Vor dem Duell gegen BayernThomas Päch mit lautstarker Kritik an Baskets-Spielern

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Trainer Thomas Päch fordert von der Baskets-Mannschaft eine andere Einstellung.

Trainer Thomas Päch fordert von der Baskets-Mannschaft eine andere Einstellung.

Bonn – Baskets-Coach Thomas Päch ändert seinen Ton gegenüber der Mannschaft. Stellte er sich bislang oft trotz durchwachsener Leistungen vor die Spieler, fand er am Mittwoch unter dem Eindruck des blamablen Auftritts bei der 68:93-Schlappe in der Champions League in Klaipeda/Litauen deutliche Worte: „Es ist nicht akzeptabel, was wir heute gezeigt haben, das war sehr frustrierend nach zwei guten Spielen. Die Spieler müssen verstehen, dass wir mit einer anderen Einstellung in jedes Spiel starten müssen“, sagte er in der Pressekonferenz.

Kaum ein Bonner zeigte Normalform, es fehlte an Intensität und Einsatzwillen. Leistungsträger wie die nachverpflichteten Geno Lawrence und Alec Brown waren nahezu Totalausfälle, andere wie Branden Frazier und Ben Simons erkennbare Unsicherheitsfaktoren im löchrigen Defensivverbund.

Die Baskets haben vier Verfolger im Nacken

Da wirkte sich negativ aus, dass mit Martin Breunig (Gehirnerschütterung), Anthony DiLeo (doppelter Bänderriss) und Yorman Polas Bartolo (pausierte wegen der Ausländerbeschränkung) ausgerechnet drei Kräfte aus der Kämpfer-Fraktion fehlten. So gab es auch kein sichtbares Aufbäumen, weder gegen die Niederlage an sich, noch dagegen, dass die Bonner nach dem 97:85-Hinspielsieg auch noch den direkten Vergleich aus der Hand gaben.

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Das könnte folgenschwer sein: Denn die Baskets haben als Tabellendritter (7:5-Siege) mit Besiktas Istanbul (6:6) sowie Brindisi, Klaipeda und Szombathely (alle 5:7) vier Teams im Nacken, die um einen der vier Achtelfinalplätze rangeln. Nur zwei dieser fünf Mannschaften kommen weiter. Die Bonner benötigen noch einen Sieg und haben dazu zwei Chancen: am Dienstag gegen den Tabellenzweiten Dijon und eine Woche später bei Schlusslicht Saloniki.

BBL: Die Lage in der Liga ist prekär

Der Rückschlag in Litauen zeigt auch, dass die Baskets trotz des vermeintlichen Aufschwungs durch die Siege gegen Szombathely und in Gießen die Krise noch lange nicht überwunden haben. So ist die Lage in der Bundesliga mit Platz 16 und nur zwei Punkten Vorsprung auf den Mitteldeutschen BC, der aktuell den einzigen Abstiegsplatz einnimmt, weiter höchst prekär.

Denn der MBC hat nach Center Joey Dorsey mit Shooting Guard Tremmell Darden einen zweiten Spieler nachverpflichtet, der bei seinem ersten Einsatz beim 84:90 gegen Göttingen mit 19 Punkten und zehn Rebounds gleich voll einschlug. Die Baskets tun gut daran, bis zum direkten Duell am 21. März in Weißenfels den Abstand zum MBC zu vergrößern.

Auch Bayern München machte zuletzt eine Krise durch

Dazu werden aber Punktgewinne auch gegen Teams außerhalb der Abstiegszone nötig sein. Das wird in den nächsten Partien ein ambitioniertes Ziel: Am Sonntag geht es zum Abschluss der Hinrunde zu Meister Bayern München (18 Uhr, Livestream auf Magenta TV), dann nach Crailsheim (Samstag, 1. Februar), das die Baskets im Hinspiel mit 114:82 regelrecht vermöbelt hatte, und schließlich zu Hause gegen Ulm – was sicher auch kein Zuckerschlecken wird.

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In München konnten die Baskets ja zu Saisonbeginn im Pokal eine 85:84-Sensation feiern, aber genau dies dürfte den Ehrgeiz der bajuwarischen Star-Truppe beflügeln. So sind die Gäste klarer Außenseiter, obwohl auch die Bayern gerade eine Krise durchlebten: Vor zweieinhalb Wochen wurde Trainer Dejan Radonjic gefeuert und durch Co-Trainer Oliver Kostic ersetzt. Danach setzte es vier Niederlagen in Serie, drei in der Euroleague und vor einer Woche in Ludwigsburg, wo es die erste Niederlage in der Bundesliga gab. Aber am Donnerstag fanden die Bayern zurück in die Spur, als sie in der Euroleague den Tabellendritten Maccabi Tel Aviv mit 80:68 in die Knie zwangen.

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