Glücksbringer aus KoreaVfL-Legende „Nick“ Yoon besucht seine zweite Heimat

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Zu Gast in der zweiten Heimat: Kyung-Shin Yoon (r.) besuchte „seinen“ VfL und Sportdirektor Christoph Schindler. Am Sonntag will er beim Spiel gegen Hüttenberg als Zuschauer dabei sein.

Zu Gast in der zweiten Heimat: Kyung-Shin Yoon (r.) besuchte „seinen“ VfL und Sportdirektor Christoph Schindler. Am Sonntag will er beim Spiel gegen Hüttenberg als Zuschauer dabei sein.

Gummersbach – Mit großen Augen steht Kyung-Shin Yoon in der VIP-Loge der Schwalbe-Arena. Zwar war die VfL-Legende bereits vor drei Jahren einmal in der Arena, damals aber noch nicht im Logenbereich. „Mario hatte da keinen Schlüssel für“, flachst der Südkoreaner. VfL-Betreuer Mario Falkenberg, der sich wie in alten Zeiten rührend um seinen Schützling und Freund kümmert, muss schmunzeln.

Dieses Mal ist die VfL-Loge geöffnet und endlich kann „Nick“, wie ihn auch heute noch alle ganz selbstverständlich nennen, das Trikot mit der Nummer sieben unterschreiben.

Er verfolge den VfL immer noch sehr intensiv, erklärt Yoon. „Ich bin auch hier, um den VfL zu unterstützen und hoffe, dass sie in der ersten Liga bleiben.“ Ein Blitz-Comeback beim Schicksalsspiel gegen Hüttenberg wird es aber nicht geben. Mit Jung Choi, dem Direktor des südkoreanischen Handballverbandes, ist Yoon auf Fortbildungsreise in Europa. „Wir suchen als Verband den zweiten Yoon und wollen unsere Talente in Europa unterbringen“, erklärt Choi den Zweck der Reise, auf der er sich die Akademien in Gummersbach und Flensburg anschauen will.

Am Wochenende besuchen beide das Champions- League-Final-Four in Köln, der Besuch des Spiels beim TV Hüttenberg in Gießen am Sonntagmittag ist aber auch eingeplant. „Vielleicht ist er ja ein Glücksbringer für das Spiel, gerade wenn er in der Halle ist“, meint VfL-Sportdirektor Christoph Schindler. „Es ist einfach schön, dass ein Spieler dem Verein nach so langer Zeit noch so verbunden ist.“

Nick habe sich auf jeden Fall kein schlechtes Spiel zum zuschauen ausgesucht, so Schindler. Mit 150 Gummersbacher Fans rechnet der Sportdirektor am Sonntag in der Sporthalle Gießen-Ost, nachdem der Verein sein Ticketkontingent noch vergrößern konnte.

Kyung-Shin Yoon erzählt, nachdem das Trikot signiert ist, von seinem Leben in Südkorea. Als Trainer und Dozent an der Universität ist der Welthandballer von 2001 immer noch dem Handball verbunden. Beim Erstligisten Doosan feiert er als Cheftrainer Meisterschaften am laufenden Band, zuletzt vier in Folge.

„Ich habe viel zu tun“, meint er mit Blick auf die Jobs im Verein und als Sportdozent an der Universität. „Und ich helfe auch dem Verband viel. Wir wollen das Niveau des Handballs in Südkorea erhöhen.“

„Ich habe zehn Jahre hier gespielt. Es ist für mich wie in die zweite Heimat zu kommen“, sagt „Nick“ mit einem Lächeln. „Ich werde vielen Freunden Hallo sagen“, berichtet er von seinen Plänen für den Aufenthalt in Gummersbach.

Und am Sonntag steht der Besuch beim Bundesligaspiel seines VfL an. Hoffentlich dann als erfolgreicher Glücksbringer.

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