Desolate zweite HalbzeitBaskets vergeigen eine 18-Punkte-Führung gegen Jena

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Nemanja Djurisic (rechts) war mit 14 Punkten bester Werfer in einer Bonner Mannschaft, in der nach der Pause defensiv und offensiv nichts mehr zusammenlief.

Nemanja Djurisic (rechts) war mit 14 Punkten bester Werfer in einer Bonner Mannschaft, in der nach der Pause defensiv und offensiv nichts mehr zusammenlief.

JENA/BONN – Das war fahrlässig, ärgerlich – und kann am Ende der Hauptrunde noch richtig weh tun: Die Telekom Baskets gaben am Samstagabend beim Gastspiel bei Vorjahresaufsteiger Jena eine Partie aus der Hand, die sie nach hoher Führung nie hätten verlieren dürfen.

Zur Pause lagen sie nach einer bis dahin souveränen und überlegenen Vorstellung mit 18 Punkten vorne (43:25), waren in allen Belangen klar überlegen. Aber als sich Jena nach dem Seitenwechsel enorm steigerte, fanden die Bonner weder Einstellung noch Gegenmittel und schlichen nach der 69:73 (20:15, 23:10, 9:21, 17:27)-Schlappe wie begossene Pudel vom Parkett.

Jena macht nach der Pause 48:26-Punkte

„So etwas darf uns nicht passieren. Das einzig Gute daran ist, dass es relativ früh in der Saison geschehen ist, so dass wir daraus lernen können“, fand Baskets-Spieler Konsti Klein direkt nach dem Spiel klare Worte. Mit ihrer dritten Niederlage rutschten die Baskets vorerst aus den acht Play-off-Rängen.

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Noch am Dienstag im Champions League-Spiel in Saloniki waren es die Baskets, die eine Partie in der zweiten Halbzeit auf den Kopf stellten, jetzt erlebten sie es am eigenen Leib. Hatten sie mit einer herausragenden Defense und hohen Trefferquoten die ersten beiden Viertel beherrscht, lief vorne und hinten nichts mehr zusammen, als Jena viel aggressiver zur Sache ging und damit die Wende erzwang. 48:26-Punkte machte die Oldie-Truppe in Halbzeit zwei und steckte dabei auch jeden Rückschlag weg: Emanuel McElroy und Martynas Mazeika schieden wegen Verletzung ebenso aus wie Derrick Allen, der zwei Minuten vor Schluss sein fünftes Foul kassierte.

Zuvor hatte Allen mit 20 Punkten bewiesen, dass er trotz seiner 37 Jahre immer noch zum Topscorer werden kann. „Wir mussten in der zweiten Halbzeit aggressiver spielen, das haben wir dann auch gemacht“, lautete die Erklärung von Jenas Oliver Mackeldanz für den Umschwung, an dem er im Schlussviertel erheblichen Anteil hatte, in dem er als Ersatz für Allen sieben seiner neun Punkte machte.

Mental nicht in der Lage

Die Baskets waren mental nicht in der Lage, der aggressiven Spielweise von Jena mit gleichen Mitteln zu begegnen. Es dauerte nach dem Seitenwechsel nur vier Minuten, da hatte Jena den 18-Punkte-Rückstand zum 38:47 halbiert, Mitte des Schlussabschnitts glich Jena aus und ging in Führung (59:57, 35.). Mit einem 7:2-Spurt konnten die Baskets zum 64:61 (37.) noch mal kontern, aber jetzt war auch die Kulisse ein Faktor, die Zuschauer trieben ihr Team nach vorne und durften kurz darauf einen Erfolg feiern, der in die Annalen von Jena eingehen dürfte. Bei den Bonnern konnten nur Nemanja Djurisic (14) und Josh Mayo (11) zweistellig punkten.

Baskets-Coach Predrag Krunic suchte in der Pressekonferenz nach Gründen für den Einbruch: „In der zweiten Hälfte haben wir den Faden verloren und uns vor allem physisch beeindrucken lassen. Wir haben zu viele Fehler produziert, keine guten Entscheidungen getroffen und einfache Punkte liegengelassen.“

In der Bundesliga geht es am nächsten Sonntag mit einem Heimspiel gegen die Würzburger weiter, deren Höhenflug mit fünf Siegen zu Beginn nach jetzt drei Niederlagen in Folge vorerst beendet ist. Zuvor empfangen die Baskets am Dienstag in der Champions League mit Nanterre das französische Team, an dem sie im April im Halbfinale des Europe Cups gescheitert waren.

Baskets (Pkte/3er): Curry (5/1), Klein (8/2), Djurisic (14/2), Gamble (8), Dileo (2), Breunig (4), Bartolo (8), Mayo (11/3), Hill (9/1); Rebounds: 34 (Bartolo 9); Assists: 14 (Bartolo 4, Curry 4); Trefferquote Feld: 43 % (26/60); Dreierquote: 33 % (9/27); Freiwurfquote: 80 % (8/10).Jena (Pkte/3er): Allen (20), Reyes-Napoles (11/3), McElroy (10/1), Mackeldanz (9), Jenkins (7/1), Bowlin (6/1), Ugrai (5/1), Spearman (5), Mazeika, Clay; Rebounds: 38; Assists: 20 (Bowlin 8); Trefferquote Feld: 40 % (25/62); Dreierquote: 30 % (7/23); Freiwurfquote: 67% (16/24).

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