Drohendes Play-off-AusBaskets Bonn kämpfen um zweites Heimspiel gegen Oldenburg

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Festung Heartberg: Die einheitlichen T-Shirts sorgten am Dienstag für eine spezielle Atmosphäre.

Festung Heartberg: Die einheitlichen T-Shirts sorgten am Dienstag für eine spezielle Atmosphäre.

Bonn – Haben die Telekom Baskets noch eine Chance, das schnelle Ende des Play-off-Viertelfinales gegen die EWE Baskets Oldenburg zu verhindern? Und mit einem Auswärtssieg am Samstag (18 Uhr, Livestream auf Magenta TV) ein zweites Heimspiel am nächsten Dienstag auf dem Hardtberg zu erzwingen?

Das fragen sich alle Fans, die nach der 87:97-Heimpleite vom Dienstag und dem bedrohlichen 0:2-Rückstand in der Serie über maximal fünf Spiele zwischen Resignation („da ist nichts mehr drin“) und Trotzreaktion („jetzt erst recht“) schwanken.

Minutenlanger Blackout – in jedem Spiel

Die Antwort ist eindeutig: Natürlich haben die Bonner eine Chance – aber nur, wenn es ihnen endlich gelingt, einen Einbruch wie in den drei vergangenen Partien gegen Oldenburg zu vermeiden. Denn die Serie der minutenlangen Blackouts begann schon am 3. April beim Hauptrunden-Auswärtsspiel (95:109), als die Baskets nach 76:76-Zwischenstand nach drei Vierteln im Schlussabschnitt eine 3:18-Serie kassierten (79:94).

War es hier ein Lauf von minus 15, wurde es in den beiden Viertelfinals noch schlimmer: In Spiel eins war es ein 2:19-Run (minus 17) vom 80:70 zum 82:89, in Spiel zwei ein 4:23-Lauf (minus 19) vom 46:43 zum 50:66. Baskets-Chefcoach Chris O’Shea weiß genau um diese Schwäche: „Wieder haben wir gezeigt, dass wir mitspielen können, bislang aber leider nur über drei Viertel – das ist zu wenig für einen Sieg. Nur mit einer konsequenten wie konzentrierten Leistung schaffen wir es, ein viertes Spiel zu erzwingen“, sagte er nach dem 0:2.

Historische Sternstunde von Rasid Mahalbasic

Natürlich ist Basketball fast immer ein Spiel der Läufe. Aber während Oldenburg mal sechs oder acht Punkte in Folge kassiert, haben die Bonner bislang immer eine Phase dabei, in denen sie doppelt oder dreimal so viele Körbe kassieren. Damit brachten sie sich jeweils um den Lohn eines couragierten und erfolgreichen Auftritts in den anderen drei Vierteln. O’Shea: „Wenn wir mal über die kompletten 40 Minuten konsequent verteidigen, haben wir eine Chance zu gewinnen. Wenn nicht – dann gibt es wohl ein 0:3.“

Ein weiterer Faktor dürfte entscheidend werden: Findet Bonns Kapitän Josh Mayo endlich in die Serie? Bislang ist er mit einer Ausbeute von zehn und elf Punkten und Trefferquoten von jeweils nur 25 Prozent aus dem Feld (2 von 8) in der Offensive nicht der gewohnte Faktor. Als bester Dreierschütze der Liga genießt er natürlich auch die ganze Aufmerksamkeit der gegnerischen Verteidigung: „Oldenburg verteidigt sehr gut gegen ihn“, räumte O’Shea ein: „Wir müssen versuchen, mehr Freiraum für ihn zu kreieren.“

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Bleibt das Dauerproblem, wie die Oldenburger Topscorer Will Cummings und Rasid Mahalbasic zu bremsen sind. Was vor allem Mahalbasic am Dienstag zelebrierte, war eine historische Basketball-Sternstunde, die allein das Eintrittsgeld Wert war – auch wenn natürlich jede erfolgreiche Aktion ein Stich ins Herz der Baskets-Fans war. Mit 21 Punkten, 15 Rebounds und 10 Assists erzielte er das erst zweite Triple-Double in einem Play-off-Spiel in der BBL-Geschichte. Das erste ging vor 15 Jahren auf das Konto von Denis Wucherer, aktuell Coach in Würzburg.

Auf ein zweites Heimspiel hoffen alle im Bonner Lager auch deshalb, damit die tolle Aktion von Hauptsponsor Telekom, jedem Zuschauer ein magentafarbenes T-Shirt zu schenken, nicht wie bei der Premiere im Vorjahr nach nur einer Partie verpufft. Unbestreitbar sorgte die „Magenta-Wand“ für eine spezielle Atmosphäre, die den Spielern zusätzliche Energie gab – zumindest in drei der vier Viertel.

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