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IG-Metall-Empfang zum 1. MaiEs geht um soziale Gerechtigkeit

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Applaus bekam Gewerkschaftssekretär Haydar Tokmak für seine erste Maiansprache, die ein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit und gegen Fremdenfeindlichkeit war.

Applaus bekam Gewerkschaftssekretär Haydar Tokmak für seine erste Maiansprache, die ein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit und gegen Fremdenfeindlichkeit war.

Gummersbach – Ihren Arbeitnehmerempfang zum 1. Mai hat die oberbergische IG Metall zu einem Plädoyer für soziale Gerechtigkeit und gegen Ausgrenzung und Ungerechtigkeit genutzt. Wie berichtet, hatte man auf den in früheren Jahren vom Deutschen Gewerkschaftsbund DGB organisierten Aufmarsch samt Kundgebung verzichtet und auf den Platz hinterm Gewerkschaftshaus eingeladen. Dass Überraschungsgast Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) kurzfristig abgesagt hatte, tat der Stimmung keinen Abbruch, es ging ohnehin um andere Themen.

IG-Metall-Bevollmächtigter Werner Kusel erteilte in Zeiten des Wandels jeder Form von Neoliberalismus und rechtem Gedankengut eine klare Absage. Die aktuelle Beschäftigtenumfrage der IG Metall, an der bundesweit 680 000 und in Oberberg knapp 2000 Mitarbeiter teilgenommen hätten, habe klar ergeben, was die Arbeitnehmer wollten: sich auf soziale Gerechtigkeit verlassen können, und mehr Solidarität, denn: „Wenn jeder an sich denkt, ist nicht an alle gedacht!“ So müssten die Arbeitgeber sich wieder paritätisch an den Kosten der Krankenversicherung beteiligen – „ein wichtiges Thema für die neue Legislaturperiode“, meinte Kusel mit Blick auf die SPD-Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier.

Mit Blick auf die zeitgleich stattfindende Demonstration und die Kundgebung des im „Bündnis 1. Mai“ zusammengeschlossenen Linken Forums und zweier Migrantenvereine meinte Kusel, der 1. Mai sei ein Tag der Gewerkschaften und nicht politischer Parteien.

Gewerkschaftssekretär Haydar Tokmak hielt erstmals die Maiansprache. Auch er stellte vor allem auf soziale Gerechtigkeit ab. „Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen Reich und Arm, zwischen Unten und Oben.“

Zeitgleich zur Veranstaltung der IG Metall passierte wenige Meter entfernt der Umzug des „Bündnis 1. Mai“ das DGB-Haus unter dem Motto „Der 1. Mai bleibt auf der Straße“. Schwerpunkt der anschließenden Kundgebung auf dem Lindenplatz waren der Kampf gegen Ausbeutung und Fremdenfeindlichkeit sowie angesichts der zahlreichen kurdischen Teilnehmer auch auch die Lage in der Türkei.

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