ihr Team am Ende eines 12:3-Laufes mit Dreiern mit 60:55 in Front.

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Dieser Endspurt schien die Nerven in dem Abstiegsduell zu beruhigen, auch Lawrence und Saibou gelangen zu Beginn des Schlussabschnitts wichtige Körbe: Beim 66:57 (34.) hatten die Bonner erstmals neun Punkte Vorsprung. Aber jetzt schlug Gießen mit zwei Fernschüssen zum 63:66 zurück – das Zittern ging für die große Gruppe Bonner Fans bis in die Schlussphase weiter.

Hier gelang Bojan Subotic zwei Minuten vor dem Ende ein vorentscheidender Treffer: Sein Dreier zum 74:67 schockte Gießen, Alec Brown erhöhte auf 77:67, der einzigen zweistelligen Führung. Die Entscheidung war auch dies noch nicht, denn Gießens Centerhüne John Bryant, von dem drei Viertel lang wenig Gefahr ausging, machte plötzlich sechs Punkte in Folge (79:76). Er ließ die Baskets auch mit seinem dritten Dreier 0,4 Sekunden vor Schluss zum 87:85 noch einmal zittern. Erst ein Freiwurf von Bartolo zerstreute letzte Zweifel – erleichtert zogen Trainer Päch und die Spieler zum Abklatschen an den mitgereisten Fans vor bei.

Baskets (Pkte/3er): Saibou (11/1), Lawrence (6), Subotic (12/1), Lischka (5/1), Frazier (7/1), Bartolo (4), Brown (22/2), Binapfl, Simons (9/1), Zimmerman (12).Gießen (Pkte/3er): Brown (6), Kraushaar, Myers (16/4), Pjanic (19/5), Tiby (10/1), Petrasek (7/1), Barnett (13/2), Thomas (2), Bryant (12/3).

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