Derzeit machen die Schreinerarbeiten auf der Südempore große Fortschritte. Allein die Intonation der mehr als 2300 Pfeifen wird allerdings auf anderthalb bis zwei Monate veranschlagt.

Die Vorgeschichte hatte in der Öffentlichkeit heftige Wellen geschlagen. Nach Ende der Kirchenrenovierung 2004 war für 230 000 Euro eine gebrauchte Orgel angeschafft worden, die zuvor in der Leipziger Nikolaikirche gestanden hatte. Der Kirchenvorstand berief sich auf eine mündliche Zustimmung aus dem Generalvikariat, was die kirchliche Behörde aber dementierte. Sie bestand auf der Demontage, was die Gemeinde mit Auf- und Abbau und nachträglicher Miete 30 000 Euro kostete.

Die Gläubigen bestärkten den Kirchenvorstand aber darin, aus Spendenmitteln den Bau einer neuen, größeren Orgel anzustreben. Als eine anonyme Spenderin namens Ursula (die Identität kennt nur Pfarrer Frank Müller) 150 000 Euro in Aussicht stellte, wurde der Plan in Angriff genommen und der Verein „Freunde und Förderer der Basilika St. Ursula“ gegründet (Vorsitz: Martin Börschel). Der Rektor der Musikhochschule, Professor Reiner Schuhenn, benannte als Sachverständiger eine Hand voll von Orgelbaufirmen, der Kirchenvorstand bereiste Vergleichsinstrumente von Stuttgart bis Krefeld und entschied sich schließlich für Andreas J. Schiegnitz aus Grünstadt in der Pfalz. An den Kosten von 570 000 Euro fehlen noch 50 000, wie Schatzmeister Dr. Axel Hänel berichtet. Spender sind also willkommen.

Die mechanische Orgel hat zwei Spieltische, die parallel bespielbar sind. Einer erlaubt Sichtkontakt zum Seitenschiff für die Werktagsgottesdienste, der andere liegt am Rand zum Hauptschiff für Sonn- und Feiertage, wie Kirchenvorstand Paul Radermacher erläuterte. Tests haben ergeben, welch exzellente Akustik St. Ursula aufweist. Gemeinde wie Musikfreunde können sich also auf die vielen geplanten Orgelkonzerte freuen.