WirtschaftskraftDas Rheinland boomt – Köln, Bonn und Düsseldorf vorneweg

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Bahnhof Deutz

Wirtschaftsknotenpunkt Köln: Am Bahnhof Deutz laufen die Verbindungen des Güterverkehrs zusammen.

Köln/Düsseldorf – Praktisch das ganze Rheinland hat sich in den vergangenen drei Jahren im Bundesvergleich sehr positiv entwickelt. Die Großstädte Düsseldorf, Köln und Bonn führen den Trend an, das Umland folgt. Das ist Ergebnis des neuen „Zukunftsatlas Deutschland“, den das Forschungsunternehmen Prognos am Freitag vorstellt. Unserer Redaktion lagen die Ergebnisse für Nordrhein-Westfalen exklusiv vorab vor. Überregionaler Partner von Prognos ist das „Handelsblatt“.

Laut der Untersuchung hat Düsseldorf es geschafft, sich von Rang 21 auf Platz zwölf des Rankings zu verbessern. Köln sprang um zwölf Plätze auf Platz 26 hoch. Bonn liegt auf Platz 28, neun Plätze besser als noch vor drei Jahren. „Die Rheinschiene ist die entscheidende Wachstumsregion von NRW geworden“, sagte Prognos-Studienleiter Tobias Koch. „Die Zahl der Jobs legt zu, es gibt sowohl starke Konzerne wie auch zunehmend Start-ups in Köln, Düsseldorf und Bonn sowie Aachen. Und weil die Region eng vernetzt ist, profitiert das Umland vom Aufwärtstrend.“

Sogar Duisburg holt auf

So verbesserte sich der Rhein-Kreis-Neuss unter den 401 bewerteten Städten und Landkreisen von Platz 97 auf Platz 70. Gerade viele wachsende Unternehmen trugen hier zu der besseren Benotung bei. Der Landkreis Mettmann kletterte um 32 Positionen auf Platz 111. Sogar das traditionell schwache Duisburg holte um 46 Plätze auf Platz 317 auf und schlug sich damit deutlich besser als so mancher Landkreis im Osten Deutschlands. „Gerade am Arbeitsmarkt sehen wir gewisse Aufwärtsentwicklungen auch in Teilen des Ruhrgebietes“, sagte Forscher Koch. In der Region konnten fast alle Städte und Kreise Plätze gut machen. Verbesserungen auf dem Feld Arbeitsmarkt vor allem ließen den Rheinisch-Bergischen Kreis auf Platz 87 klettern nach Rang 99 bei der Vorumfrage. Auf dem Feld verbesserte sich auch der Rhein-Erft-Kreis deutlich, der im Gesamtrang 62 Plätze vorrückte auf Rang 131. Leicht verbessern konnten sich auch der Oberbergische Kreis und der Kreis Euskirchen auf die Plätze 151 und 264.

Um 30 Plätze nach unten ging es dagegen für den Rhein-Sieg-Kreis. Verantwortlich dafür ist vor allem ein schlechteres Abschneiden im Teilrang Innovation und Wettbewerb. Der Kreis belegt jetzt Platz 161.

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Mit Blick auf das gesamte Land Nordrhein-Westfalen betonte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP): „Die vielen Hochschulen und exzellenten Fachkräfte helfen, den Standort NRW attraktiv zu machen.“ Alleine im Jahr 2018 seien rund 100 000 neue Jobs in NRW entstanden. Studien-Leiter Koch nannte aber auch die Herausforderungen: Es sei wichtig, mehr Bauland anzubieten sowie die Verkehrsinfrastruktur zu stärken, damit die Menschen ihre Arbeitsplätze leichter erreichen könnten. Und der Ausstieg aus der Braunkohle sei zu bewältigen. Der Zukunftsatlas bewertet die Zukunftschancen und -risiken aller 401 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands. Er erscheint alle drei Jahre. Bewertet werden Demografie, Wohlstand, Arbeitsmarkt, soziale Lage, Wettbewerb und Innovation.

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