Widerstand am Ende gebrochenBaskets verlieren erstes Play-off-Viertelfinale 94:105

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Die Topscorer im Duell: Will Cummings (l.) gegen Bonns Charles Jackson.

Die Topscorer im Duell: Will Cummings (l.) gegen Bonns Charles Jackson.

Bonn – Sie haben zähen Widerstand geleistet, lagen am Ende des dritten Viertels sogar mit zehn Punkten vorne, zum Favoritensturz hat es aber nicht gereicht: Zum Auftakt des Play-off-Viertelfinales verpassten die Telekom Baskets am Sonntag eine Überraschung, als sie sich bei den Baskets Oldenburg 94:105 (24:31, 32:22, 24:24, 14:28) geschlagen geben mussten.

Entscheidend war, dass Oldenburg zu viele offensive Waffen hatte, die die Bonner mit ihrer Defensive nicht entschärfen konnten. Nicht zu stoppen war vor allem BBL-Topscorer Will Cummings, der mit 34 Punkten seinen persönlichen Ligarekord egalisierte. Zusammen mit Oldie Rickey Paulding (20 P.) und Center Rasid Mahalbasic (14 P.) bildete er wieder einmal ein brandgefährliches Trio, das 68 Punkte sammelte. Bei den Bonnern ragte Charles Jackson (21 Punkte, 8 Rebounds) heraus.

Bonner blieben ruhig

Nicht ganz unerwartet, hatte Bonns Chefcoach Chris O’Shea defensiv zunächst Yorman Polas Bartolo als besten Verteidiger der BBL gegen Cummings und Nate Linhart gegen Oldie Rickey Paulding gestellt. Ein Versuch, den er später abbrach – weil Paulding zu Beginn wie entfesselt auftrumpfte: Elf Punkte, darunter drei Dreier, traf der 36-Jährige in acht Minuten zur 24:16-Führung (8.). Im weiteren Verlauf übernahm Bartolo die Bewachung von Paulding – fehlte damit aber als Gegenspieler von Cummings.

Bis auf zehn Punkte konnten die Hausherren zweimal wegziehen (31:21/10. und 40:30, 13.), aber die Bonner verfielen nicht in Hektik: „Wir sind ruhig geblieben, haben unsere Strukturen beibehalten und uns zurück ins Spiel gekämpft“, stellte Sportmanager Michael Wichterich im Pauseninterview heraus.

Das passierte zunächst in unspektakulären Schritten, ehe Bonns Kapitän Josh Mayo nach 16 Minuten per Dreier mit seinen ersten Punkten zum 41:41 ausglich. Danach lösten sich die Baskets sogar auf 50:45 (18.).

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O’Shea hatte aber nur einen Bartolo. Als er ihn als Bewacher von Cummings abzog und ihn gegen Paulding stellte, hatte er das Problem nur verlagert: Jetzt lief Cummings gegen Mayo heiß, erzielte zum Start des dritten Viertels zwölf Punkte ins sechs Minuten, mit denen er die Oldenburger Führung zum 70:68 erzwang.

19:2-Lauf von Oldenburg bringt die Entscheidung

Wieder zeigten die Baskets angesichts des Rückschlags mentale Stärke und konterten eindrucksvoll: Mit einem 12:0-Run, den Stefan Bircevic mit einem Dreier-Doppelschlag eröffnete, drehten sie die Begegnung zum 80:70 – und lagen nach 29 Minuten mit zehn Punkten vorne.

Der Konter des Favoriten geriet aber zu einer Demonstration der Stärke – und entschied die Partie: Immer wieder von Cummings angeführt, legten die Hausherren einen 19:2-Lauf zum 89:82 (35.) hin. Davon erholte sich die Bonner Truppe nicht mehr. Nach 38 Minuten war der Rückstand zweistellig (89:99), der überragende Cummings krönte seine Leistung mit einem Neun-Meter-Dreier.

17. Sieg im 18. Spiel

O’Shea war unter dem Strich nicht unzufrieden: „Im dritten Viertel hatten wir die Kontrolle in der Offensive und Defensive übernommen und sind sogar mit zehn Punkten in Führung gegangen. Aber in der entscheidenden Phase hat Oldenburg seine Aufgaben erledigt. Und das müssen wir am Dienstag auch tun.“

Im Duell des Hauptrundenzweiten gegen den -siebten landeten die heimstarken Gastgeber damit im 18. Heimspiel der Saison den 17. Sieg und gehen in der Serie über maximal fünf Spiele mit 1:0 in Front. Den Bonnern bleibt nicht viel Zeit, die Wunden zu lecken, schon Dienstagabend folgt Spiel zwei im Telekom Dome (20.30 Uhr).

Baskets (Pkte/3er): Linhart (8/1), Reischel, Hanlan (8/2), Subotic (13/1), Bircevic (12/3), Jackson (21), DiLeo (4), Breunig (6), Bartolo (12), Mayo (10/2); Rebounds: 31 (Jackson 8, Bartolo 8); Assists: 15 (Bartolo 4); Trefferquote Feld: 50 % (29/58); Dreierquote: 39 % (9/23); Freiwurfquote: 77 % (27/35).Oldenburg (Pkte/3er): Cummings (34/4), Tadda, Massenat (7/1), Keßen, Stojanovski (11/1), Paulding (20/4), Mahalbasic (14), Schwethelm (7/1), Boothe (12); Rebounds: 35 (Mahalbasic 10); Assists: 13 (Mahalbasic 3); Trefferquote Feld: 52 % (3/64); Dreierquote: 38 % (11/29); Freiwurfquote: 76 % (28/37).

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