Gastronom soll wegen Trockeneis-Ladung erstickt sein

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Wiesbaden – Eine Ladung Trockeneis soll dem Wiesbadener Käfer's-Gastronom Gebhard Bucher in seinem Auto zum Verhängnis geworden sein. Der Mann, dessen Leiche am Samstagabend auf einem Parkplatz in Wiesbaden entdeckt worden war, sei «mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit» durch das ausströmende CO2-Gas aus den Kisten mit dem Trockeneis ums Leben gekommen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Messungen hatten eine erhöhte Kohlendioxid-Konzentration im Auto und um den Kombiwagen ergeben.

Käfer's Gastronomie im Kurhaus Wiesbaden zeigte sich am Montag erschüttert vom Tod des Gastronomen. «Wir sind zutiefst geschockt und betroffen vom tragischen Unfall unseres Geschäftsführers und Mitgesellschafters Gebhard Bucher», teilten die Gesellschafter Gerd Käfer und Roland Kuffler in einer kurzen Mitteilung mit.

«Beim derzeitigen Stand der Ermittlungen gehen Staatsanwaltschaft und Polizei von einem tragischen Unglücksfall beim unsachgemäßen Umgang mit Trockeneis aus», teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Nachmittag mit. Das Eis, das als Kühlmittel verwendet wird, wurde im Auto des Toten gefunden. Der Gastronom soll den Wagen selbst beladen haben. Bisher gebe es keine Hinweise, dass jemand anderes für den Tod des Mannes verantwortlich sei, hieß es in der Mitteilung.

Eine Obduktion der Leiche am Montag brachte zunächst keine weiteren Erkenntnisse. Zunächst müssten die Ergebnisse eines toxikologischen Gutachtens abgewartet werden.

Trockeneis ist gefrorenes, unter Druck stehendes Kohlendioxid, das bei normalem Druck und Raumtemperatur direkt in ein geruchloses Gas übergeht. Ist die Konzentration in der Atemluft zu hoch, kann ein Mensch an Kohlendioxid ersticken.

Nach Angaben des «Wiesbadener Kuriers» war der Gastronom mit dem Trockeneis vom Kurhaus Wiesbaden zum Sommerfest des Rheingau Musik Festivals auf Schloss Johannisberg unterwegs. Der gebürtige Österreicher führte neben der Käfer's Gastronomie auch die Geschäfte des Gutsrestaurants auf Schloss Johannisberg im Rheingau, der Gastronomie in der Alten Oper Frankfurt und des Lokals Kubu am dortigen Opernplatz. Dazu betrieb er Restaurants am Frankfurter Flughafen. (dpa/lhe)

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