Neuer Aufbauspieler verpflichtetBaskets holen Frazier aus Spanien

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Branden Frazier (hier rechts gegen Oldenburgs Rickey Paulding) ist der neue Aufbauspieler der Baskets.

Branden Frazier (hier rechts gegen Oldenburgs Rickey Paulding) ist der neue Aufbauspieler der Baskets.

Bonn – Damit haben die Telekom Baskets eine Schlüsselposition in ihrem neuen Team besetzt: Am Donnerstag gaben sie die Verpflichtung von Branden Frazier als neuen Spielmacher bekannt. Der 26-jährige US-Amerikaner ist 1,90 m lang und verfügt schon über einige Erfahrung in europäischen Ligen. Er unterschrieb einen Einjahresvertrag.

Zuletzt spielte er beim spanischen Erstligisten San Pablo Burgos und war dort Teamkamerad des deutschen Nationalspielers Paul Zipser. Davor wurde er mit dem BC Khimik ukrainischer Meister (2015/16) und ging zwei Jahre für Avtodor Saratov in Russland auf Korbjagd (2016 bis 2018). In der Ukraine wurde er zum wertvollsten Spieler (MVP) der Finalserie ernannt.

Auf der Wunschliste der Baskets stand er ganz oben

Für Burgos absolvierte er in der abgelaufenen Saison 34 Spiele, stand dabei 21-mal in der Startformation und erzielte in knapp 20 Minuten Einsatzzeit im Schnitt 8,1 Punkte, 2,1 Rebounds und 2,1 Assists. Der in New York geborene Frazier traf dabei fast 40 Prozent seiner Dreierversuche (47 von 120) und erwies sich als sicherer Freiwerfer (81,8 Prozent). „Er hat keine überragende Saison in Spanien gespielt, aber dadurch ist er für uns überhaupt erst erreichbar geworden“, ordnete Baskets-Sportmanager Michael Wichterich die Verpflichtung ein.

Er hatte Frazier offenbar schon länger im Blick, als es darum ging, nach der Trennung von Josh Mayo die Guard-Positionen neu zu besetzen: „Er stand auf unserer Wunschliste weit oben.“ Als Wichterich zusammen mit dem neuen Baskets-Coach Thomas Päch in der vergangenen Woche die NBA-Summerleague in Las Vegas besuchte, habe sich die Gelegenheit ergeben, sich persönlich kennenzulernen: „Unser Eindruck war sofort, dass er nicht nur spielerisch als variabler Guard in unser System passt, sondern auch menschlich sehr gut in unser neues Team.“

Bestes internationales Spiel gegen Oldenburg

Auch von der mentalen Stärke und den Führungsqualitäten des US-Amerikaners ist Wichterich überzeugt: „Mit seinem New Yorker Selbstbewusstsein soll er einer der Baskets-Leader in der kommenden Saison sein.“

Für Päch ist klar, dass Frazier zwar ein Combo-Guard ist (also auf der Position eins und zwei spielen kann), aber zusammen mit T.J. DiLeo vor allem für den Spielaufbau verantwortlich sein soll: „Er kann auf beiden Guard-Positionen eingesetzt werden, ist vom Naturell her aber ein Aufbauspieler.“ Er könne den Ball sehr gut passen, sei kreativ und verfüge über einen guten Wurf, den er jederzeit selbst kreieren könne, so Päch weiter.

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Mit Saratov sammelte Frazier auch viel Erfahrung auf internationalem Parkett, als er mit den Russen 2017/18 in der Champions League vertreten war. In den Gruppenspielen erreichte Saratov mit 7:7-Siegen Platz vier und stand danach in den Qualifikationsspielen zum Achtelfinale. Dort scheiterte Saratov zwar in zwei Spielen knapp am Bundesligisten Baskets Oldenburg (87:84 und 89:98), Frazier machte beim Hinspielsieg aber sein bislang vielleicht bestes internationales Spiel: Gegen Rickey Paulding und Co. legte er mit 18 Punkten und zehn Assists ein Double-Double auf, schnappte sich dazu vier Rebounds und zwei Steals. Unter dem Strich bedeutete dies für ihn den herausragenden Effektivitätswert von 23.

Mit Frazier und Bojan Subotic sind jetzt zwei Ausländerplätze besetzt. Dazu kommen mit DiLeo, Yorman Polas Bartolo, Martin Breunig, Benjamin Lischka und Joshiko Saibou fünf Akteure mit deutschem Pass. Sportmanager Wichterich hatte gegenüber der Rundschau ja erläutert, dass die Baskets jetzt noch einen Flügelspieler (Position 2/3), einen korbgefährlichen Forward für die Position drei/vier sowie einen Center suchen.

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