Telekom BasketsBonner benötigen in Vechta erneut viel mentale Kraft

Lesezeit 3 Minuten
Zum Bruderduell kommt es zwischen Bonns T.J. DiLeo (r.) und Vechtas Max DiLeo.

Zum Bruderduell kommt es zwischen Bonns T.J. DiLeo (r.) und Vechtas Max DiLeo.

Bonn – Es war ein Sieg der Willenskraft und der Energie, die nötig waren, um den nie erlahmenden Widerstand des Gegners am Ende doch zu brechen. Die Telekom Baskets zeigten am Dienstag enorme mentale Stabilität, als sie Besiktas Istanbul in der Champions League mit 86:82 niederrangen, obwohl der türkische Traditionsclub sich nach Rückständen immer wieder herankämpfte: „Wir sind in schwierigen Momenten stark geblieben. Das war ein großer Sieg“, erklärte Bonns Headcoach Thomas Päch anschließend.

In Ungarn Wiedersehen mit Ron Curry

Sein Gegenüber Dusko Ivanovic sah es ähnlich: „Bonn hat sehr aggressiv gespielt, jeder hat zum Erfolg beigetragen.“ Das eigene Team beurteilte der 62-jährige Montenegriner differenziert: „Wir haben gut gekämpft, aber nicht gut gespielt.“

Päch ärgerte sich vor allem über die vielen Ballverluste in der zweiten Halbzeit: „Wir hätten einen besseren Job gegen den Druck von Besiktas machen müssen“ – 16 der 22 Ballverluste unterliefen seinem Team nach dem Seitenwechsel.

Alles zum Thema FC Bayern München

Das könnte Sie auch interessieren:

Aber Besiktas gab sogar noch öfter den Ball aus der Hand: „Mit 23 Ballverlusten ist es schwierig, auswärts zu gewinnen“, stellte Ivanovic fest. Trotz dieser beidseits hohen Fehlerquote steigerte sich die Intensität der Partie mit zunehmender Dauer, so dass sich ein mitreißendes Kampfspiel entwickelte.

Es ging körperlich robust zur Sache, dem deutschen Nationalspieler Ismet Akpinar wurde im Kampf um den Ball trotz Mundschutzes ein Stück eines Schneidezahns herausgeschlagen – er spielte ohne Pause weiter und war mit 18 Punkten zweitbester Werfer von Istanbul hinter Shaquielle McKissic (20).

Bei den Baskets punkteten mit Branden Frazier, der acht seiner 14 Punkte im Schlussviertel erzielte, Bojan Subotic (12), T.J. DiLeo (11) und Stephen Zimmerman (10) vier Spieler zweistellig.

Nach drei der 14 Spieltage liegen die Bonner mit 2:1-Siegen gut im Rennen um einen der vier Play-off-Plätze. Am Dienstag folgt die Auswärtspartie bei den Ungarn aus Szombathely, die einen Sieg (gegen Saloniki) auf dem Konto haben. Frisch in ihren Reihen: der nachverpflichtete US-Guard Ron Curry, der 2017/18 eine durchwachsene Saison in Bonn erlebte.

Vechta hat seine drei besten Spieler verloren

Zuvor kehren die Baskets am Samstag nach dreiwöchiger Pause ins Bundesligageschehen zurück. Es gehört kein Mut zu der Prognose, dass die Aufgabe bei Rasta Vechta (20.30 Uhr, Livestream bei Magenta TV) von ähnlichem Kaliber ist wie die gegen Istanbul.

Der Vorjahresaufsteiger war das Überraschungsteam der vergangenen Spielzeit, als er Vierter der Hauptrunde wurde und erst im Halbfinale am späteren Meister Bayern München scheiterte. Coach Pedro Calles wurde „Trainer des Jahres“ in der BBL.

Zur neuen Saison musste Vechta aber einen erheblichen Aderlass verkraften: Mit TJ Bray (zu Bayern München), Austin Hollins (Sankt Petersburg) und Seth Hinrichs (Ulm) verließen die drei Topscorer den Verein, die im Schnitt für 45 Punkte pro Spiel verantwortlich waren. Zwar gelang es nicht, diese Lücken gleichwertig zu schließen, die Neuzugänge Trevis Simpson, Steve Vasturia und Ishmail Wainright punkten aber ebenfalls regelmäßig zweistellig.

Für zwei Akteure wird es wieder eine besondere Partie: Die Brüder T.J. DiLeo (Bonn) und Max DiLeo (Vechta) treffen aufeinander. Vechta hat bislang zwei von fünf Spielen gewonnen (in Göttingen und gegen Bayreuth).

In der Champions League hat die Truppe in Gruppe B nach Siegen gegen Wloclawek/Polen und Pau-Orthez/Frankreich wie die Baskets eine 2:1-Bilanz.

Rundschau abonnieren