KinderhotelPrima träumen im „Schlafbus“

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Das erste Kinderhotel, das der Kindertagesstätte „Glückskind“ angeschlossen ist, wurde in Hürth-Efferen eröffnet. Im „Schlafbus“ können Kinder dort übernachten. (Foto: Klose)

Das erste Kinderhotel, das der Kindertagesstätte „Glückskind“ angeschlossen ist, wurde in Hürth-Efferen eröffnet. Im „Schlafbus“ können Kinder dort übernachten. (Foto: Klose)

Hürth – Dürften Ben oder Benjamin im Kinderhotel übernachten, sie würden sofort den Doppeldeckerbus zu ihrem Schlafquartier auswählen. Am Sonntag durften die beiden zweijährigen Jungen jedoch auch ohne Übernachtungsbuchung den „Schlafbus“ erobern. Denn offiziell wurde am Sonntagvormittag das erste Kinderhotel in Hürth eröffnet.

Und das Busbett ist nur eines von insgesamt sechs Betten, in denen nun künftig Kinder im Alter zwischen drei und zwölf Jahren bei Vollpension für 69 Euro im Kinderhotel „Glückskind“ übernachten können. In einem Einzelzimmern, einem Zweibettzimmer und einem Dreibettzimmer können zeitgleich sechs Kinder schlafen. Alle Zimmer sind kindgerecht eingerichtet. Neben einem separaten sanitären Bereich gibt es im Hotel auch einen gemeinsamen Speisesaal und einen großen Spiel- und Aufenthaltsraum.

Das Kinderhotel ist der Kindertageseinrichtung „Glückskind“ angeschlossen. Deswegen fand die Hoteleröffnung auch im Rahmen des Tages der offenen Tür anlässlich des einjährigen Geburtstagsfestes der Kita „Glückskind“ statt. Die noch ausschließlich privat finanzierte Kita in Hürth-Efferen in der Kalscheurener Straße 6 bietet insgesamt Platz für 35 Kinder. Zurzeit sind es noch ausschließlich Kinder unter drei Jahren, die dort bis zu 45 Stunden die Woche betreut werden. „Wir sind aber so organisiert, dass wir auch Kinder bis zum Alter von sechs Jahren hier zu betreuen“, erklärte die Leiterin und Geschäftsführerin der Einrichtung, Helene Ngonde-Kuhlen.

Montessori-Pädagogik steht hoch im Kurs

Für den Tag der offenen Tür hatten alle Tagesbewohner der Kita neue T-Shirts bekommen mit der Aufschrift: „Ich bin ein Glückskind“. „Der Name Glückskind fiel mir ein, als ich die Bewilligung zur Finanzierung meines Konzepts bekommen habe“, verriet die 29-jährige Kita-Leiterin. Sie ist staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin und ist zurzeit auch mit der Stadt im Gespräch. „Wir bemühen uns um die freie Trägerschaft der Jugendhilfe“, erklärte sie. So könnten die Kita-Beiträge denen der städtischen Einrichtungen angepasst werden. „Zurzeit liegen wir mit 7,50 Euro pro Stunde noch deutlich über den von der Stadt nach Einkommen gestaffelten Kita-Beiträgen“, erklärte Ngonde-Kuhlen.

Außerdem sei angestrebt, eine Montessori-Einrichtung zu werden. Vom Montessori-Forum begleitet deswegen Jutta Starmans die Entwicklungen der Tageseinrichtung, in der neben deutsch auch englisch gesprochen wird. „Lina singt sogar schon zu Hause englische Lieder“, erzählte ihre Mutter Daniela Sauer. Englische Volks- und Kinderlieder sangen die Kinder auch am Sonntag, als sie mit ihren Betreuern Carol Winfuhr und Tayfun Aksoy Auszüge ihres Könnens zeigten.

Den ganzen Tag über waren die kleinen und großen Gäste auch eingeladen, um etwa im Bastelzimmer beim Kartoffeldruck zu helfen oder im Spielzimmer nach Herzenslust zu toben. „Unser Sohn Ben ist sehr gerne hier“, erzählten seine Eltern Katja und Sebastian Köhler. Sogar am Wochenende würde er nach seinem Kindergarten fragen und am Liebsten auch dorthin zum Spielen gehen.

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