UNTER NATURSCHUTZ

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In den feuchten Gegenden Mitteleuropas, also auch in der Eifel, fühlt sich die Stechpalme an schattigen und halbschattigen Standorten wohl und breitet sich im Wald weit aus. Ein Paradebeispiel findet man im Weyerer Wald in der Nähe des keltischen Gräberfeldes . Dort wachsen noch heute die drei bis sechs Meter hohen und bis zu zehn Meter breiten Sträucher zu undurchdringlichen Dickichten zusammen. Deshalb sah man in früheren Zeiten den Strauch lange als Symbol des sicheren Schutzes vor dem Bösen an.

Einzeln stehende Gehölze (in Gärten oder Parks) entwickeln sich zu pyramidenartigen Großsträuchern oder bis zu zehn Meter hohen Bäumen . Bei alten Exemplaren sind die Laubblätter im unteren Kronenbereich dornig gezahnt. Im oberen Bereich besitzen sie nur wenige Dornen oder sind glattrandig. Naturverbundene Menschen erklärten mit dieser Eigenart der unterschiedlich geformten Blätter Ilex zum „Symbol der weisen Voraussicht“ . Denn der Schutz vor Blattfraß durch das Weidevieh war in den Höhen des Baumes nicht mehr erforderlich.

Das harte, feinfaserige und gleichmäßige Holz der Stechpalme war bei Tischlern und Drechseln beliebt. Man nutzte es für die Dachsparren beim Hausbau , aber auch für wertvolle Intarsienarbeiten, für Peitschenstiele und für Spazierstöcke .

Da über Jahrhunderte hinweg die ehemals an Ilex reichen Waldgebiete auch zur Weihnachtszeit geplündert wurden, war der Bestand der Ilex zu Beginn des 20. Jahrhunderts so stark gefährdet, dass 1935 per Gesetz jegliche gewerbliche Nutzung untersagt wurde. Noch heute steht der Ilex in der freien Natur, gleich für welche Verwendung, unter Naturschutz. Den wilden Ilex als weihnachtlichen Schmuck des Wohnzimmers zu verwenden, ist nicht erlaubt. (hjm)

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