Gesamtschule OberpleisNeue Hoffnung für immerhin vier Kinder

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Schreibende Schüler

Symbolbild

Königswinter-Oberpleis – Nicht alle 19 von der Gesamtschule Oberpleis mangels Plätzen abgewiesenen Kinder, aber immerhin die vier von ihnen, die aus Königswinter stammen, können sich möglicherweise doch noch Hoffnungen auf einen Platz zum nächsten Schuljahr machen. Der Königswinterer Stadtrat beschloss Montagabend nach fast zweistündiger Debatte man erwarte von Schulleiter Godehard Mai, dass er diese vier Königswinterer Kinder doch noch berücksichtige und dafür die Klassenstärke von 27 auf 28 erhöhe.

Gleichzeitig lehnte die Koalition mit ihrer Mehrheit einen Antrag von SPD und Königswinterer Wählerinitiative (Köwi) ab, zum nächsten Schuljahr ausnahmsweise sechs statt fünf Züge einzurichten, um allen 154 angemeldeten Kindern eine Zusage geben zu können.

Schulleiter stand in scharfer Kritik

Nach der politisch extrem schwierigen Errichtungs- und Gründungsphase 2012 und 2013 ist die Gesamtschule Oberpleis in diesen Tagen wieder für Schlagzeilen gut. Und für den Wahlkampf, denn von der bevorstehenden Landtagswahl war die Debatte im Stadtrat am Montagabend in Teilen geprägt.

Auslöser war, wie mehrfach berichtet, dass sich zum Schuljahr 2017/2018 154 Kinder angemeldet hatten, die integrative Schule bei fünf Eingangsklassen aber nur Platz für 135 Kinder hat. Nachdem der Schulausschuss eine Erhöhung auf sechs Züge abgelehnt hatte, hatte Godehard Mai 19 Kindern, davon vier aus Königswinter, eine Absage geschickt - und sich für seine Begründung scharfe Kritik der Stadtverwaltung eingehandelt.

„Königswinter first“ ist das Motto

Die Koalition blieb am Montag bei ihrer Haltung, dass Königswinter nicht auch allen Kindern aus Nachbarstädten einen Platz an einer Schule in der Drachenfelsstadt bieten könne und müsse. Sie beschloss mit ihrer Mehrheit sogar, dass künftig (also ab 2018/2019) Königswinterer Kinder vorrangig bei der Vergabe von Plätzen an der Gesamtschule berücksichtigt werden sollen. Am Montagabend firmierte das mehrfach unter dem Schlagwort „Königswinter first“.

Die Opposition blieb ebenfalls dabei, dass nur bei einer Sechszügigkeit auch ein Puffer für Abgänger vom Gymnasium und für Flüchtlingskinder geschaffen werden könne. Nur mit dieser Lösung sei auch ein Platz für alle Königswinterer Kinder „absolut sicher“, sagte Jürgen Kusserow. Sprecher von SPD und Köwi bezweifelten überdies, dass es für die Forderung, Schulleiter Mai solle die vier Kinder zunächst abgelehnten doch noch aufnehmen, eine Rechtsgrundlage gebe – und empfahlen Eltern eine Klage. Bürgermeister Peter Wirtz sagte dagegen, die „Erwartung“ an den Schulleiter sei zulässig und greife nicht in dessen Entscheidungsfreiheit ein.

Der Beschluss gegen die Sechszügigkeit zum nächsten Schuljahr fiel übrigens denkbar knapp aus. 25 Ratsmitglieder votierten dafür, 26 dagegen. Damit schlug sich ein Mitglied der Jamaika-Koalition auf die Seite der Opposition.

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