Playoff-Aktion der Bonner BasketsAuf die Fans warten 6000 T-Shirts – Team unter Druck

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Yorman Polas Bartolo (l.) nahm Rickey Paulding (r.) viel von seiner Wirkung.

Yorman Polas Bartolo (l.) nahm Rickey Paulding (r.) viel von seiner Wirkung.

Bonn – Man muss gar nicht groß drum herum reden: Die Telekom Baskets stehen am Dienstagabend (20.30 Uhr Telekom Dome) unter enormem Erfolgsdruck, wollen sie im Play-off-Viertelfinale gegen Oldenburg eine Chance aufs Weiterkommen wahren.

Nach der 94:105-Niederlage in Spiel eins am Sonntag ist ein Heimsieg fast schon Pflicht, um zum 1:1 auszugleichen. Denn bei einer Niederlage und einem 0:2-Rückstand in der Serie über maximal fünf Spiele müssten sie alle drei verbleibenden Partien – und damit zweimal in Oldenburg – gewinnen, um ins Halbfinale einzuziehen.

O’Shea muss defensives Konzept überdenken

Da die Niedersachsen aber extrem heimstark sind und in der gesamten Saison erst einmal zu Hause verloren haben (gegen Berlin), würde dies einer „Mission impossible“ gleichkommen. Ungleich größer ist da die Gefahr, bei einem 0:2-Rückstand schon am Samstag in Spiel drei mit einem glatten 0:3-„Sweep“ auszuscheiden.

So ist klar, dass die Bonner nichts unversucht lassen: Wie vor einem Jahr wird es mit Unterstützung von Hauptsponsor Telekom eine besondere Aktion geben: Auf die Fans warten auf den Sitzen des Telekom Domes 6000 magentafarbene T-Shirts mit dem Aufdruck „Festung Heartberg“, um die Zuschauer emotional hinter der Mannschaft zu versammeln und die Gästespieler zu beeindrucken.

2018 im Viertelfinale gegen Bamberg schwärmten alle Beobachter von diesem Anblick einer in allen Blöcken gleichfarbigen Halle – auch wenn die Bamberger am Ende einen Auswärtssieg landeten und das T-Shirt nur in dem einen Spiel zum Einsatz kam.

Oldenburger „Dreigestirn“ muss gestoppt werden

Sportlich wird es für Trainer Chris O’Shea erneut vor allem darauf ankommen, wie seine Truppe das Oldenburger „Dreigestirn“ mit Will Cummings, Rasid Mahalbasic und Rickey Paulding in seiner Offensivwirkung begrenzt. Während Mahalbasic trotz seiner 14 Punkte, zehn Rebounds und drei Assists von Bonns Charles Jackson (21 Punkte, 8 Rebounds) auf einem verkraftbaren Niveau gehalten werden konnte, muss sich O’Shea gegen Cummings (34 P., 5 R., 5 Assists) und Paulding (20 P., 5 R.) ein neues defensives Konzept ausdenken.

So nachvollziehbar es war, dass er die ursprüngliche Zuordnung (Yorman Polas Bartolo gegen Cummings und Nate Linhart gegen Paulding) aufgab, als Paulding in den ersten sieben Minuten elf Punkte erzielte, so kam er letztlich doch vom Regen in die Traufe. Denn Josh Mayo konnte Cummings, der 24 Punkte in der zweiten Halbzeit machte, nie bremsen. Bartolo dagegen nahm erst Cummings (10 P. in der ersten Halbzeit) und dann Paulding (6 P. in der zweiten Halbzeit) viel von deren Wirkung. O’Shea warnt indes davor, sich nur auf die drei Oldenburger Topscorer zu konzentrieren: „Frantz Massenat und Nathan Boothe, die von der Bank kommen, können auch 20 Punkte machen. Es ist für uns als Team einfach eine große Aufgabe.“

Baskets brauchen einen Mayo in Normalform

Was Mut macht: Die Bonner steckten mental mehrere zweistellige Rückstände weg und schienen bei einer eigenen 80:70-Führung nach 29 Minuten auf dem Weg zu einer Überraschung. Dass sie sich dann eine sechsminütige Schwächephase leisteten, in der Oldenburg die Partie mit einem 19:2-Lauf zum 82:89 drehte, darf ihnen in eigener Halle halt nicht wieder passieren.

Und Josh Mayo, der auch offensiv mit zehn Punkten und schwacher Dreierquote (2 von 7) unter seinen Möglichkeiten blieb, ist ja jederzeit in der Lage, hochprozentig zu treffen. Defensiv die Ausbeute des „Dreigestirns“ nach unten zu drücken und ein Mayo in Normalform – das könnte schon zum 1:1-Ausgleich reichen.

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